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Gestern Nacht flog der am 27.2. entdeckte Asteroid 2023 DZ2 in 174.000 km Entfernung an der Erde vorbei.

Geschätzte Größe war 80m und mit 28.000 km/s war er recht schnell. Es ist ein längliches Objekt, das ziemlich schnell rotiert, alle 6 Minuten, wobei sich die Helligkeit um 0,5 mag ändert, das also gut 1,25x dunkler/ heller.

Gegen 18:00 Uhr zog bei uns eine Sturm und Regenfront durch. 3 Stunden nach Frontdurchgang begann es vom Westen her tatsächlich aufzuklaren. Die Vorhersagen stimmten also recht gut. Im Osten dauerte es dann noch so bis 21:50, bis es wohl wirklich klar wurde und auch die nötige Tiefe erreicht wurde um den ca mag +10 vorhergesagten Asteroiden zu sehen.

Die nötige Tiefe überprüfte ich an schwachen, aber noch gut sichtbaren Sternen im Bildfeld. Die war mag +12 - also 5x dunkler. Die auf den Einzelbildern erreichte tiefe sollte also passen. Man muß auch bedenken: Wenn ein Objekt nicht am selben Punkt am Sensor bleibt, sondern während der Belichtung noch wandert, wird die Helligkeit aber noch weniger sein, weil ja das Licht auch verteilt wird....

Ich hatte zwei Settings eingesetzt:

Zu finden wäre er ja recht leicht, weil man die helle Spica als Fixpunkt im Bildfeld verwenden konnte: Ich setzte sie einfach links oben ins Bildfeld, denn der Asteroid sollte ja unterhalb vorbeiziehen.
Leider war das ganze um diese Zeit noch recht tief im Osten, so daß die "5 Luftmassen" die Helligkeit alleine um 0,75 mag dämpfte.

Setting 1:
Eine Kamera war an einem fixem Stativ mit dem 45mm Objektiv. Da wandern die Sterne dann nach oben durchs Bild, der Asteroid wanderte aber wesentlich langsamer in der Gegenrichtung zu den Sternen durchs Bildfeld. Was auch insofern ein Glück war, weil ich dadurch den Asteroid relativ schnell finden konnte. Außerdem lief die Kamera noch länger weiter, weil ich ja mit dem 2. Setting beschäftigt war und da die Gelegenheit nutze ein paar Übersichtsbilder mit dem 12mm zu machen..

Setting 2: Damit entstand obiges Bild

Da verwendete ich das mFT75/1.8 aber mit Nachführung. Da bleiben die Sterne dann am selben Ort, aber der Asteroid wandert stärker durchs Bildfeld.
Die Belichtung passte ich an die Helligkeit des Bildes an: genügend hell sollte das Bild sein. Limitierung sollte (wie meist) der des Himmelshintergrund sein.

Insgesamt waren es hier 9 Bilder zu 30 Sekunden Belichtungszeit, die ich zunächst mal schnell bearbeitete: Einfach nur herausgeschnitten und den Kontrast erhöht.
Die hatte ich dann mit PIPP zu einem kurzen Video mit 2 Bildern/sec verwandelt....

Siegfried

 

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DeepSky Astrofotografie

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Bildinformationen

  • Aufgenommen mit OLYMPUS CORPORATION E-M1MarkIII
  • Objektiv OLYMPUS M.75mm F1.8
  • Brennweite 75 mm
  • Belichtungszeit 20/1
  • f Blende f/2.0
  • ISO-Empfindlichkeit 800

Empfohlene Kommentare

Hier das Video - falls es funktioniert..... (leider nicht) Daher hier ein Link:
Er fliegt von rechts oben nach links unten... es sind nur 9 Bilder:
 

Dadurch das die Sterne ja hier stillstehen, aber der Asteroid stark sein Licht über den Sensor verteilt, ist er selbst dunkler und nicht so gut zu sehen.

Hier der Crop aus dem Setup 1: mFT45 am Fotostativ:

FB_45mm_Anno_215427_OM110464_mark.JPG

Die Sterne wandern nach oben, der Asteroid wandert aber dagegen und ist wesentlich Ortsstabilder. Daher die Spur sehr viel kürzer.

Hier hatte ich 20 Einzelbilder für ein Video mit 2 Bilder/sec:
 


Man sieht also, dass es selbst mit einfachen Mitteln möglich ist, nur vom Fotostativ solche Ereignisse festzuhalten.

Siegfried

bearbeitet von iamsiggi
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