Adaption anamorphotische Optik an mFT

[Gast]

Kennt hier jemand vielleicht eine Lösung, die an einer mFT- bzw. Oly-Cam funktioniert bzw. hat schon Erfahrung damit? Möglichst preisgünstig und einfach zu adaptieren.

Bin seit einer Weile am Recherchieren, überwiegend auf dem Gebrauchtmarkt, aber irgendwie sehe ich den Wald vor lauter Bäumen nicht...

Ich möchte Fotos und Videos in "richtigem" Breitformat aufnehmen (16:9 ist nicht breit genug), ohne Zuschnitt. Stichwort Cinemascope zum Beispiel.

Moondog Labs hat eine klasse Lösung für das iPhone am Start. Bin da jetzt auf den Geschmack gekommen, sowas mal mit meinen Olys zu probieren...

[blitz]

Hallo,

nehme doch einmal Kontakt mit Gotti auf.

https://www.oly-forum.com/profile/gotti

http://artofgottika.jimdo.com/

Ein Bastler vor dem Herrn.

Grüße

Wolfgang

[Flornek]

Da ich Anamorphoten an einer mft Filmkamera verwende, habe ich damit natürlich auch fotografiert (EM1) und bin begeistert. Wer den Film Blade Runner gesehen hat, weiß, was mit einer Anamorphotlens möglich ist.

Von sogenannten „gestochen scharfen“ Fotos muß man aber Abstand nehmen. Dafür gibt´s blaue Lensflares, ovale Highlights und tolles Bokeh.

Für mft gibt es von Slr Magic (Cine Lenses) Komplettlösungen. 1. Als Vorsatz 1.3x und 2x - muß mit Steppringen angeschraubt werden (ab ca. 25mm Brennweite, besser 35 oder höher), inkl. Diopter rund 1.300 Euro. 2. Als mft Objektiv 2x ca. 2.400,— Euro.

Achtung: Der Vorsatz erfordert viel Geduld und Übung beim Scharfstellen (zwei Drehringe). Man muß das mögen, sonst ist man nur enttäuscht. Ich verwende den Vorsatz 1.3 x, entspricht etwa Cinemascope 2.35:1.

Außerdem gibt es von Isco sehr gute Objektive. Diese werden selbst vintage ziemlich hoch gehandelt und müßten über Adapter auf mft angepaßt werden (ob das überhaupt geht, weiß ich aber nicht). Daneben gibt es noch Edelmarken für Filmkameras, die aber extrem teuer sind.

[Gast]

Ah, da weiß jemand worum es geht :)

Vielen Dank für den Input.

Eine Verständnisfrage hätte ich: Wenn ich einen 2x Vorsatz an einem 25mm verwende, wirkt das dann am Ende des Tages, nach dem Entzerren, wie 12.5mm? Oder verstehe ich da etwas vollkommmen falsch?

Auf die von ISCO bin ich schon aufmerksam geworden...

[Nieweg]

Ich habe früher mal (in den fünzigern) für meine Bauer Doppel-8 Filmkamera einen Anarmophoten 1,5x selbst gebaut aus 2 reinen Zylinderlinsen +6 und -4 Dioptrien (oder umgekehrt, weiss ich nicht mehr; so hohe Dioptrien, damit er kurz baut); ist dann im Prinzip wie ein Telekonverter (d.h. ein afokaler, brennweitenloser Galilei-Fernrohrvorsatz) in lediglich einer Achse. Telekonverter bei der Aufnahme (Komprimierung eines an sich breiten Gegenstandes/Objektes auf einen schmalen Sensor/Filmbildchen), WW-Konverter bei der Projektion (wieder Ausdehnung auf die ursprüngliche Ausgedehntheit in der Breite).

Man kann sowas selber bauen. Der Effekt war da, aber eben unscharf und sehr starke CAs. Meinem Vater als Geldgeber/Investor in den Sohn hat es gefallen; er war stolz. Ich fand die BQ aber Sch... :)

Ist es heute nicht viel, viel besser ein Seitenverhältnis von 16:9 in der Kamera einzustellen?

Gruß, Hermann

[Gast]

Ich sagte ja schon im Eingangstext, 16:9 wäre für das was mir vorschwebt, nicht breit genug. Video ist ja sowieso in den Oly-Cams 16:9 und "schmal croppen" beim Editieren des Filmmaterials will ich nicht.

Ich hab mal schnell paar Links rausgesucht, um zu verdeutlichen, worum es mir im Prinzip geht:

https://vimeo.com/58079641

https://www.youtube.com/watch?v=6kTdy7vGDp4

https://www.youtube.com/watch?v=ANGcPZKgMaw

https://vimeo.com/104711166

So, jetzt bin ich dadurch auch auf den Panasonic AG-LA7200 gestossen. Scheint interessant zu sein... Ok, der verzeichnet aber ganz schön stark...und was für ein gruseliger Klotz noch dazu... Vielleicht der Sankor 16C...?

[Nieweg]

Ich habe jetzt diese Links nicht angeschaut.

Aber Du hast natürlich die Möglichkeit, mit einem Kompendium und einer Maske jedes beliebige, noch so breite Format bei minimaler Höhe zu erzeugen.

Gruß, Hermann

[Flornek]

Du kannst damit nicht aus einem Normalobjektiv ein Weitwinkel machen. Das gescannte Material wird nur gesqueezt und dann in der Timeline wieder gestretcht. Es ist also nicht mehr auf dem Bild, sondern nur ein breiteres Ausgabeformat - aber ohne aus dünnen Menschen dicke zu machen!

Die Anamorphoten hat man Mitte des vorigen Jahrhunderts in Hollywood erfunden, damit breitere Kinos gebaut werden können und mehr zahlende Leute reinpassen. Hatte also rein pekuniäre Gründe.

Bevor Du den Pana LA7200 Vorsatz kaufst, guck Dir mal diesen Beitrag an: https://youtu.be/Uhkk2drIgVs

Du findest generell in englischsprachigen Beiträgen die besseren Infos zum Thema. Auch Tipps, wie man die Effekte generiert.

Ich habe mich vor Jahren in die Anamorphic-Welt eingearbeitet, bin aber kein Experte. Für den SLR-Vorsatz habe ich nur manuelle, lichtstarke Cine Prime Lenses verwendet, z.B. 25, 35, 50mm. Damit ist man brennweiten-flexibel. Werde aber trotzdem noch ein richtiges Anamorphic-Objektiv kaufen, weiß nur nicht, welches. Bin ja kameraseitig auf mft festgelegt.

Das Fotografieren mit anamorphotischer EM-1 macht mir unheimlichen Spaß.

Eignet sich aber nicht für alle Motive. Enorm wichtig ist der Umgang mit Licht (Kunstlicht und Tageslicht). Blitz ist ungeeignet.

Vielleicht leihst Du Dir mal so ein Teil und probierst es erstmal aus.

[Nieweg]

Du kannst damit nicht aus einem Normalobjektiv ein Weitwinkel machen.

Doch, genau das wird es (zumindest in einer Achse), denn der Bildwinkel wird größer, Hermann

[Flornek]

Stimmt natürlich, Hermann. Bei dem von mir verwendeten 1.33x ist das aber homöopathisch wenig. Beim von Olysseus genannten 2x sieht's wohl anders aus. Das tragende Motiv für Anamorphoten sollte aber nicht die Umwandlung von Normalobjektiven in WW oder UWW sein, sondern um cineastisch anmutende Bilder hinzubekommen. So zumindest meine Meinung.

[Helge]

Hallo zusammen!

Es muss bei der Verwendung von Anamorphoten aber klar sein, dass die horizontale Auflösung im Verhältnis der Streckung sinkt. Es wird nur mehr auf die gleiche Pixelzahl gepackt. Dazu handelt man sich noch optische Bildfehler ein, die nur bei sehr gut korrigierten Vorsätzen (die dann teuer und schwer sind) keine störenden Artefakte hinterlassen.

Beim Fernsehen wurden solche Objektive verwendet, um auf Bandformaten mit den Seitenverhältnis 4:3 auch Sendungen in 16:9 aufzuzeichnen. Da ist der Unterschied gering genug, um das halbwegs sauber zu korrigieren. Die für Fernsehkameras verwendeten Objektive haben aber meist einen zu kleinen Bildkreis für die Verwendung an mFT. Billig sind sie auch nicht gerade.

Helge ;-)=)

[Gast]

Danke für die zusätzliche Info. Bevor ich mir so eine Optik zulege, werde ich mir natürlich umfassend Gedanken machen. Bloß kein Schnellschuss. Bin immer wieder am Recherchieren was der Gebrauchtmarkt halbwegs taugliches und günstiges hergibt. Ist nicht so einfach...

[Martin Groth]

Hört sich aber sehr spannend an!

Ich werde mal dran bleiben und Deine Aktivitäten verfolgen!

HG

Martin

[dieres]

Kann mir jemand erklären, wie diese einfachen anamorphen Filter mit der ovalen Maske funktionieren? ein Vorsatz der horizontal Verdichtet leuchtet mir ja ein, und das man das beim Wiedergeben auch wieder per Software oder Vorsatz streckt. Aber eine einfache ovale Maske? Wie kann das ?

[Nieweg]

Wie kommst Du auf "eine einfache ovale Maske"?

[Gast]

Es gibt ein Youtube Video wo jemand zeigt, dass mit einer Maske, die für anamorphotische Optiken typischen Flares und ovales Bokeh erzeugt werden kann. Aber gestaucht wird da nix.

https://www.youtube.com/watch?v=jGJLR6TkNE4

[dieres]

Dann hab ich das wohl in den falschen Hals bekommen und beruhigt, das ich das Prinzip doch richtig verstanden habe.

[Flornek]

Wer nur auf LensFlares bei Videos steht, Aufwand und Geld sparen will, kann es auch als Effekt im Schnittsystem probieren. Dieser Anbieter offeriert 120 verschiedene anamorphic Lensflares (nur 4k?) für aktuell knapp 100 Euro. Ovale Spitzlichter kriegt man damit evtl. nicht hin… hat jemand das mal ausprobiert?

https://youtu.be/e0iqhbb5IHg