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Die OM System Community
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Probleme mit der OM-D E-M1 bei Kälte (-2 Grad)


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Heute hätte ich meine E-M1 am liebsten weggeworfen. Auf der teuren Whale Watching Tour als die Wale auftauchten hatte ich nur noch ein schwarzes Display und nichts ging mehr. Es waren ca. -2 Grad und alle mit ihren billigen Kameras konnten Bilder machen nur ich mit der teuren "kältefesten" Kamera musste zuschauen. Ich konnte noch die zuvor gemachten Bilder ansehen aber keine mehr machen. Irgendwann kam dann oben rechts im Display ein Zeichen, das ich als Schneeflocke oder so was ähnliches interpretierte. Das alles half mir aber wenig, mein teurer Trip war voll versaut und ich war zum ersten Mal von meiner E-M1 völlig enttäuscht und auf Olympus stinke sauer. Jetzt habe ich noch vor Polarlichter zu fotografieren, wenn es sie geben sollte, und bin total verunsichert, da es kälter werden soll. Heute war ich mit dem Batteriehalter und vor allem dem 1:2,8 40-150 mm unterwegs. Haben Sie mir einen Tipp, der mich vor dem nächsten Frust bewahren könnte? Die E-M5 meiner Frau hat übrigens durchgehalten. Mit freundlichen Grüßen Friedrich Hager

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Das Objektiv habe ich natürlich ab und drauf gemacht, das Problem kenne ich. Heißt "Verschluss ziehen" auslösen? Nachdem die Kamera wieder im Warmen war funktioniert alles ganz normal. soll ich sie mal raus in die Kälte stellen und weiter testen?

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 davyhager said:
"Verschluss ziehen"
Wo hast du diesen Ausdruck her? Nochmal zur Temperatur - Altforenten werden es nicht mehr hören können - ich war reichlich fünf Jahre in Sibirien unterwegs und habe sowohl mit E-5 als auch E-M1 bei Temperaturen bis -45 grd fotografiert. Wolfgang
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Es könnte schon mit der Kälte zu tun haben. Sonst würde die Kamera hinterher im warmen Zimmer nicht wieder funktionieren. Bei mir ist das Problem bei +7° aufgetreten. Aber es sollte natürlich nicht passieren. Gruß Gerhard

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Hallo Wolfgang,

 wteichler said:
Das Problem kann auch bei + 22,78 grd auftreten.
Korrekt! Nach aufmerksamem Verfolgen dieses Threads werfen sich für mich folgende Fragen auf: 1. Wann hat Friedrich zuletzt (vor Auftreten des Fehlerbildes) das Objektiv gewechselt? 2. An welchem Ort geschah das, und welche Temperatur und Luftfeuchtigkeit herrschte dort? Die M1 ist zwar abgedichtet, aber bei Objektivwechsel gelangt Außenluft (und alle Wassermoleküle, die darin gelöst sind) in die Kamera. Wann dieses Wasser in der Kamera kondensiert, das hängt allein vom Taupunkt (Dew Point, -> Wikipedia) ab, der in der Kamera herrscht. Und der wiederum hängt ab von der Temperatur und der Menge des gelösten Wassers pro gegebener Luftmenge. Soweit die etwas krude Kurzschilderung. Zum Kondensieren des Wassers, das in der Luft gelöst ist, brauchen keinesfalls Minustemperaturen zu herrschen. Jeder, der mal eine Bierflasche aus dem Kühlschrank genommen hat, weiß das. Ob ein solcher Kondensationsvorgang in der Kamera derartige Fehlerbilder auslöst, kann ich nicht beurteilen. Vielleicht hat ja Reinhard Erfahrung mit Störungsbildern durch Kondensation in der Kamera. Gruß, ED
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 davyhager said:
zu den 2 letzten Antworten: und wie habt ihr das Problem behoben?
Ich hatte kein Problem, jedenfalls keines mit der Kamera. Die Kamera in der dick behandschuhten Hand dicht am Körper. Reserveakku direkt am Körper. Nach 5 Minuten gefriert der Atem im Bart. Die Kamera macht Bilder. Nach 10 Minuten brennt die Haut im Gesicht wie verbrannt. Die Kamera macht Bilder, der Akku beginnt zu streiken. Rücken zum Wind, Handschuh kurz aus. Akku wechseln. Die Finger sind gefühllos, die Augen wollen nicht mehr, die Kamera macht weiter. Nach zwanzig Minuten konnte ich üblicherweise nicht mehr. Kamera und ich zurück in das reichlich überheizte Büro (Delta in diesem AUgenblick ca. 70 grd C). Temperaturausgleich - ich sofort - Kamera ca. 2 Stunden. Deshalb melde ich immer Zweifel an, wenn jemand meint seine Kamera stellt bei -x grd die Funktion ein. Durch richtige, geschützte Handhabung lässt sich der Temperaturbereich deutlich ausweiten. Als erstes steigen die Akkus aus, als nächstes das Display. Der Sucher der E-M1 hat durchgehalten, der der E-5 sowieso. Sowieso existierende mechanische (Verschluss) oder elektrische Probleme (Akku, Kontakte) werden in Grenzsituationen natürlich verstärkt. Wolfgang PS: Das Geschilderte ist (für die Kamera ;-)) natürlich außerhalb der durch Olympus garantierten Spezifikation - aber es ging.
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Ich hatte bei -3 Grad das gleiche Problem, etwa nach einer Stunde. Habe den Akku und die Objektivrasterung mehrfach gecheckt. Anschließend in der Wohnung öffnete sich der Verschluss wieder einwandfrei. Habe die E-M1 zum Service gesendet. Er hat den Verschluss ausgewechselt. In meinem Fall vermute ich geringfügige Fertigungstoleranzen in der Mechanik, die die Urache für die permanente Verschlussblockade waren. Übrigens, ein großes Lob an den Oly-Service!! Innerhalb von 6 Tagen hatte ich die Kamera repariert zurück. Zusätzlich wurden einige Dichtungen und Verschleißteile erneuert. Grüße, Klaus

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Gast U-h-rsprung

Hallo, wenn man über Temperaturen spricht, sollte man wie Wolfgang auch das Szenario beschreiben. Denn Aussagen wie "meine Kamera funktioniert auch bei -40 Grad einwandfrei" sind doch für die Tonne, wenn die Kamera selbst noch gar nicht auf diese Temperatur abgekühlt war. Wenn ich mich hingegen im Winter auf See begebe, könnte ich auch an der Kamera selbst tiefere Temperaturen haben, als ein windgeschütztes Thermometer (oder gar der Wetterbericht ?) anzeigt. Die -10 Grad (inklusive Reserve) dürften ein Wert aus dem Klimaschrank sein. Die persönlichen Erfahrungen werden deutlich nach oben und unten abweichen. Gruß Frank

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Reinhard, kann man die oben beschriebene Prozedur (Akku raus,austrocknen lassen) zur Standardprozedur erklären? Wahrscheinlich sollte man auch das Objektiv entfernen sowie die Karte rausnehmen und alle Klappen offen lassen? Viele Grüße Gerhard

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Auf keinen Fall sollte eine kalte / feuchte Kamera nicht in einer Fototasche gelagert werden.
Also auf jeden Fall in einer Fototasche - oder wie? Fragt sich in HH Achim
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Hallo Klaus, danke für deinen Kommentar. Ich denke bei mir ist es das gleiche Problem. Habe gerade den Test gemacht und die Kamera für 1 Stunde bei -1 Grad vor die Türe gestellt (stand im trockenen). Nach der Stunde ging der Verschluss auf und nicht mehr zu. Nach 15 Minuten im Raum war alles wieder gut. Also liegt es sicherlich an der Toleranz des Verschlusses. Bleibt mir wohl nur das Einschicken zu Olympus - leider erst nach dem Urlaub möglich. Jetzt hoffe ich, dass die Kamera bei unserer Nordlichttour keine Aussetzer hat. Danke auch für alle anderen Kommentare. Aber es scheint kein elektronischer und kein Totalschaden zu sein. Auch bei der Handhabung - Wechsel der Objektive - gehe ich immer sehr sorgsam um. Klar man kann die Luftfeuchtigkeit nicht herabsetzen. Auch am Akku liegt es also nicht. Viele Grüße aus Norwegen

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 davyhager said:
. Habe gerade den Test gemacht und die Kamera für 1 Stunde bei -1 Grad vor die Türe gestellt (stand im trockenen). Nach der Stunde ging der Verschluss auf und nicht mehr zu. Nach 15 Minuten im Raum war alles wieder gut. Also liegt es sicherlich an der Toleranz des Verschlusses.
Die Sache mit den Toleranzen kann man nicht ausschliessen aber ich glaube nicht daran. Was habt ihr den für eine rel. Luftfeuchtigkeit vor Ort? Im Freien? In der Unterkunft?
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Hallo Friedrich,

 davyhager said:
... Auch bei der Handhabung - Wechsel der Objektive - gehe ich immer sehr sorgsam um ...
Zwei präzise Antworten auf meine beiden Fragen in Posting #14 (Link zu Posting #14) wären durchaus interessant. Sie könnten unter Umständen eine Erklärung liefern und günstigenfalls auch Einsichten, wie Du dieses Problem künftig vermeidest oder zumindest minimierst. Dass Du
...immer sehr sorgsam...
umgehst ist nett, als Informationsbasis allerdings nichts sagend. Hier ist mehr Mitwirkung von Deiner Seite erforderlich. Bei einem Analyseversuch Deines Problems ausschließlich die Temperatur zu betrachten ist deutlich zu kurz gegriffen. Die Physik ist an dieser Stelle nun mal nicht so einfach, dass sich der Vorgang durch Betrachtung einer einzigen Größe ausdrücken ließe. Gruß, ED
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Eigentlich bin ich vom FT aufs mFT umgestiegen um Gewicht zu sparen. Hab aber nicht damit gerechnet, dass ich dafür ein Feuchtemessgerät anschaffen u. mitnehmen muß. Im Ernst ich habe kein Messgerät und werde mir auch keines kaufen. Hier ist es zwar eingeschneit aber nach meinem Gefühl war es bis heute Nachmittag eine trockene gemäßigte Kälte -3 bis 0 Grad, also ganz moderat. unsere Unterkunft hat Fußbodenheizung, die Luft ist recht trocken. Diese Aussage trifft aber nur für den heutigen Versuch zu. Gestern habe ich im großen gut geheizten Aufenthaltsraum des Ausflugsschiffes das Tele draufgemacht. Draussen war es dann gefühlt bei z.T. starkem Wind ziemlich kalt und hatte auf dem Meer bestimmt auch eine höhere Feuchtigkeit. Aber ich habe doch auch nicht gerade wenig Geld hingelegt um eine Kamera zu bekommen, die kein so ein Sensibelchen ist (wie vor langer Zeit meine erste OM 2, die regelmäßig jährlich durchgecheckt werden mußte). Mein E 500, 620 und E 5 waren auch immer sehr zuverlässlich und haben mich nie im Sich gelassen. Auch die EM-5 hat bei meinem Sohn schon einiges weggesteckt. Die EM-1 wird ja auch als solide und unempfindlich beworben, deshalb bin ich gerade auch enttäuscht und gerstern war ich sehr frustiert, weil mir richtig gute Bilder entgangen sind, die mir niemand zurückbringt.

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 davyhager said:
Eigentlich bin ich vom FT aufs mFT umgestiegen um Gewicht zu sparen. Hab aber nicht damit gerechnet, dass ich dafür ein Feuchtemessgerät anschaffen u. mitnehmen muß. Im Ernst ich habe kein Messgerät und werde mir auch keines kaufen. Hier ist es zwar eingeschneit aber nach meinem Gefühl war es bis heute Nachmittag eine trockene gemäßigte Kälte -3 bis 0 Grad, also ganz moderat. unsere Unterkunft hat Fußbodenheizung, die Luft ist recht trocken. Diese Aussage trifft aber nur für den heutigen Versuch zu. Gestern habe ich im großen gut geheizten Aufenthaltsraum des Ausflugsschiffes das Tele draufgemacht. Draussen war es dann gefühlt bei z.T. starkem Wind ziemlich kalt und hatte auf dem Meer bestimmt auch eine höhere Feuchtigkeit. Aber ich habe doch auch nicht gerade wenig Geld hingelegt um eine Kamera zu bekommen, die kein so ein Sensibelchen ist (wie vor langer Zeit meine erste OM 2, die regelmäßig jährlich durchgecheckt werden mußte).
Wenn Du auf einem teuren Kutter unterwegs bist so wie Du das schilderst, bekommst Du die Werte locker von der Brücke. Erstens. Zweitens: Man kann eine, intern abgesoffene Kamera, durchaus nachtrocknen. Aber Du hast anscheinend kein Interesse daran. Weine weiter und/oder schmeiss die Cam über die Reeling . Sorry. P.S. Vorsicht! Keine Wale verletzen :-)
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Mir ist bei einer Walsafari in Norwegen etwas ähnliches mit einer E3 passiert. Sobald ich mehrere Bilder in Serie fotografiert habe ist die Spannung zusammengebrochen und die Kamera ausgegangen. Bei geschätzten +5°C... Bei minus 10 Grad hatte sie das vorher schon mal gemacht aber im Sommer hatte ich nicht damit gerechnet. Ich habe mit Einzelbild noch ein paar annehmbare Bilder machen können und die Kamera nach dem Urlaub zur Reparatur eingesandt. Danach war das Problem behoben. Kameras sind komplizierte Geräte mit vielen Einzelteilen die mögliche Fehlerursachen darstellen, da hilft nur zur Sicherheit ein zweites Gehäuse mitnehmen. Mit freundlichen Grüßen Werner Stephan

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Reinhard, du hast ein schönes Schlusswort geschrieben. Vielen Dank! Könnte man den Thread nicht zumachen? Das letzte Wort hat jetzt der Olympus Service. Viele Grüße Gerhard

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Hallo,

 PenFan said:
Aber Du hast anscheinend kein Interesse daran.
Habe mittlerweile auch den Eindruck, dass Mitwirkung bei der Ursachenanalyse dem TO zuviel Arbeit macht, zumal präzise Antworten auf meine beiden Fragen aus Posting #14 nach wie vor ausstehen. Statt dessen aber ellenlanges Lamentieren. Bei folgenden Aussagen des TO kann ich nur raten, ob sie für die Zeit unmittelbar vor der Feststellung der Störung gelten:
Gestern habe ich im großen gut geheizten Aufenthaltsraum des Ausflugsschiffes das Tele draufgemacht. Draussen war es dann gefühlt bei z.T. starkem Wind ziemlich kalt und hatte auf dem Meer bestimmt auch eine höhere Feuchtigkeit.
Die Beantwortung meiner Fragen durch den TO hat sich mittlerweile erübrigt, da ich von meiner Seite aus kein weiteres Engagement in diesem konkreten Fall beabsichtige. Zum Thema allerdings hier noch einige Anmerkungen, die Mitleser interessieren könnten. Grundsätzlich sind wir gewohnt, mit Werten für die relative Luftfeuchtigkeit zu hantieren. Diese Werte sind (allein betrachtet) jedoch weit gehend bedeutungslos, sofern man nicht gleichzeitig die Temperatur kennt, die zum Messzeitpunkt geherrscht hat. Der Grund dafür liegt darin, dass wärmere Luft erheblich mehr Wasser löst als kältere Luft. Konkretes Beispiel von heute, Sonntagabend, aus München: Hier hat es einen sehr großen Teil des Tages geregnet, und es regnet immer noch. Eine gängige Vermutung besteht darin, dass, wenn ich jetzt mein Fenster öffne, feuchte Luft von außen nach innen gelangt, und dass anschließend mehr Wassermoleküle als vor dem Öffnen des Fensters in der Innenraumluft zu finden sein werden. Anders ausgedrückt, nachher müssten mehr Gramm Wasser pro Kubikmeter Luft zu finden sein als vorher. (Die Menge Wasser pro Volumeneinheit Luft nennt man die absolute Luftfeuchtigkeit.) Hier die Außen-Messwerte: Zeit________Temp._____rel._________abs. 21:30:56____4.8°C_____95.8 %______6.4 g/m³ Bei 4.8°C schwirren also pro Kubikmeter Luft 6.4 g Wasser in gelöster Form herum. Die relative Luftfeuchtigkeit von 95.8 % besagt, dass nur noch 4,2% bis zur Sättigungsgrenze fehlen, ab der (bei dieser Temperatur!) keine weiteren Wassermoleküle mehr gelöst werden können. Die Wasser-Lösungsfähigkeit der Luft (bei dieser Temperatur!) ist also nahezu ausgeschöpft. Wenn man nun erfährt, dass zum gleichen Zeitpunkt in meinem Büroraum lediglich 34.2 % relative Luftfeuchtigkeit herrschen, dann tendieren die meisten Menschen zu der Annahme, dass draußen knapp dreimal so viele Wassermoleküle pro Kubikmeter Luft herum schwirren, oder anders ausgedrückt, dass die Luft draußen wesentlich feuchter ist als drinnen. Doch weit gefehlt! Hier die Innen-Messwerte: Zeit________Temp._____rel._________abs. 21:30:48____24.1°C____34.2 %______7.5 g/m³ Die Wassermenge pro Kubikmeter Luft beträgt innen 7.5 g/m³, liegt innen also gut 17% höher als in der Außenluft. Wegen der höheren Innentemperatur kann jeder Kubikmeter Luft nämlich wesentlich mehr Wassermoleküle lösen. Fazit: In jedem Kubikmeter der Innenluft befinden sich 1.1g mehr Wasser als in jedem Kubikmeter der Außenluft. Will heißen: Wenn ich das Fenster öffne, geht durch den Luftaustausch Wasser von innen nach außen, nicht umgekehrt! Dass dies tatsächlich so ist, lässt sich an beiliegendem Diagramm (->PDF) sehr gut sehen. Dort sind in mehreren Kurven Temperaturen (abzulesen an der linken senkrechten Beschriftung) und absolute Luftfeuchtigkeiten (abzulesen an der rechten senkrechten Beschriftung) aufgetragen. Hierbei sind nur vier Kurven von Interesse: rot, dünn: Temperatur innen (auf der linken Skala ablesen) schwarz, dünn: Temperatur außen (auf der linken Skala ablesen) rot, dick: Luftfeuchtigkeit innen (auf der rechten Skala ablesen) schwarz, dick: Luftfeuchtigkeit außen (auf der rechten Skala ablesen) Insbesondere lässt sich auch ein Lüftungsvorgang auf dem Diagramm erkennen: Am 31.1., also heute, zwischen 19h und 20h machen beide roten Kurven einen scharfen Knick nach unten -- denn ich habe das Fenster geöffnet. Dabei sinkt erwartungsgemäß die Temperatur im Innenraum, aber auch die Menge des Wassers in der Luft, d.h. die absolute Luftfeuchtigkeit im Innenraum. Dem TO, falls ihm das Lesen dieses Postings nicht zuviel Arbeit war, bleibt es nun überlassen, daraus die entsprechenden Schlüsse beispielsweise für Objektivwechselvorgänge zu ziehen, nämlich unter welchen Umständen viel oder wenig gelöstes Wasser in die Kamera gelangt, das dann später (bei niedrigeren Temperaturen) kondensieren oder gefrieren kann.
 davyhager said:
... Hab aber nicht damit gerechnet, dass ich dafür ein Feuchtemessgerät anschaffen u. mitnehmen muß. Im Ernst ich habe kein Messgerät und werde mir auch keines kaufen.
Bei allem Respekt, Friedrich, Dein Problem liegt nicht im fehlenden Messgerät, sondern an Deinem agnostischen Verhältnis zu den oben geschilderten Zusammenhängen. Gruß, ED
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