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Fliegengittermaske nach Bahtinov im Eigenbau


Gast

Empfohlene Beiträge

Bahtinovmasken sind die Werkzeuge der Wahl für ernsthaftes Fokussieren.

Meist fällt einem das ein, wenn kein freundlicher Hersteller oder Händler kurzfristig greifbar ist - nur das Internet, ein Baumarkt und etwa 12€.
Aber das reicht für ein halbes Dutzend Masken.

Wir brauchen:

  • eine inspirierende Idee: http://www.astrotreff.de/topic…CHIVE=true&TOPIC_ID=88297
  • ein Teleskop oder Objektiv mit Streulichtblende
  • ein Lineal
  • einen Stift
  • eine Schere
  • eine Rolle Isolierband
  • Sekundenkleber
  • Hartschaumplatte oder ähnliches, 3-5mm dick und groß genug, um großzügig über dieStreulichtblende bzw. die Taukappe zu passen
  • Fliegengitter, ungefähr doppelt so groß wie die Hartschaumplatte. Wenn Du die Auswahl hast, nimm das steifere.
  • ein scharfes Messer (aus Sicherheitsgründen nicht abgebildet)

 

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Beim Fliegengitter brauchen wir zwei Teile, eines mit 0°-Winkel, eines mit 45°-Winkel. Es ist also eine gute Idee, den 45°-Teil etwas größer als den 0°-Teil zu machen.
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Schneide die Fliegengitterteile grob zu. Sei akkurat an den aneinanderliegenden Kanten der beiden Teile. Das macht es einfacher, die beiden Teile auszurichten und mit Isolierband zu fixieren.
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Als nächstes bauen wir den Rahmen. Ich habe die abgebildete Hartschaumplatte genommen - dickeres Material wird wahrscheinlich noch zuverlässiger halten.
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Mach den Rahmen merklich größer als die Streulichtblende bzw. die Taukappe, zentriere Teleskop oder Streulichtblende auf dem Rahmen und zeichne den Außendurchmesser auf dem Rahmenmaterial an.
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Schneide den angezeichneten Kreis minimal kleiner aus als angezeichnet und passe den Rahmen in kleinen Schritten an die Taukappe bzw. die Streulichtblende an. Klebe die beiden verbundenen Fliegengitterteile auf den Rahmen, schneide die überstehenden Ränder ab und klebe den Rahmen mit Isolierband ab.
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Es ist vollbracht - nach einer knappen Viertelstunde:
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Jetzt können wir das Werk testen.

Defokussiert:
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Im Fokus:
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Die Vorteile der Fliegengittermaske gegenüber dem originalen Bahtinov-Design sind die deutlich geringere Obstruktion, die geringen Kosten und die einfache Bauweise.

Ich hoffe, Ihr findet das irgendwie nützlich.

E.

bearbeitet von Gast
Englischen Originaltext entfernt, Tagging angepasst.
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vor 9 Stunden schrieb EckyH:

geringere Obstruktion

...da könnte auch durchscheinender dunkler Batist (Fotogardine) geeignet sein. Ich hab auch noch Beugungsgitterfolie rumliegen... Das muß ich ausprobieren! Danke für die Bastelanleitung mit durchscheinendem Ergebnis!

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Ergänzend zum Bahtinov Masken Eigenbau, was ich so mitbekommen habe über die Zeit:

Wer es fräsen kann oder einen 3D Drucker hat (allerdings braucht man da feinere? Qualitäten, damit die Kanten wirklich scharf sind): Da findet man einiges im Netz zum herunterladen. Wie auch Bahtinovmasken Rechner.
Man braucht nämlich einigermaßen passende Abstände zur Brennweite. Ein grobes Muster wie ich sie zum 800mm Newton habe, funktioniert  in Klein bei 200mm Tele so gut wie gar nicht mehr.
Ich habe mir damals von Andreas Dietz eine für das Samyang 135/2 drucken lassen:

SB_Bahtinov_Sy135.jpg.34a8e6a1821115913a0304bac7092670.jpg


Die halte ich auch vor das 75/1.8, 100-400 aber auch den kleinen 72/432mm APO wo sie sogar gerade noch passt.  Auch bei länger brennweitigen Linsen an normalen Kameras sind sie ein Segen.
Bei modifizierten Kameras (die z.B. bis 700nm), an Linsenoptiken braucht man sie nicht, weil man den roten Saum um die Sterne recht deutlich sehen kann.
An Spiegelteleskopen, die ja farbrein sind, sind sie ein unverzichtbares Instrument, vor allem bei sehr lichtstarken unter F/5.

Offenbar führen auch Fischerleinen oder dünne Drähte, die man im regelmäßigen Abstand durchs Bildfeld spannt  zum Ziel.

Anfang 2018 tauchten erste kommerziell erhältliche aus Plexiglas auf. Die hätten den Vorteil, dass sie wirklich viel Licht durchlassen. Funktionieren bei hellen Sternen wie andere, aber bei nicht mehr ganz so hellen, überstrahlen sie im Zentrum sehr stark  und man kann hier nicht mehr scharf stellen.
Da wurde dann auch hier versucht ob man sie nicht prägen oder fräsen kann.
Das ganze wurde dann bald aufgegeben. Es wurde auch einiges versucht um besser zu prägen, fräßen oder ritzen, leider ohne Erfolg. Auch die Dicke der Scheibe spielt offenbar eine Rolle und es kann dann abweichenden Fokus ergeben.

Siegfried

bearbeitet von iamsiggi
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