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Vor gut einem Jahr hatte ich hier schon einmal darüber berichtet den sehr leuchtschwachen Supernovaüberrest Simeis 147 zu fotografieren. Bis dahin hatte ich in mehreren Nächten eine Serie von Bildern mit einer Gesamtbelichtungszeit von 3 Stunden gesammelt und wollte im vergangenen Herbst / Winter weitere Bilder dazuaddieren. Aufgrund der Leuchtschwäche des Motivs hatte ich mich jedoch dazu entschlossen eine neue Bildserie von einem besseren Standort aus bzw. unter einem dunkleren Himmel zu beginnen. Nach der erfogreichen Suche eines geeigneteren Standorts mit dunklerem Himmel, zeigte sich im Vergleich zu den alten Aufnahmen eine etwa 2/3 Blendenstufen längere Belichtungszeit der Einzelbilder mit entsprechend besserem Signal- / Rauschverhältnis. Aus diesem Grund habe ich auch nicht mehr die neuen Bildern zu den alten Bildern addiert. Es beginnt eine neue Bildserie vom neuen Standort aus, welche ab kommenden Herbst / Winter fortgesetzt wird. Fortgesetzt deshalb, weil wetterbedingt bislang nur 90 Minuten Belichtungszeit zusammengekommen sind. Hier die Eckdaten der neuen Bildserie:


Motiv:             Simeis 147 oder Sh2-240 alias "Spaghettinebel"
Kamera:          Olympus Pen E-PL9
Objektiv:         Samyang 135mm F2.0 ED UMC
Zeitpunkt:       27./28. Dezember 2024 von 21:13 bis 00:58 Uhr
Ort:                  in der Nähe von 58553 Halver (410 m ü. NHN)
Blende:            2,4
ISO:                 800
Belichtung:      90 Minuten (270 x 20 Sekunden)
Images:           270 Lights, 16 Darks, 10 Flats
Software:         Sequator, Photoshop, StarNet


Ich zeige hier erst einmal nur den finalen Stretch ohne Sterne und ohne Hintergrundebnung: 

Simeis147-ohneSterneohneHintergrundebnung.thumb.jpg.96e312f6c2c5015dcb2a54e286fa6032.jpg

Vor dem finalen Stretch habe ich den hellen Stern "Elnath" rechts oben maskiert, welcher danach lustigerweise wie eine ferne Sonnenfinsternis erscheint. Beim unabdingbaren temporären Entfernen der Sterne mit dem Programm "StarNet", bleibt bei den helleren Sternen meist ein Strahlenkranz übrig, der später in Photoshop weggestempelt werden muss bevor die Sterne wieder zurückkopiert werden. Meinen kompletten Workflow für Deep Sky Astrofotos habe ich hier beschrieben. Interessant sind auch die 2 kleinen Strichspuren links und unten. Vermutlich Kleinplaneten, denn Simeis 147 befindet sich knapp nördlich der Ekliptik.

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Moin,

ich weiß  nicht ob Sequator hierfür als Stackingsoftware geeignet ist. Der ist ja mehr für Milchstraßenbilder ausgelegt.

Vielleicht kommst Du mit Siril oder dem DSS weiter bzw. tiefer und zu besseren Ergebnissen.

DeepSkyStacker

Siril

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Hallo,

danke für Deinen Software Tipp. Ich habe Siril, DSS und Sequator mehrmals im direkten Vergleich am gleichen Bild getestet und bin jedesmal zu der Erkenntnis gekommen, dass mir Sequator die eindeutig besseren Ergebnisse liefert. Die Farben sind kräftiger (bei der späteren Bearbeitung) und die Sterne schärfer (als bei DSS). Warum genau dass so ist kann ich nicht sagen. Jedenfalls bin ich froh dass es Sequator gibt und ich nicht auf ein teures Programm wie PI zurückgreifen muss.

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Das Teil ist wirklich extrem schwach. Und für normalen Fotoapparat ohne Schmalband nicht wirklich machbar.
Dazu haben wir üblicherweise nicht den nötigen dunklen Himmel.....

Solange Du keinen Unterschied zwischen Sequator und Siril (oder was anderes) feststellen kannst, wirds auch passen.

Soweit ich aus dem Augenwinkel mitbekommen habe dürfte Siril am weitestens fortgeschritten sein bei freeware.

Jetzt aber gibt es von Franklin Marek "Seti Astro"  eine "Suite", genauso frei, der auch wirklich gute Scrips erstellt hat. Kürzlich auch stacking.
Da ich einige seiner  Tools in PI verwende und er da ausgehend von Funktionen leichter zugänglich gemacht hat, würde ich das mal empfehlen.

Auch wenn die Bedienung öfter nicht Intuitiv ist..... aber er hat ja jede Menge Videos veröffentlicht.

Siegfried
 

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Dass ist wirklich eine interessante Neuigkeit, die neue Software "Seti Astro". Werde ich testen und gegebenfalls hier darüber berichten. Vielen Dank für den Link.

Was Siril betrifft: Ich habe die Software mehrmals ausprobiert, sowohl zum Stacken als auch zur Bildbearbeitung und muss sagen, es hat mich nicht überzeugt. Das Stacken von 270 Einzelbildern dauerte geschlagene 5 Stunden. Sequator war damit in 10 Minuten fertig. Auch bei der anschließenden Bildbearbeitung war ich mit den Ergebnissen nicht zufrieden, sowohl in Siril selbst als auch in Photoshop. Die Farben blass und mau, trotz extremen Stretchings. Ich bleibe vorerst bei meinem jetzigen Workflow und bin sehr zufreiden damit, es sei denn die neue Software "Seti Astro" ... :classic_wink:

Übrigens gibt es auch vom Deep Sky Stacker mal wieder eine neue Version: https://github.com/deepskystacker/DSS/releases/tag/5.1.8 Wenn ich nichts übersehen habe gibt es keine neuen Funktionen, aber das Stacken geht jetzt viel schneller. Ich verwende DSS allerdings nur zur Analyse und zum Aussortieren von schlechten Einzelbildern.

Zum Spaghetti-Nebel: Ich wusste von Anfang an dass das Teil mit einer normaler Kamera schwer zu fotografieren ist. Andererseits finde ich das Motiv wunderschön und wollte herausfinden ob da nicht doch was geht. Auch will ich hier im Forum zeigen was mit einer normalen (unmodifizierten) Olympus-Kamera und einer kleinen mobilen Ausrüstung machbar ist. Ich habe jetzt auch einen neuen Standort mit dunklerem Himmel gefunden. Der Vergleich jeweils 90 Min. alte gegen neue Aufnahmen stimmt mich sehr zuversichtlich, dass ich im kommenden Herbst / Winter mit dem dazuaddieren von weiterer Belichtungszeit den Nebel deutlich sichtbarer abbilden kann. :classic_smile:

Ralph

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vor 23 Stunden schrieb Uploadfilter:

Sowohl zum Stacken als auch zur Bildbearbeitung und muss sagen, es hat mich nicht überzeugt. Das Stacken von 270 Einzelbildern dauerte geschlagene 5 Stunden.....

Hallo Ralph,

Das "Stacken" besteht aus vielen Prozessen und das kann mitunter einfach  wirklich lange dauern. Ist eher ein Qualitätsmerkmal, neuere Algorithmen natürlich vorausgesetzt. 

Hab grad mal mein  47 Bilder von gestern Nacht (CMa mit dem 25/1.8) "gestackt" - da hat es dann auch so 20 Minuten gebraucht:

20250319-PI_Stack.thumb.jpg.5db0bbcb04cf5d8daed04767638b9305.jpg
Dabei habe ich nichtmal alles an Möglichkeiten wie eine "kosmetischen Korrektur" eingesetzt - weil es mir hier nichts bringt.

Alleine das eigentliche Stacken (Integration) hat eine Unzahl von Parametern, an denen man schrauben kann, selten auch muß, denn oft reicht es dann der richtige Algoritmus verwendet wird, was meist auch automatisch ermittelt wird.

Klar könnte man jetzt auch FastIntegration anwenden, was dann tatsächlich sehr flott geht, auch bei tausenden an Bildern,

Ich nehme mal an, dass Siril da schon recht gute anhand der Materials die notwendigen Parameter einstellt um ein gutes Ergebnis zu gewährleisten.
Aber wie so oft,  kann man den Unterschied vielleicht nicht so direkt ausmachen. Beim Prozessieren und in Detailansicht aber schon.

Siegfried

bearbeitet von iamsiggi
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Danke Siegfried für Deine ausführlichen und präzisen Erläuterungen mal wieder. Ich behalte das Programm Siril im Hinterkopf und werde mich möglicherweise zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal näher damit beschäftigen.

Noch eine Frage: Beim Stacken mit Siril hatte ich den automatischen Script OSC_Preprocessing verwendet und extra dafür noch Bias-Frames angefertigt. Braucht man Bias-Frames wirklich? Ich habe irgendwo gelesen das Bias in den Darks enthalten sind. Man könnte ja die Verarbeitung von Bias-Frames aus dem Script entfernen.

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Beim Einlesen in die Materie bin ich über Astap gestolpert, ein Stackingprogramm, was ein nützliches Feature bietet, nämlich die Fähigkeit, die verwendeten Darks entsprechend ihrer Temperatur mit den Lightframes zu matchen. Die Sensortemperatur ist in den EXIF Daten drin, und das Programm sucht die zum gerade zu bearbeitenden Lightframe passende(n) Darks raus. 

Der Mensch vom Narrowband-Channel nutzt das auch, weil es im Vgl. zu DSS deutlich bessere Ergebnisse mit denselben Dateien bringt.

Vllt. interessiert das ja jemanden.

 

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