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Die OM System Community
Ignoriert

(Erledigt) Frage an Alle die mit grauen Star zu tun haben/hatten


Empfohlene Beiträge

Hallo in die Runde,

im Alter läßt das Auge nach. Ich werde mich wohl wegen grauen Star ans Messer begeben. Hier steht zur Wahl: Linse Fern oder Linse Nah.

Ist es als Fotograf sinnvoller den Nahbereich korrigiern zu lassen oder den Fernbereich?

Für ersteres spricht der Umgang mit der Kamera und arbeiten am Computer und die Möglichkeit für die Ferne eine Brille mit automatischer Abschattung (wie ich sie auch jetzt seit Jahren trage), sonst müsste ich für draußen immer auch an eine Sonnenbrille und die Lesebrille denken.

Für 2. spricht, brillenfeies Autofahren, Wandern, Bummeln etc.. Keine störenden Gläser am Kamerasucher. Hab ich was vergessen? (Nachteil, Blick aufs Armaturenbrett)

Kostpieliger ist eine bi-focale Linse (ohne Kassenbeitrag), aber gäbe es da nicht auch Nachteile?

Wer kann mir von seine Erfahrungen berichten und Tipps geben.

Danke im Voraus

Bernd


Hallo Bernd,

Ich lasse mir da noch etwas Zeit hier zu schreien. Die Augen machen noch mit.

Sonst würde ich den Arzt deines Vertrauens fragen.

http://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Grauer-Star-Welche-Linse-ist-die-richtige,grauerstar106.html

http://www.apotheken-umschau.de/Grauer-Star

http://www.daserste.de/information/wissen-kultur/w-wie-wissen/augeimalter-100.html

In 100 Jahren kann man eventuell die Qualität eines Zeiss Otus verpflanzen, dann bin ich dabei.

Grüße

Wolfgang


Hallo Bernd,

eine Bekannte von mir lies sich so operieren, dass sie ohne Brille lesen und am PC arbeiten kann und für die Ferne noch etwas Korrektion benötigt und ist super glücklich damit.

Falls das bei mir mal ansteht würde ich mich auch so entscheiden; allemal besser als für jede Naharbeit eine Brille zu brauchen um dann doch wieder bei einer Gleitsichtbrille zu landen, weil das ständige rauf und runter stört.

Für Bi-focale würde ich mich nur entscheiden, wenn mich der Arzt wirklich 100 % überzeugen könnte. Ist praktisch "Gleitsicht im Auge" ob das wirklich gut funktioniert.... ich weiß nicht.

Alles Gute für die OP

Grüße

Brigitte


Ich habe, und würde mich nicht von meinem Augenarzt operieren lassen, wenn dieser selbst operieren würde. Dem Rat eines solchen Arztes würde ich nicht uneingeschränkt trauen.

Zwei voneinander unabhängige Arztmeinungen sind Gold wert (ich spreche aus Erfahrung).

Hier im Forum kann man kaum Rat geben, wenn man die spezielle medizinische Ausgangsposition nicht kennt. Bei mir gab es im Institut eine zusätzliche intensive Linsenberatung, die bis auf Nuancen mit denen meines Augenarztes (und Freunds) übereinstimmte.

Alles Gute, Dieter


Hallo Bernd,

in 2013 haben meine Frau und ich uns wegen des grauen Stars Kunstlinsen einsetzen lassen.

Meine Frau bekam torische (wegen Hornhautkrümmung) Monofokal-Linsen, die es ihr ermöglichen bis in den Nahbereich ohne Brille scharf sehen zu können. Zum Lesen benutzt sie eine Brille. Das Monitorbild an meinen Kameras sieht sie jedenfalls ohne Brille nicht scharf. Die Anzeigen im Sucher waren für sie mit meiner Einstellung jedoch gut lesbar?

Ich habe mir Multifokallinsen einsetzten lassen. Damit brauche ich weder für die Ferne noch zum Lesen eine Brille. Damit ist auch das Monitorbild scharf und das Sucherbild dann auch. Arbeiten am Computerbildschirm kann ich ebenfalls ohne Brille.

Das die Kunstlinsen auch - wie gewünscht - funktionieren, hängt auch von der Wahl der richtigen Brennweite ab. Wenn der Operateur sich vermessen hat, braucht man bei Monofokallinsen für die Ferne und für die Nähe eine Brille. Das ist dann natürlich großer Mist.

IOL mit einem Blaufilterschutz in Form einer gelben Kunstlinse bringen unsere innere Uhr durcheinander.

Mit Monofokallinsen hat man - wenn es die richtigen sind - ein scharfes und kontrastreiches Bild ohne Überstrahlungen und kann auch bei nächtlicher Autofahrt noch sehr gut sehen. Aber: Du braucht eine Brille zum Lesen und um das Monitorbild der Kamera scharf zu sehen!

Multifokallinsen bieten ein nicht so kontrastreiches Bild wie Monofokallinsen, sie "fressen" auch etwas Licht. Lichtquellen überstrahlen etwas - Lichthöfe um Autoscheinwerfer und Laternen. Das beeinflusst aber nicht den Rest des Bildes. Für das letzte Quentchen an Sehqualität benutze ich beim Fernsehen (4k) und nachts beim Autofahren eine Brille, die den Kontrast etwas erhöht. Den Unterschied sieht man nur im direkten Vergleich! Ich habe auch noch eine Lesebrille, die den Kontrast optimiert und mit der ich auch ganz kleine Schrift mühelos lesen kann. Aber: Eigentlich bräuchte ich diese zusätzlichen Brillen nicht.

Ich trage auch beidseitig Hörgeräte. Deshalb bin ich froh, dass ich mit meinen Multifokallinsen ohne Brille nicht nur lesen, sondern auch das Monitorbild der Kamera scharf sehen kann! Die kleinen Einschränkungen nehme ich gerne in Kauf.

Gruß Helmut (alfafan)


Bernd,

die Augenklinik der Universität Tübingen bietet ab dem 9. Oktober eine "Woche des Sehens 2017".

Such dir einen passenden Veranstaltungsort aus folgendem Link aus:

http://www.medizin.uni-tuebingen.de/augenklinik/

Dort bekommst Du die richtigen Antworten!

Ich wünsche Dir Alles Gute.

Gruß

Andreas


Hallo Bernd,

ich habe noch eine kleine Ergänzung für Dich.

Das Armaturenbrett mit Navi und alle beschrifteten Knöpfe und Infos kann meine Frau mit ihren Monofokallinsen genauso deutlich sehen wie ich mit meinen Multifokallinsen!

Aus ca. 70 cm Entfernung (Entfernung zum Armaturenbrett) ist natürlich mit Monofokallinsen auch das Monitorbild der Kamera scharf, aber zu klein. Aus ca. 70 cm ist auch die Schrift der Zeitung scharf, aber zu klein! Wenn Du also lesen willst, musst Du auf ca. 30 cm Entfernung gehen. Dann brauchst Du zum Scharfsehen mit Monofokallinsen eine Brille. Das ist dann wie Altersweitsichtigkeit. Mit Multifokallinsen ist bis zur üblichen Leseentfernung alles scharf. Es gibt aber auch Entfernungen, wo die Multifokallinsen etwas schwächeln. Aber man merkt es nicht oder nur selten.

Die Entwicklung schreitet voran. Du musst auf jeden Fall dem Arzt genau erklären, worauf es Dir ankommt. Und auch einmal rumhören, wie zufrieden andere Patienten sind!! Nicht immer macht´s der Herr Professor am besten. Du musst auch mit Komplikationen rechnen. Trockenes Auge beispielsweise - dafür gibt es Tropfen. Nicht immer sieht man gleich am nächsten Tag optimal. Es kann auch sein, dass sich nach einiger Zeit hinter der Kunstlinse im Linsenkapselsack wieder eine Trübung bildet - sog. Nachstar. Dann wird mit einem Laser ein Loch hinter der Linse in diesen Kapselsack geschossen/gebrannt, und das Thema ist erledigt. Alles nicht schlimm!

Auf jeden Fall bist Du nach dieser kleinen OP den grauen Star los, und das ist das Allerwichtigste. Ich habe sehr unter dem grauen Star gelitten. Ich konnte nachts nicht mehr Auto fahren. Die Scheinwerfer überstrahlten mein ganzes Sichtfeld - ein Gefühl wie im Nebel. Gegenlicht am Tag trübte auch das Sichtfeld. Auch Autofahren am Tag war sehr unangenehm, weil ich mit und ohne Brille einfach nichts mehr scharf sehen konnte. Wenn ich gewusst hätte, welchen Komfort ich mit den Kunstlinsen jetzt genieße, hätte ich wahrscheinlich mir schon Jahre früher Kunstlinsen einsetzen lassen - auch wenn ich sie dann aus eigener Tasche hätte zahlen müssen. Was habe ich im Laufe meines Lebens für ein Geld für Brillen ausgegeben!! Und ohne Brille fotografieren - einfach geil.

Gruß Helmut


Danke Wolfgang für diese detailsreichen Informationen. Schon Toll was man an fundierten Informationen in diesem Forum erhalten kann, auch wenn es die Fotografie nur indirekt und im Entferntesten betrifft.

Dank an ALLE.

Bernd


Auch bei mir war es dieses Jahr soweit. Ich habe Monofokallinsen gewählt, mit denen ich im Abstand von 50-70 cm (Monitorabstand) ohne Brille gut sehen kann, für die Fernsicht trage ich eine Brille (also fast immer, außer ich sitze am PC oder lese). Meine Augen sind im Abstand von 2 Wochen operiert worden und die Zeit zwischen den OPs war wirklich interessant. Der Unterschied zwischen alter getrübter und neuer klarer Linse war wirklich frappierend. Nicht nur die Lichtstreueffekte der Trübung im Dunklen sondern auch die "Frische" und Natürlichkeit der Farben mit der neuen Linse war im direkten Vergleich absolut eindrucksvoll. Ich kann nur jedem raten, der ein bestimmtes Alter erreicht hat bzw. der von seinem Augenarzt zum ersten Mal einen Hinweis auf beginnende oder bestehende Linsentrübung bekommt, die OP dann nicht unnötig lange herauszuzögern. Ich habe das gemacht, weil ich ein ängstlicher Mensch bin, im Nachhinein sehe ich das jetzt aber anders, zumal diese Katarakt-OPs sehr schnell vonstatten gehen und i.d.R. recht komplikationslos verlaufen.

Gruß, Peter


Hallo Peter, danke für die Info.

So werde ich es Wohl auch machen und zwar wie bisher mit Gleitsicht für die Ferne, bin es ja gewohnt, und der Möglichkeit der automatischen Anpassung ans Sonnenlicht. Unten dann aber Klarglas.

Gruss Bernd


IOL mit einem Blaufilterschutz in Form einer gelben Kunstlinse bringen unsere innere Uhr durcheinander.

Das möchte ich so nicht stehenlassen. Pseudophakie ohne anschliessenden Blaulichtschutz erhöht das Risiko, an AMD (alterbedingte Makuladegeneration) zu erkranken, DEUTLICH! Blindheit in 10-15 Jahren kann die Folge sein.

Das Durcheinanderbringen der inneren Uhr sehe ich als das geringere Übel.

lg Uncas

(Augenoptikermeister)


Ich schrieb: IOL mit einem Blaufilterschutz in Form einer gelben Kunstlinse bringen unsere innere Uhr durcheinander."

In folgendem Artikel von Dr. Sibylle Scholtz, Ettlingen wird das mit dem Blaufilterschutz etwas relativiert: "Intraokularlinsen mit oder ohne Blaulichtfilter - wie tickt der Mensch mit blauem Licht?" - Siehe Anlage!

Da habe ich doch viel lieber Linsen ohne dieses Blaufilter genannte Gelbfilter und trage zu gegebener Zeit eine Sonnenbrille, die sicher ein effektiverer Schutz vor AMD ist.

Forscher haben festgestellt, dass ältere Menschen um so häufiger an der sogenannten altersbedingten Makuladegeneration (AMD) erkranken, je mehr und länger sie in jüngeren Jahren dem Sonnenlicht ausgesetzt waren. Da helfen die IOL mit Blaufilterschutz, die man ja erst im Alter eingesetzt bekommt, auch nicht mehr viel. Für die altersbedingte Makuladegeneration gibt es viele andere Ursachen: Ein hohes Lebensalter, toxische Einflüsse, zum Beispiel das Medikament Chloroquin, Entzündungsprozesse am Auge durch Infektionskrankheiten, Rauchen, Arterioskelose, familiäre Vorbelastung

@uncas Du schreibst: "Blindheit in 10 bis 15 Jahren kann die Folge sein." Ich bin jetzt 76 Jahre. Ich denke einmal in 10 bis 15 Jahren bin ich längst tot.

Gruß alfafan


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