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Stromaufnahme der E-M1: Mythen vs. Messungen


Gast Guest

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Nachdem sich inzwischen die wildesten Gerüchte um den Strom-Hunger der E-M1 ranken (wobei ich nicht im Abrede stellen möchte, dass einzelne wenige Zeitgenossen durch ein Montags-Exemplar an den Rand der Verzweiflung getrieben wurden) beruhen die Empfehlungen zum stromsparenden Betrieb doch eher auf Hörensagen und gutem Glauben als auf Fakten. Wer viel misst misst Mist - den Grundsatz darf man nie aus den Augen verlieren. Dennoch habe ich mich nicht davon abhalten lassen meiner E-M1 (ein tadelloses Mittwochs-Exemplar!) messtechnisch zu Leibe zu rücken. Versuchsaufbau: E-M1 mit HLD-7 mit Netzteil AC-3 am Griff angeschlossen. Das Kabel des AC-3 habe ich (sekundärseitig!) gekappt und ein digitales Multimeter (Voltcraft VC 506) zur Strommessung in Serie dazwischen geschaltet und in der guten Stube wohl temperiert gemessen, was da so durch die Leitungen rauscht. Die gemessenen Resultate sind grundsätzlich schwankend (u. a. je nach Helligkeit und Beschaffenheit des Motivs). Auch während einer Messung ohne Veränderung von Licht oder Kamera variieren die Messwerte permanent und pendeln letztlich um einen gewissen Mittelwert, den ich hier versuche anzugeben. Weiterhin muss man wissen, dass bei Messgeräten mehr oder weniger große Abweichungen zwischen einzelnen Messreihen auftreten können, je nachdem in welchem Messbereich des Messgerätes man misst (also z. B. Modus bis 500 mA oder Modus bis 20 A). Bei Betrieb der E-M1 kommt es gelegentlich zu kurzfristigen Strom-Peaks, die die 500 mA Grenze überschreiten, sodass dann ein Messen im Bereich bis 500 mA an meinem Multimeter nicht sinnvoll möglich ist (Anzeige des Messgerätes wechselt dann auf "OverLoad"), weiterhin ist ein sicherer Betrieb der Kamera in manchen Betriebsarten durch Stromfluss-Begrenzung im Messgerät nicht möglich - es bleibt somit oft nur die Option der gröber aufgelöste Messung. Daher habe ich nur im Modus bis 20 A gemessen und verzichte bewusst auf "Pseudo-Genauigkeit" durch zusätzliche Nachkomma-Stellen. Die absoluten Zahlen der Messergebnisse sind weniger interessant als die Relationen der Messwerte zu einander - d. h. in welchem Umfang die Stromaufnahme variiert wenn man an der Kamera Veränderungen vornimmt. Meine Messergebnisse habe ich mit LibreOffice in einer Tabelle im XLS Format abgelegt und hier angefügt. Aus praktischen Gründen konnte ich natürlich nicht alle denkbaren Kombinationen ausprobieren sondern biete hier lediglich eine Auswahl. Manche Kombinationen man man aber mühelos für sich rekonstruieren, wenn man die vorhandenen Werte (und insbesondere die Differenzen) mal in Ruhe betrachtet. Sooo - jetzt kann sich jeder für sich selbst überlegen in wieweit es Sinn macht an der E-M1 in Panik ständig etwas abzuschalten aus der frommen Hoffnung damit die Betriebsdauer der Akkus zu verlängern… LG Olyver

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Danke für die Arbeit, die du dir gemacht hast. Mir persönlich bringt es zwar nichts, evtl. hilft es ja jemandem. Bei mir ist die Lösung ganz einfach: 1 oder 2 zusätzliche Akkus - und gut. Gruß Rudolf

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Hallo Olyver, Danke für Deine Arbeit. Wenn ich mir die Werte anschaue gibt es keine dramatischen Veränderungen in der Stromaufnahme wenn man etwas abschaltet oder zuschaltet. Das die Kamera beim Fokussieren oder Aufladen des Blitzkondensators deutlich mehr Strom zieht war zu erwarten. Wer da Strom sparen will muss manuell fokussieren (dauert vermutlich länger und man verbraucht die selbe Leistung) und sollte auf das kleine Blitzgerät verzichten. Und die mittlere Stromaufnahme passt auch wunderbar zu den Aussagen von Reinhard dass nach 3 bis 4 Stunden Betrieb der Akku leer sein könnte. Viele Grüße Klaus

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Hallo Olyver, danke für Deine Mühe. Glücklicherweise ist meine E-M1 nicht so stromhungrig und einen zusätzlichen Akku habe ich trotz HLD-7 immer mit dabei und bisher hat mir die E-M1 während eines Shootings noch nicht ihren Dienst verweigert. Schönen Abend Jürgen

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Hallo Oliver, freut mich, dass du doch noch einen brauchbaren Messaufbau geschafft hast. Die Tabelle zeigt keine extremen Werte. Da scheint alles recht genügsam. Vermutlich würde man beim AF und beim Blitz laden mit einem Transientenrecorder oder Digitaloszilloskop Spitzen im Verlauf erkennen, die Aufschlüsse für die Dimensionierung eines Netzteils geben könnten. Für "Normalverbraucher" reicht auf jeden Fall der Reserveakku. Nur wer die Kamera lange durchgehend unter schwierigen Bedungungen (Kälte, viel AF, lange Belichtungen) benützt, wird eine alternative Stromversorgung benötigen. Helge ;-)=)

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Mein Fazit aus den Auswertungen war, dass der Mehrverbrauch durch Sucher / Display oder gar die Hintergrundbeleuchtung zu vernachlässigen ist. Wenn da alle Lichter "aus" sind entspricht das dem Standby. Wer wirklich sparen muss sollte bei Untätigkeit die Kamera einfach ausschalten. Wenn man mit HLD-7 die Kamera so konfiguriert hat, dass primär auf den Akku im Griff zugegriffen wird kann man - sobald die Kamera auf den internen Akku umgeschaltet hat völlig problemlos bei laufendem Betrieb den Akku im HLD-7 wechseln, ohne dass dabei irgendwelche Kamera-Einstellungen verloren gingen. Die E-M1 wird dann den frischen Akku im HLD-7 erkennen und wieder auf diesen umschalten, sodass der interne Akku als eiserne Reserve erhalten bleibt. Das habe ich bei mehrstündigem Ansitz im Fotozelt schon erfolgreich so exerziert. Letztlich sind auch Betriebsarten wie WiFi und Life Time mit eingeschaltetem Display im Vergleich zum Grundverbrauch der Kamera so sparsam, dass man diese ohne Sorgen einsetzen kann. Somit sind auch diese sehr interessanten Features in der Realität tatsächlich problemlos nutzbar! @ Alex: Vielen Dank für Deinen sehr interessanten Link!!! @ Helge: Danke nochmals für Deinen fachlichen Beistand, den ich hier ausdrücklich erwähnen möchte! Du hattest übrigens Recht - im Messgerät war die 20 A Sicherung defekt gewesen, nach deren Austausch lief's dann problemlos! LG Olyver

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 Olyver said:
Wenn man mit HLD-7 die Kamera so konfiguriert hat, dass primär auf den Akku im Griff zugegriffen wird kann man - sobald die Kamera auf den internen Akku umgeschaltet hat völlig problemlos bei laufendem Betrieb den Akku im HLD-7 wechseln, ohne dass dabei irgendwelche Kamera-Einstellungen verloren gingen. Die E-M1 wird dann den frischen Akku im HLD-7 erkennen und wieder auf diesen umschalten, sodass der interne Akku als eiserne Reserve erhalten bleibt.
Genau und schon kommt man mit 3 Akkus problemlos aus, denn länger als 6 - 9 Stunden werden ja wohl die allerwenigsten fotografieren Und der dritte Akku kann im Zweifelsfall jeweils geladen werden.
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Hallo Oliver,

im Messgerät war die 20 A Sicherung defekt
Das ist ein Klassiker. Jemand hat Strom gemessen, lässt die Leitungen am Gerät auf den Strom-Buchsen und dann kommt einer, schaltet auf Spannungsmessung ohne die Kabel umzustecken und zieht einen Kurzschluss (Die Strom-Buchsen sind immer niederohmig durchgeschaltet). Dabei fliegt die Sicherung. Wenn mir ein HLD-7 in die Finger kommt, messe ich mal die Steuerleitungen durch. Für alle, die's interessiert, habe ich mal eine Nomenklatur der Kontakte angelegt damit wir vom Gleichen reden. Dort habe ich schon mal die Infos eingetragen, die ich an der Kamera gemessen habe. Helge ;-)=)
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Danke Bernhard, ich habe den Link mit Interesse gelesen. Die Stromaufnahme der E-M1 scheint der der E-M1 sehr ähnlich zu sein. E-M5 Kameradisplay an, IS aktiv? 0,36 A E-M1 Kameradisplay an, IS aktiv 0,38 A E-M5 Zahnradmenu 0,19 A E-M1 Zahnradmenu 0,22 A Wirklich vergleichen kann man das nur, wenn einheitlich gemessen wurde. Das kann ich nicht sagen. Ich habe zwar den Autoren der Messung angeschrieben. Er hat aber noch nicht reagiert. LG Karl

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 kgb51 said:
Wirklich vergleichen kann man das nur, wenn einheitlich gemessen wurde. Das kann ich nicht sagen.
Seine und meine Messung sind nur unter Vorbehalt zu vergleichen, da ich beobachten konnte, dass die Motiv-Helligkeit und Art des Motive die Stromaufnahme beeinflussen - und sei es auch nur wenig. Gleiches gilt für Messgeräte und Mess-Modus. Letztlich scheint es mir aber so zu sein, dass man eine weitere Mär entkräften kann - nämlich dass die E-M1 wesentlich Strom-hungriger sei als die E-M5. Wer sich an die Anfangszeiten der E-M5 nach deren Markteinführung erinnert wird bestätigen, dass es auch zum Thema Akku-Laufzeit bzw. Anzahl möglicher Belichtungen mit der E-M5 so einige Beiträge gab… LG Olyver
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