Jump to content

Die OM System Community
Ignoriert

2 Fragen: Sonne, Mond und Stack ?


robat1

Empfohlene Beiträge

Am 13.7.2022 um 16:34 schrieb robat1:

Kann ich mit meiner E-M1/3 ohne Filter usw. max gezoomt die pralle Sonne fotografieren, oder kann ich dabei meinen Chip oder sonstwas schädigen?
Ich würds über den Monitor machen um mich nicht zu blenden ....

Robert
 

Hallo Robert,

Also ohne Filter mit Tele in die Sonne, maximal wenn sie im starken Dunst gerade am Untergehen ist.

Ein heutiges Teleskop mit einer Öffnung von 200mm bei 800mm Brennweite,  wie ich es meist verwende, würde ohne vorheriges Filter zerstört.
Bei Linsenteleskopen wurde früher oft vor dem Okular ein Filter aufgeschraubt. Da ist die Gefahr zu hoch dass es währende der Beobachtung zerspringt.....
Man nimmt da einen Herschel Keil, der über ein Prisma den Hauptteil der Energie ableitet. Bei Linsenfernrohren wird heute ansonsten ein Energieschutzfilter vorne angschraubt. Das ist aber sehr sehr teuer.  Führt hier aber zu weit und ist bei uns nicht so notwendig.

Bei Baader gibt es umfangreiches zu lesen zum Thema:
https://www.baader-planetarium.com/de/sonnenbeobachtung.html

Für uns hier:
Einfach eine passendes Sonnenfilter kaufen, oder Folie. Hauptaugenmerk ist aber die Sicherheit, dass nicht ein Windstoß oder eine unbedacht Bewegung das Filter abfallen lässt....

Warum muß es eine spezielle Folie / Filter sein:
Weil neben dem sichtbaren Licht jede Menge andere energiereiche Strahlung dabei ist.  Wenn man irgend einen Filter nimmt, der für uns und die Kamera dunkel erscheint, kann der im für uns unsichtbaren Bereich jede Menge andere Strahlung (UV und IR) durchlassen und Dein Auge oder den Sensor grillen.

Also immer mit sehr viel Bedacht vorgehen! Einen Sensor kann man ersetzen, das Auge nicht.

Zum Stacken:

Siegfried

 

 

bearbeitet von iamsiggi
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hi,

Gerade ist Die Bastelfolie gekommen.

Faltenfrei aufkleben ist wohl eher als Witz gedacht, oder ich bin zu dumm dafür.

Hat das Foto aber auf den ersten Bilck nicht interessiert.

Damit das am 58mm dünnen 75-300mm Objektiv satt hält, hab ich den Rand innen mit 1,3cm dickem selbstklebendem Armaflex Schaumstoff beklebt.

Aufgesteckt und meine ersten Sonnenflecken fotografiert.

Interessanter wären am Rand die Sonneneruptionen. Mal sehen das ein vergößerter Bildausschnitt hergibt. 😉

Robert

20220715_165847.jpg

20220715_165834.jpg

bearbeitet von robat1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 19 Stunden schrieb robat1:

Hi,

Gerade ist Die Bastelfolie gekommen.

Faltenfrei aufkleben ist wohl eher als Witz gedacht, oder ich bin zu dumm dafür.

Hat das Foto aber auf den ersten Bilck nicht interessiert.

Damit das am 58mm dünnen 75-300mm Objektiv satt hält, hab ich den Rand innen mit 1,3cm dickem selbstklebendem Armaflex Schaumstoff beklebt.

Aufgesteckt und meine ersten Sonnenflecken fotografiert.

Interessanter wären am Rand die Sonneneruptionen. Mal sehen das ein vergößerter Bildausschnitt hergibt. 😉

Robert

20220715_165847.jpg

20220715_165834.jpg

Mit diesem Filter wirst du leider keine Sonneneruptionen sehen können, dazu braucht es einen H-apha-Filter. Ziemlich teure Angelegenheit. Aber die Sonnenflecken sind gut geworden! Dafür ist die Folie auch richtig gut, benutze ich auch.

bearbeitet von Steinwälzer
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Am 16.7.2022 um 12:23 schrieb Steinwälzer:

Mit diesem Filter wirst du leider keine Sonneneruptionen sehen können, dazu braucht es einen H-apha-Filter. Ziemlich teure Angelegenheit. Aber die Sonnenflecken sind gut geworden! Dafür ist die Folie auch richtig gut, benutze ich auch.

Stimmt - aber nicht verwechseln mit den fotografischen h-alpha-Filtern, welche dazu dienen, Bereiche im DeepSky zu fotografieren, welche primär im h-alpha-Wellenlängenbereich 'leuchten'. Dieser Bereich wird insofern 'verstärkt', indem andere Bereiche weniger durchlässig sind.

Für die Sonne sind es andere, viel engbandigere Filter (vgl. 3-6Angström vs. 0,7Angström), was die Sache ja auch so teuer macht (typ. vierstellig, fünfstellig geht auch…). Damit sieht man dann die oberhalb vom 'Weißlicht' (Photosphäre, mit der Folie sichtbar) liegenden Bereiche der Chromosphäre, welche sonst von der Photosphäre völlig überstahlt wird. Aus diesem Gesamtlicht schneidet der h-alpha-Filter (genauer: das Filtersystem aus Etalon und Blockfilter) einen winzigen Bereich heraus (~1A für Protuberanzen), der Rest wird weggefiltert. Das ist schon ein bisschen tricky, funktioniert aber erstaunlich gut. Für Details auf der Sonnenscheibe im Licht der Wasserstofflinie braucht es Filter <0,7A (besser 0,5). Viele Amateurastronomen machen da gerade durch Stacking tolle Bilder von der Oberfläche, welche noch vor einem Jahrzehnt nur Profis vorbehalten waren. Mal in Astroforen danach schauen (selbst in Astroeinsteigergruppen auf fb sind da echte Könner unterwegs, welche aus tausenden Videobildern detailreiche Fotos generieren.) Oft muss allerdings je nach Filtersystem neben der erwähnten Engbandigkeit der eigentlichen Filter, auf ein bestimmtes Öffnungsverhältnis geachtet werden (z.B. >30) - da ist also stets eine gewisse Kenntnis vorausgesetzt.

 

solarer Gruß Manfred

  • Gefällt mir 1
  • Danke 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 50 Minuten schrieb sunspot:

Für die Sonne sind es andere, viel engbandigere Filter (vgl. 3-6Angström vs. 0,7Angström), was die Sache ja auch so teuer macht (typ. vierstellig, fünfstellig geht auch…). Damit sieht man dann die oberhalb vom 'Weißlicht' (Photosphäre, mit der Folie sichtbar) liegenden Bereiche der Chromosphäre,

Krass !!

Filter im 4-5 stelligen Bereich übersteigen dann mein Interesse an Sonneneruptionen doch erheblich 😉

Da schau ich mir dann doch lieber fertige Bilder der Anderen an.

Aber vielen Dank für die ausführliche Erklärung.

Robert

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Robert,

na dafür sind die Ergebnisse mit entsprechendem Setup wirklich eindrucksvoll. Einen H-alpha-Filter einfach nur vor's Objektiv packen, das geht nicht, weil das Systeme aus Etalon und Blockfilter sind, also z.B. den Etalon vor's Teleskopobjektiv. und den Blockfilter als Zenitprisma dahinter, dann eine Cam. Mittlerweile gibt's da auch Varianten davon. Was allerdings mit Fotoobjektiven geht, ist der Einsatz von rückwärtigen Filtern plus einem Energieschutzfilter (aber auch nicht billig(er)). In der fb-Gruppe 'Astronomie für Einsteiger' macht das erfolgreich ein User (Jens Ploner) mit einem Sigma 150-600 C bei zumeist 400mm, da ist der Energieschutzfilter vorne vor, und die H-Alpha-Einheit (Daystar Quark) dahinter mit Adapter T2, in dem eine Astrocam steckt. Die Ergebniss überzeugen total (nach Bearbeitung).

 

cs Manfred

  • Gefällt mir 1
  • Danke 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Join the conversation

You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.
Note: Your post will require moderator approval before it will be visible.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Clear editor

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Wenn Sie diese Seite nutzen, stimmen Sie den Community-Regeln zu. Wir haben Cookies gesetzt, um die Bedienung des Forums zu verbessern. Du kannst deine Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass du damit einverstanden bist. Mehr Informationen in unserer Datenschutzerklärung