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Die OM System Community

Empfohlene Beiträge

Hallo liebe Community,

 

Vorab - Dies ist mein erster Beitrag hier, ich versuche so genau wie möglich zu sein aber bitte seht mir Fehler nach und weist mich darauf hin.

Nun zu meinem Anliegen: Ich finde meine Bildqualität bei den Fotos EXTREM unbefriedigend... Und ich habe keine Ahnung woran es liegt.

Um das Ganze hier schändlich in Pixeln zu zeigen habe ich gestern noch ein Foto als Referenz gemacht, anhand dessen Ihr evtl. schon seht wo mein Problem liegt.

Meine Ausrüstung war folgende:

  • Kamera: Olympus OMD E-M10 ii
  • Objektiv: Panasonic Lumix G X Vario PZ 45-175mm f/4-5.6 ASPH OIS
  • Nahlinse: Raynox DCR 250
  • Blitz: Godox V860iii O + Diffuser
  • Umgebung: Verstorbenes Insekt auf fester Ablage; Kamera auf Stativ; Im Innenraum und Windstill; Aufnahmen mit drahtlosem Fernauslöser

Das Referenzbild besteht aus 43 Einzelbildern und wurde mit Helicon Focus Pro gestackt (Methode C Pyramidal - Andere Methoden waren noch schlechter).

Als Referenz habe ich ein totes Exemplar eines Alpenbocks benutzt, da dieser eher einfach abzulichten ist und nicht so komplex wie manch anderer Sechsbeiner.

Die Einstellungen der Kamera sind folgende gewesen:

  • ISO 200
  • Belichtungszeit 1/20s
  • f5.6
  • Manueller Fokus - Fokus Bracketing mit Schrittweite 4
  • Messung Mittenbetont
  • IBIS aus, da auf Stativ
  • Serienbildmodus High
  • Volle Auflösung in RAW
  • Blitzstärke 1/32

Mein Referenzbild ist etwas verkleinert und mit 97% Qualität als JPEG exportiert, da die Dateigröße sonst nicht für den Upload gepasst hätte.

Das Bild ist abgesehen vom Stacking in Helicon nicht bearbeitet und ich habe es in Affinity zugeschnitten und in der obenstehenden Qualität exportiert.

Nun meine Probleme mit der Bildqualität:

  • Ich sehe sehr viel "Dunst"
  • Details sind nicht scharf genug
  • Chromatische Aberration ohne Ende...
  • Highlights sind zu hell, die Pixel sind in der Nachbearbeitung meist nicht mehr zu gebrauchen

Diesen Sachverhalt habe ich immer und in der Nachbearbeitung bekomme ich schon noch einiges hin, aber eben nicht genug um mit meinem Ergebnis zufrieden sein zu können.

Wäre mein Ausgangsmaterial besser, wäre bei der Nachbearbeitung auch mehr drin aber ich beiße mir daran gerade die Zähne aus und habe leider auch kein Umfeld, das sich für Makro begeistern lässt. Deshalb ist das hier eine Art Hilferuf an Gleichgesinnte mit der Frage, was ich falsch mache oder wo eben evtl. technisch was nicht passt.

Liegt es an der Kamera, am Objektiv, der Nahlinse, der Ausleuchtung oder bin ich die ganze Zeit zu dumm und mache etwas falsch?

Mein Wunsch wäre es eine annähernd so gute Qualität wie die Makros von Stephan Traumflieger oder Thorben Danke von SagaOptics / Sixfeetart zu erreichen.

Die machen ja alles bestens und ich frage mich woran ich scheitere... Wie das meiner Idole wird natürlich das Endergebnis meinerseits vermutlich nie aber das soll auch nicht der Anspruch sein.

Ich habe auch vor in Zukunft meine gesamte Fotoausrüstung auszudünnen und komplett auf Olympus und Objektive für MFT umzusteigen, will aber eben die besten sinnvollen Dinge für 1:1 bis 10:1 Makros/Mikros.

Ich würde mich über Tipps und Anregungen freuen, Euer Wissen wäre mir ein Segen, wenn ich dadurch diese Pixelpampe in Zukunft vermeiden kann.

Ich bedanke mich schonmal vorab herzlich bei Euch allen und freue mich über Eure Hilfe!

 

Beste Grüße

Dennis

 

Referenzbild_verkleinert.jpg

bearbeitet von DioDayum_96
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https://www.oly-forum.com/topic/43007-bildqualit%C3%A4t-mangelhaft-bitte-helft-mir-mit-eurem-wissen/
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vor 2 Stunden schrieb DioDayum_96:

Mein Wunsch wäre es eine annähernd so gute Qualität wie die Makros von Stephan Traumflieger oder Thorben Danke von SagaOptics / Sixfeetart zu erreichen.

 

Dann empfehle ich dir das 60 mm Macro von Olympus.

Ich habe das Panasonic Objektiv nicht, aber das ist ja ein sehr preiswertes Einsteiger Zoom, ich denke das ist nicht im Ansatz geeignet um es mit Vorsatzlinsen zu betreiben.

Das Bild sieht aber auch so aus als hätte da irgendwas mit dem Stacken nicht richtig funktioniert. 

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Ein ordentliches Objektiv ist Pflicht, sonst wird das nix.

Ich habe das uralte µFT Panaleica 45/2.8, das erstklassige Bilder abliefert und das Olympus 90er, das ebenso perfekt ist.

Ein Wort zu Stefan Gross. Ich bin mir nicht sicher, ob alles das, was er in seinen Büchern liefert, von ihm selbst gemacht wurde. Ich kenne youtube Videos, wo er "mit der Axt im Walde" wie wild an einem manuellen Makroschlitten kurbelt und anschließend Traumbilder abliefert.

Das kannst du vergessen. Makros und vor allem Stackingaufnahmen brauchen Geduld, Zeit und Ruhe. Wie gesagt, ich schätze das 45er sehr, das bekommst du gebraucht für um die 400 Euro. Kauf dir das, dann werden die Ergebnisse auch besser - grelle Sonne nach dem Morgenfrost lässt alles aufleben -

pictures_u23190_ykbvxXno.jpg

bearbeitet von donalfredo
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vor 5 Minuten schrieb donalfredo:

Wie gesagt, ich schätze das 45er sehr, das bekommst du gebraucht für um die 400 Euro. Kauf dir das, dann werden die Ergebnisse auch besser - grelle Sonne nach dem Morgenfrost lässt alles aufleben -

pictures_u23190_ykbvxXno.jpg

bearbeitet vor 1 Minute von donalfredo

Das Bild ist aber laut Exif mit dem 90er gemacht worden... nur damit es da keine Missverständnisse gibt.

Das m.zuiko 60/2.8 ist gebraucht manchmal unter 300 € erhältlich und das 30er gibt es oft in Cashback- oder Rabatt-Aktionen sehr günstig neu.

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du willst aber sofort in die vollen gehen....

so einfach ist das nicht....

einer der ein excellenter makro fotograf ist frank R. 

Frank Rückert – – Photographie –

schau dir mal seine bider an ....da kannst du viel lernen .... 

jeder hat mal klein angefangen....

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Bin da kein Experte. Aber was mir auffällt

-das ist ein vollkommen unpassendes Objektiv
-eine Nahlinse mit so einem Objektiv zu kombinieren ist tollkühn
-das Bild ist schlecht ausgeleuchtet und dadurch
-teilweise total überbelichtet
 

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vor 4 Minuten schrieb lionfight:

Bin da kein Experte. Aber was mir auffällt

-das ist ein vollkommen unpassendes Objektiv
-eine Nahlinse mit so einem Objektiv zu kombinieren ist tollkühn
-das Bild ist schlecht ausgeleuchtet und dadurch
-teilweise total überbelichtet
 

Volle Zustimmung, ich würde dann auch zu Anfang mich mit Einzelbildern langsam rantasten. Mit einem guten 60er Makro was preislich richtig gut ist. 
Vorausetzung sind die Grundlagen der Fotografie und Technik. 

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Hallo Dennis, 

ob deine Hardware ausreichend ist,  kann ich nicht beurteilen. Aber ich sehe in deinem Bild typische Stacking Probleme, welche sich zum Teil mindern  und zum Teil durch Nachbearbeitung eliminieren lassen. Bilder von Thorben, welcher um Welten bessere Qualität liefert als Stephan, entstehen nicht nebenbei und auf die Schnelle.

Da du mit Helicon arbeitest empfehle ich dir diesen Artikel.

Helicon Focus Pro optimal nutzen und das Gesamtrohbild bedarfsgerecht Retuschieren

Hier wird dargestellt, auf was man bei der Erstellung achten sollte. Da wird auf die ausgebrannten Lichter und die Halos und vieles mehr eingegangen. Wenn du dazu Fragen hast, melde dich einfach.

VG Olaf

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Zum Basisobjektiv wurde je bereits alles gesagt, gerade in Kombination mit vollen 6 Dioptrien in der Vorsatzlinse ist das Objektiv als Basis für gute Aufnahmen ungeeignet. Wenn Du auch mal im Freiland machen möchtest, wäre ein gebrauchtes 60er auch meine Empfehlung. Das 90er ist natürlich Bombe, aber soo groß ist der Abstand nicht, dass man das jetzt bräuchte.

Die Belichtungszeit ist zu lang, wenn Du eh blitzt, dann nimm lieber die Blitzsynchronzeit, also 1/250, mit verschiedenen Lichtquellen würde ich erst mal abwarten.

Am Beleuchtungsaufbau hast Du noch sehr viel Luft. Gute Makros entstehen im Schatten!

Spitzlichter willst Du nicht, fang mal mit einer möglichst gleichmäßigen Ausleuchtung an. Joghurtbecher, Papier, etc., schau mal, dass Du gut ausreichend belichtest, ohne dabei Licht von vorne auf die Linse zu bekommen, gerade die feinen Häärchen auf der Cuticula sind da schwierig.

Viel Spaß bei Deiner Reise, immer gut Licht und viel Geduld!

Klaus

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Für mich war das Olympus Makro 60 mm der Einstieg in die Makrofotografie. Vorsatzlinsen etc. sind nicht notwendig. Etwas Zeit und Geduld brauchte ich, aber die Speicherkarten sind groß genug für viele Tests. Und jetzt habe ich unglaublich Spaß damit und der Freundeskreis mit den Smartphones schaut neidisch auf die Ergebnisse.

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Ich will mich vorab schonmal für alle Tipps bedanken - und zwar herzlichst!

Über weitere Anmerkungen bin ich natürlich dankbar, habe mir jetzt aber mal das 60er m.zuiko bestellt und hoffe, dass ich damit zufrieden sein werde.

Das 90er m.zuiko war mir offen gestanden dann doch deutlich zu teuer für den Maßstab 2:1.

Zur Not werde ich dann mit Zwischenringen/Tubus/Balgen und ggf. der Raynox 150/250 herumexperimentieren, das sollte denke ich auch funktionieren.

Fürs Feld wird die Linse erstmal das vernünftigste sein... Und für Indoor bei größeren Maßstäben fahre ich ohnehin vermutlich mit Planachromaten besser.

Für ordentliche Ausleuchtung werde ich mir dann auch erstmal einen ordentlichen Diffusor bauen und mich mit dem Stackingprozess verstärkt auseinandersetzen, damit dieser Dunst endlich verschwindet.

Die Einstellungen mit dem Blitz und der Verschlusszeit werde ich auch nochmal prüfen und ändern, hatte da kurzzeitig Probleme mit schwarzen Bildausschnitten aber da muss der Fehlerteufel bei einem anderen Parameter stecken - vielen Dank nochmal für den Hinweis!

Den Verweis auf Frank Rückert begrüße ich sehr, die Bilder sind wirklich hübsch, vor allem die Kompositionen sind unglaublich gut.

Ich werde das ganze mal angehen, wird vermutlich seine Zeit brauchen... Dann melde ich mich gerne wieder, ggf. mit neuen Problemen 😅

------

Zwei Fragen ganz abseits von diesem Thema hätte ich aber vorher noch, da es zeitnah auf mich zukommen wird:

  1. Kenn sich jemand mit der Flora/Fauna am Kaiserstuhl bei Freiburg aus? Ich werde in der letzten Septemberwoche dort Urlaub machen und hauptsächlich fotografieren. Hauptgrund war die Gottesanbeterin, deshalb September, jedoch wird es dort auch dann noch andere Insekten geben, da sonst auch diese nicht mehr aktiv sein könnte.
  2. Ist jemand erfahren in der Präparation von Insekten? Dieser Alpenbock ist für mich schon etwas besonderes, jedoch fangen langsam die Elytra an sich zu verziehen, vermutlich durch das Austrocknen. Es wäre sehr schade, wenn den Fund das Zeitliche segnet, das war zuvor schon der Fall bei einem Ligusterfalter und darüber ärgere ich mich noch heute...

Gerne als persönliche Nachricht, falls bedenken Bestehen sollten bei der Empfehlung bestimmter Orte am Kaiserstuhl oder der Empfehlung bestimmter Chemikalien.

Die Infos bleiben dementsprechend auch bei bei mir, ich wäre genauso wenig erfreut, wenn natürliche Habitate auf Dauer überlaufen sind und Schaden nehmen.

 

Schönen Abend und bis dahin eine gute Zeit!

bearbeitet von DioDayum_96
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Schrittweise einmal durchgehen (ich fotografiere mit OM1.1 FW 1.6 und Makro-Objektiven 3.5/30 - 2.8/60 - 3.5/90, Makros sowohl als Klassische Einzelaufnahme wie auch Stacking). Gute Makros entstehen nicht nur zwingend als Stackingaufnahmen, das ist erst mal nur eine aktuelle Mode und kein "evolutiver" Endpunkt.

- als Objektiv würde ich kostenmäßig mit dem OM 3.5/30 Makro beginnen (60 oder 90 mm werden teuer und sind zwingend nur dann notwendig, wenn es um die Fluchtdistanz bei Tieren geht, die würde ich erst kaufen, wenn man fortgeschrittener ist). Das 30er ist z.B. für Blütenaufnahmen mehr als ausreichend und kann auch gut als Normalbrennweite genutzt werden. Und auch von der Bildqualität der Makrofotos her ist das 30er völlig ok und wird oft unterschätzt. Dein Objektiv ist gerade in Kombination mit der Nahlinse wahrscheinlich nicht optimal. oder versuchsweise mal eine andere Brennweite ausprobieren, gerade bei Zooms harmoniert ein Vorsatzachromat da nicht mit allem (im anderen Makroforum mal nach Erfahrungen mit dieser Kombination suchen, ich habe damit keine). Beim 30er Makro von Olympus brauchst Du keine Raynox mehr, das Objektiv geht bis ABM 1,25:1 , das ist ein Objektfeld von 13.8 x 10,4 Millimeter !

- immer die vom Namen her verwirrende kritische Blende des jeweiligen Objektives nutzen, Messkurven dazu kann man oft auf digitalkamera.de finden, koszet ein paar Cent. In der Kurve ist es dann der Maximumpunkt für höchste Auflösung. Offenblende wäre  natürlich vom Bokeh her besser, aber hier kommt es auf die Schärfe an. Also nicht die je nach ABM förderliche (= optimale) Blende nehmen, obwohl man dann natürlich Schärfentiefe verliert bzw. mehr Bilder im Stapel benötigt. Beispiel: 3.5/30 M OM Fk = 5.6, 2.8/60 OM = 2.8 ! Die kritische Blende ist bei jedem Objektiv eine andere und muss im Labor ausgemessen werden. Makroonlinerechner zeigen diese nicht an, dort wird nur die förderliche maximale Grenzblende angezeigt, oberhalb davon mindert die Beugung die Schärfe zu stark. 

- nominell niedrigste Iso des jeweilgen Sensors einstellen, bei OM-Kameras also 200 (wenn zu hell, nicht an der Iso oder der Blende drehen, sondern Streuscheibe am Blitz und Diffusoren nutzen oder Abstand zum Blitzgerät vergrößern, Blitzstärke am Blitz auf 1/128 oder 1/64 runterregeln) und möglichst nicht direkt blitzen, dann geht jegliche Räumlichkeit verloren, möglichst seitlich als Streiflicht, keinen Ringblitz benutzen, bei Zangenblitzen die Lichtwaage einsetzen. Als Diffusor reicht such sogenannte Laternenfolie, nur praktikabel muss es sein. Nutzt man die teuren kaufbaren (AK usw.), dann braucht man wegen dem wuchtigen Aufbau meist eine teure lange Makrobrennweite. Ob das immer sinnvoll ist ?

- Belichtungszeit immer auf minimal mögliche Blitzsynchronzeit passend zum Verschlusstyp runtersetzen, bei OM-1 also für elektronischen Verschluss leider nur 1/100, mechanisch 1/250 (1/200 war ein Tippfehler), sonst gibt es flaue Ergebnisse durch Geisterbilder, wenn man länger belichtet als 1/80, Blitzgerät auf M stellen und kein TTL. Der Wert ist bei jedem Kameramodell anders, eine Kamera mit nur 1/50 Synchronzeit ist daher für das Stacking nicht optimal !

- Serienbild auf 10 fps begrenzen, sonst kommt Blitz mit Nachladen nicht mit bzw. im Kameramenü eine Blitzpause eingeben, sonst wechselt im Stapel die Bildhelligkeit, das ist für die Stackingsoftware schlecht

- in der Kamera die Option (sofern vorhanden) abschalten, dass in Bildserien vor jedem Bild die Belichtung extra noch mal gemessen wird, ist hier mit Blitz unnötig und belastet den Kameraprozessor

- zum Präparieren von Insekten ein gutes Buch kaufen (s. Praktika-Literatur für Biologiestudenten), nachträgliches Verziehen kommt von zu kurzer Trocknungszeit in nicht aufgespanntem Zustand (Spannstreifen, Präpariernadeln), das muss nicht sein, s. Museumsbestände, evt. noch einmal mit Glyzerinwasser einweichen (gesättigte Atmosphäre, aber erst mal nicht Einlegen, macht die Gelenke wieder beweglich)

 

bearbeitet von miclindner
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vor 9 Stunden schrieb miclindner:

- als Objektiv würde ich kostenmäßig mit dem OM 3.5/30 Makro beginnen (60 oder 90 mm werden teuer und sind zwingend nur dann notwendig, wenn es um die Fluchtdistanz bei Tieren geht, die würde ich erst kaufen, wenn man fortgeschrittener ist).

Dabei sollte man jedoch bedenken, dass das 30er kaum Reserven hat. Zwischenringe oder Makrolinsen bringen da nicht mehr so viel. Das 60er ist in dieser Hinsicht eigentlich das universellste Makroobjektiv.
Das 30er und das 90er sind tolle Objektive, aber am universellsten und das beste wenn man ernsthaft in Makro eintauchen möchte ist am Ende das 60er.
Das viel unterschätze 30 und das 90 sind dann doch entwas "spezieller". 

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das kommt eigentlich aus meiner Erfahrung mit anderen Fotografen: meist kein Stativ dabei, also alles freihand. Was soll man da mit Objektfeldabmessungen unter dem ABM von 1:1 ? Denn das wäre ja der Effekt vom Makro plus Zwischenringe oder Vorsatzachromate. Ich verwende das 60er selber an einem aktuellen Automatik-Balgengerät von Novoflex (also mit automatischer Übertragung aller Objektivfunktionen). Weiß also, was dadurch für Objektfelder gemeistert werden müssen.

Und: das 2.8/60er ist streng genommen eigentlich ein Stacking-Objektiv, weil die Auflösungskurve eben nach Blende  2.8 so stark absinkt. Für Fotografen, die ganz klassisch ein einzelnes Makrobild machen wollen und Schärfentiefe dann nur durch Abblenden bis zur förderlichen Blende erreichen können, ist daher das 30er evt. sogar "besser" - natürlich bis auf den geringeren Arbeitsabstand.

Vergleichen wir die Brennweiten: das ist am KB-Sensor die Staffelung 60 mm - 120 mm - 180 mm ...

Und bitte Bedenken: die förderliche Blende (also die Grenzblende, ab der Schärfeverluste durch Beugung an den Blendenlamellenkanten sichtbarer werden) wird mit zunehmendem ABM von der Zahl her immer kleiner (Blende kann also immer weniger geschlossen werden = kann also immer weniger dazu dienen, fehlende Schärfentiefe auszugleichen).

Um die Möglichkeiten des Makros 3.5/90 mal als Beispiel zu nehmen: ABM 2:1 F7.1  und F3.5, wenn man das Bild noch stark beschneiden will. Beim ABM 4:1 (Objektiv mit Telekonverter) dann nur noch 4.5 bzw. 2.2 (was schon von der nominellen Offenblende schwierig wird). Man hat zwar angesichts der immer ausgefeilter werdenden EBV-Software etwas Spielraum, aber die Zahlen zeigen schon die physikalischen Grenzen auf.

Daher begrenzt der Hersteller wahrscheinlich durch den Umschalter selber schon die Blende auf 5   ??? eine sinnvolle Entscheidung, um keine schlechte Presse zu bekommen, da sich nicht jeder Käufer dieses Objektives mit so trockenen Zahlen beschäftigen will.

Ich finde daher: bevor man nicht weiß, ob man überhaupt in die Makrofotografie stärker einsteigen will, erst mal mit dem 30er beginnen und Erfahrung sammeln. Also mit Reserven nicht gleich in ein Wettrennen einsteigen, dass man vielleicht gar nicht gewinnen kann oder will (Folgekosten, z.B. Einstellschlitten, wo dann Schrittweite auch wieder richtig kostet).

--------------

und eine Sache ist mir noch eingefallen, die für das 30er sogar als Zweitobjektiv spricht, wenn man erst mal seine Liebe für die Makrofotografie entdeckt hat: wenn man gerne botanische Motive fotografiert, macht es doch (zumindest für mich) einen Unterschied beim Positionieren (hochgestochen also bei der Bildkomposition), wie weit die Blume von mir entfernt ist (Fluchtdistanz brauche ich dann ja nicht). Für mich ist da nicht die vom Hersteller meist angegebene Nahgrenze (beim 30er 9,5 cm) wichtig, denn diese sagt ja nur etwas über den Abstand von der Motivebene bis zur Sensorebene, sieht in der Werbung aber eben besser aus.

Entscheidend für mich ist dabei eher der sogenannte "freie Arbeitsabstand" (FAB) zwischen Motiv und Frontlinse (da braucht man dann nur noch die Sonnenblende abrechnen).

Wie sieht das beim Vergleich 3.5/30er zum 3.5/90er aus ?

Beim ABM 1:1 (Objektfeld 17,3 x 13 mm formatfüllend auf dem Sensor) FAB 1.8 cm (30er) gegen 9 cm (90er).

Das scheint ja klar für das 90er Makro zu sprechen (oder beim 60er rund 8 cm), weil die Beleuchtung mit Kunstlicht dann einfacher wird.

Aber ein Motiv wie eine ganze Blume in etwa DIN-A 5 Größe abzulichten (ABM 1:11), da sieht die Sache bei Blumen dann wieder anders aus, weil am Stativ schon kleine Änderungen im Winkel massive Auswirkungen haben, wenn das Motiv so weit weg ist. Der FAB beim 90er beträgt nämlich bei 1:11 stattliche 96 cm, beim 30er aber nur 33 cm.

Daher nehme ich zu meinem 90er zusätzlich auch immer das 30er mit, kann ich es doch zugleich auch quasi als Normalbrennweite zweckentfremden. Dann habe ich noch das 1.8/75er dabei, weil man damit so schön eine Blume im Pflanzenporträt auch vor unruhigem Hintergrund freistellen kann. Das schafft so leider keines der drei ausgesprochenen Makroobjektive.

Aber das ist wie gesagt dann eine sehr individuelle Entscheidung ...

bearbeitet von miclindner
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vor 11 Stunden schrieb miclindner:

- Belichtungszeit immer auf minimal mögliche Blitzsynchronzeit passend zum Verschlusstyp runtersetzen, bei OM also für elektronischen Verschluss leider nur 1/100, mechanisch 1/200,

 

Kleine Korrektur: Das sind 1/250 s für den mechanischen Verschluss...

bearbeitet von embe71
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Ist ja jetzt auch nicht so ein Riesenunterschied 😉 

Mit HSS geht ja auch mehr und das kann u.U. sogar das ein oder andere Mal (besonders bei nicht gestackten Fotos und viel Sonnenlicht) sinnvoll sein, da die reduzierte Blitzleistung i.d.R. nichts ausmacht bzw. die volle Blitzleistung ja eh so gut wie nie benötigt wird.

bearbeitet von embe71
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Noch eine Frage die bislang noch nicht gestellt wurde:

welche Schrittweite hattest du eingestellt?

das ist gerade mit der Vorsatzlinse von Bedeutung da würde ich Schrittweite 1 einstellen, da die Kamera nichts von der Vorsatzlinse weiß und sie nicht in die Fokuspunktverschiebung einberechnet 

wenn du es ernst meinst solltest du die mit Frank Rückert eyeview in Verbindung setzen, der bietet Workshops an

P. S. ich habe nochmals deine Einstellungen nachgeschaut und du schreibst Schrittweite das ist viel zu grob 

erst bei Schrittweite 3 erhältst du gerade so eben eine Überlappung - ohne Vorsatzlinse!

mit Vorsatzlinse, die dem ABM vergrößert musst du auf die kleinste Schrittweite 1 gehen

bearbeitet von schappi
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zum Thema HSS: warum ist diese Blitztechnik in der Makrofotografie trotzdem nicht so verbreitet:

- primär geht es hier ja um flaue Fotos durch zu viel Einfluss des Umgebungslichtes und frontalen Blitz, es soll also erst mal Tageslicht unterdrückt werden. HSS ist aber bei einer bereits gut beleuchteten Motivsituation für das Aufhellen der Schatten zuständig, quasi ein HDR auf anderem Wege. Abbrennen tut der Einzelblitz aber immer mit 1/1000 bis 1/10.000 und das auch in der Blitzfolge des HSS. 

- der HSS-Blitz kommuniziert mit der Kamera, die Einzelblitze beim HSS (Stroboskop) summieren sich immer auf 1/250 minimal oder was man Längeres eingestellt hat, aber der Verschluss ist das Entscheidende, Highspeed-Fotografen nutzen für eine gewünschte kürzere Verschlusszeit deshalb nicht HSS, sondern gleich einen anderen Verschluss (PQS, Zentral), dann wird es aber kompliziert. Der TO sollte besser erstmal mit der "normalen" Makrofotografie beginnen

- durch HSS sinkt stark die Akkukapazität und gleichzeitig die  Leitzahl deutlich, es geht also wegen dem "Raumgesetz" nur auf kürzere Distanzen, hier im Thread wurden aber eher längere Brennweiten diskutiert, HSS würde dann eher das nicht so beliebte 30er Makro erzwingen wegen dem kürzesten Arbeitsabstand

- bei Makros wirkt sich HSS vor allem auf den Hintergrund aus, würde man auf 11 bis 16 abblenden, könnte man auch das eliminieren, hätte dann aber von HSS gar nichts mehr, aber so starkes Abblenden verbietet sich ja gerade beim Stacken, denn man möchte ja einen möglichst ruhigen Hintergrund haben (wo das 2.8/60er dann seinen Vorteil ausspielen kann)

- manche berichten ab 1/2000 mit HSS über streifenbildung, das kann aber vom Kamerasystem abhängen

- man bekommt meiner Meinung nach alles mit einem normalen Blitz hin, bevor man Testreihen mit HSS starten muss, wichtig ist nur, dass der Blitz nicht zu groß ist (entfesseltes Blitzen), nicht mittig auf der Kamera montiert wird und weit genug in der Leistung gedimmt werden kann (1/256 der Leistung, mindestens aber auf 1/128 + Streuscheibe für 7 mm Leuchtwinkel  KB und zusätzlich indirekt blitzen mit Diffusor, dann sollte es auch im Nahbereich gehen auf wenige Zentimeter. Was man immer vermeiden sollte, die Sonne zu imitieren und großflächig von weit oben mit mehr Leistung zu blitzen, das wird flächig und jede Struktur geht verloren (besser gezieltes Streiflicht von der Seite, evt. mit Lochblende u.a.)

- TTL macht auf kurze Entfernungen keinen Sinn, also M-Modus am Blitzgerät einstellen

 

bearbeitet von miclindner
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Wie Du schon schriebst: Zum Schatten aufhellen von vorne bei bereits gut ausgeleuchteten Motiven ist das IMO auch für Makro durchaus brauchbar, selbst mit meinem ultrakompakten "Popelblitz" (Godox IT30Pro, GN15) und dem australischen 3D-Druck-Diffuser für das 60 mm Makro. Den gibt's übrigens hier und ich kann den nur empfehlen: https://www.etsy.com/de/listing/1431932550/eine-kompakte-makro-blitz-diffusorplatte

Da macht die reduzierte Leistung i.d.R. eh nichts aus, da man nur ganz wenig Blitz benötigt. Streifenbildung gibt's bei mir keine, auch bei kürzeren Verschlusszeiten als 1/2000 s.

Ansonsten verwende ich das auch nicht, nur eben als Aufhell-Blitz, wenn man auch mal mit kurzen Verschlusszeiten bzw. viel Umgebungslicht arbeiten möchte. 

bearbeitet von embe71
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