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Einstellungstipps zum Sternschnuppen einfangen mit Live Composite

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Liebe Olympioniken,

habt Ihr Einstellungstipps für das Einfangen von Sternschnuppen mit dem Live Composite an der E-M1.1 mit dem m.Zuiko 7-14 f/2.8? Ich habe es gestern mit ISO 200, Offenblende und Fokus manuell auf Unendlich und einer Belichtungszeit pro Aufnahme von 5s versucht. Leider sind die Schnuppen nur sehr schwach aufgezeichnet. War die Belichtungszeit pro Aufnahme zu lang oder die ISO zu niedrig gewählt? Oder sehe ich den Wald vor Bäumen nicht?

Ich würde es heute mit den Perseiden nochmals gerne versuchen jnd wäre um Tipps sehr dankbar.

Einen schönen Sonntag wünscht

Stefan Benzinger


Geschrieben

Hallo,

da die Schnuppen gegenüber den Sternen doch recht lichtschwach sind, muß man etwas an der Belichtungsschraube drehen.

Ich hab vor 2 Jahren die Persiden mit ISO 1600 (also max für LiveComp) und 1s Basisbelichtungszeit bei Blende 2.8 eingefangen.

Ein Bild davon ist auch noch in meiner Galerie.

Freie Sicht wünch ich und gutes Gelingen.

so long Der Tom


Geschrieben

Hallo,

da die Schnuppen gegenüber den Sternen doch recht lichtschwach sind, muß man etwas an der Belichtungsschraube drehen.

Ich hab vor 2 Jahren die Persiden mit ISO 1600 (also max für LiveComp) und 1s Basisbelichtungszeit bei Blende 2.8 eingefangen.

Ein Bild davon ist auch noch in meiner Galerie.

Freie Sicht wünch ich und gutes Gelingen.

so long Der Tom

man könnte natürlich auch die Belichtungszeit verlängern, das kommt allerdings darauf an, ob man neben den Schnuppen noch punktförmige Sterne haben möchte oder ob es Sternspuren werden dürfen. Je länger die Basisbelichtung desto weniger Schnuppen werden unterbrochen und zusätzlich muss man mit der ISO nicht ganz so hoch gehen um die selbe Helligkeit zu bekommen. Ich würde da einfach mal Werte zwischen 5 und 25 Sekunden ausprobieren und schauen, was am besten zum Motiv passt, falls nicht nur Himmel auf dem Bild ist.

Alternativ kann man z.B. in LR mit dem Pinsel mit weiter aufgehellten Lichtern vorsichtig über die Schnuppen pinseln oder in Photoshop in einer eigenen Ebene helle Bereiche um 0,1 Pixel erweitern und dann via Maske ins Bild pinseln.


Geschrieben

Hi Sabine,

das Verlängern der Belichtungszeit bringt bei Sternschnuppen keine zusätzliche Helligkeit weil die in Sekundenbruchteilen durchs Bild rauschen. Da helfen nur Lichtstärke und ISO.


Geschrieben

Hallo Stefan,

Die Sternschnuppen sind zwar mitunter sehr hell (die meisten aber nur schwach) aber es ist ein sehr kurzes Ereignis. Daher hohe ISO und längere Belichtungszeit.

Gestern hatte ich es auch 45 Minuten versucht (Abbruch 15 Minuten nach Mondaufgang wegen Wolken und Helligkeit).

Dazu hatte ich das FT7-14/4 an der E-M1.II und das ganz auf einem Tracker (StarAdventurer) und je 30 Sekunden belichtet bei ISO3200. Das war von er Lichtmenge her richtig belichtet.

Habe gerade die 3 Bilder wo was stärkeres zu sehen ist zusammenmontiert. - ist anbei.


Geschrieben

Ich denke ISO muss höher, mit einer längeren Belichtungszeit würden doch nur mehrere Sternschnuppen auftauchen oder? Also natürlich vorausgesetzt es sind welche am Himmel.

Ich glaube dass der Moment den eine Sternschuppe durch das Bild fliegt zu kurz ist um durch die Belichtungszeit beeinflusst zu werden.

Bei solchen Aufnahmen ist es auch nicht schlimm ISO auf 800/1600 zu schrauben. Anschließend kann man ja z.B in LR das Rauschen minimieren und evtl noch mit den Reglern die Spuren stärker machen.


Geschrieben

Hi Sabine,

das Verlängern der Belichtungszeit bringt bei Sternschnuppen keine zusätzliche Helligkeit weil die in Sekundenbruchteilen durchs Bild rauschen. Da helfen nur Lichtstärke und ISO.

Da hast Du natürlich recht, es sei denn es handelt sich um Boliden, die können schon mal eine Sekunde und länger dauern. Mir ging es eher darum ein insgesamt ausreichend gut belichtetes Bild zu machen, ich hatte eine Nacht-Landschaft mit Sternenhimmel und Sternschnuppen vor dem inneren Auge und in dem Fall sind Offenblende und etwas länger Belichten schon besser als hohe ISO und 1 Sekunde. Mir ist bei meinen diesjährigen Blitzversuchen übrigens aufgefallen, dass ich bei 1s gelegentlich unterbrochene Blitze hatte und da da nichts war, was einen Teil des Blitzes hätte verdecken können, habe ich das auf die relativ kurze Zeit geschoben, insbesondere weil es bei längeren Zeiten fast nie mehr auftrat.

Wenn es aber tatsächlich nur darum geht, helle Sternschnuppen am dunklen Himmel möglichst gut sichtbar zu fotografieren, dann ist es natürlich besser die ISO hoch zu schrauben und nachher für den Himmel die Mitteltöne und Tiefen im Konverter abzudunkeln.

Ich wollte heute abend eigentlich auch aus der Stadt rausfahren um vor Mondaufgang ein paar Bilder vom Himmel zu machen und hoffentlich ein paar Schnuppen einzufangen aber hier zieht es sich leider immer mehr zu :(


Geschrieben
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Liebe Kommentatoren, recht herzlichen Dank für Eure Tipps und Beispielbilder. Gestern Nacht hat es schliesslich geklappt!

Immer 'Gut Licht' wünscht ein müder

Stefan


Geschrieben

Wichtig ist unbedingt, das perfekt fokussiert wird, da sich das spärliche Licht sonst weiter diversifiziert. Ansonsten ISO bis 1600. Blende soweit auf, das maximal Licht eingefangen wird, aber das Bild nicht weichgezeichnet wird.

Später dann am PC ordentlich entschleiern, Mitten und Tiefen runter, entrauschen etc


Geschrieben

Also den Live Composite für Sternschnuppen würde ich nur inkl. einer Nachführung zB Polarie, Startracker usw. verwenden.

Ansonsten werden die anderen Sterne zu Strichen und der Effekt der Schnuppen geht flöten.

Dazu dann unbedingt auf den theoretische Ursprung der Schnuppen ausrichten - also je nach Perseiden, Leoniden auf das dementsprechende Sternzeichen.

Dann hat man am Ende einen klaren Sternenhimmel und die Schnuppen gehen vom Zentrum in alle Richtungen weg.

ISO je nach Objektiv - 1600 bei f2.8 bzw. 800 bei f1.8 und eine Belichtungszeit von ca. 20 Sekunden. - Einige Testaufnahmen machen und ISO, Belichtungszeit nachstellen - je nach Lichtverschmutzung und Bedingungen.

Ohne Nachführung würde ich den Live Composite nicht nutzen - Sternspuren und Sternschnuppen zusammen in ein stimmiges Bild zu bringen ist nicht so einfach. Dabei empfehle ich den Timelapse Modus - Eventuell noch den Darkframe abstellen und das Interval auf den geringsten Wert stellen (1 Sekunde). Den Darkframe am Ende nicht vergessen - will man die Startrails trotzdem haben, kann man die Einzelbilder auch in PS nachträglich erzeugen - bzw. besteht dann auch die Möglichkeit die Bilder auszurichten und so eine software Nachführung zu simulieren (nur bei UWW bzw. Fisheye zu empfehlen)

Ich weiß etwas spät, aber die Leoniden im Winter sind eh viel interessanter als die Perseiden ;-)


Geschrieben

Dazu dann unbedingt auf den theoretische Ursprung der Schnuppen ausrichten - also je nach Perseiden, Leoniden auf das dementsprechende Sternzeichen.

Sorry, bitte Sternbild ;-)

Die Astrologen können mit Meteoren nichts anfangen :-)

Gruß Dieter


Geschrieben

Ich habe mehrmals festgestellt, dass Sternschnuppen mit Life Comp aufgenommen oft eine unterbrochene statt einer durchgezogenen Linie geben (siehe linke untere Ecke im Bild).

Ich frage mich, ob das Licht der Sternschnuppen wirklich oft flackert oder ob das ein Resultat des Silent Mode ist. Und wenn dem so wäre, ob es eine Möglchkeit gäbe, diesen Effekt auszuschalten.

Danke für eure fachkundige Auskunft. Karl


Geschrieben

Bist Du Dir sicher, dass das eine Sternschnuppe war? Wobei die wohl durchaus flackern können. Oder könnte es auch ein Flgzeig oder ein Sattelit gewesen sein?

Vielleicht hilft diese Erklärung eines fotografierenden Astrophysikers im DSLR Forum : http://www.dslr-forum.de/showpost.php?p=14724492&postcount=5401


Geschrieben

In deinem Bild gibt es einige sehr grob punktierte Linien, die stammen allesamt von Positionsleuchten von Flugzeugen.

Satelliten leuchten selbst nicht, sie reflektieren lediglich das Sonnenlicht. Satelliten können also nur in den frühen Nachtstunden beobachtet werden (also ist die Uhrzeit zur Bestimmung mit ausschlaggebend).

Ja - LC hat eine kurze Austastlücke, die in direktem Zusammenhang mit der Basisbelichtungszeit zusammen hängt. Meteore sind meist recht schnell - daraus lässt sich die Anzahl der möglichen Lücken abschätzen.

Aber die LC-Austastlücke sorgt (wenn überhaupt) für eine Belichtungspause, nicht für ein Aus- und Einblenden einer Spur.

Unter dem Namen Iridiumflares ist eine Gruppe Satelliten bekannt, die sich langsam um ihre eigene Achse drehen und das Sonnenlicht unterschiedlich stark reflektieren. Aus Beobachtungssicht ist dies als Aus- und Einblenden des Lichts wahrnehmbar. Unten links dürfte es sich also um ein Iridumflare handeln.

Viele Grüße

Dieter


Geschrieben

Danke Dieter, das sind interessante Beobachtungen. Mein Bild ist ein Ausschnitt aus einem grösseren Foto. Im Anhang sende ich die technischen Angaben der Aufnahme, die als Life Comp etwa 20 Minuten belichtet wurde, von meiner Terrasse aus, im städtischen Umfeld. Erstaunlich finde ich die Farbenvielfalt der Sterne.

Auf der Sternen App werde ich nachschauen, ob zu dieser Zeit in diesem Bereich des Himmels ein Satelit unterwegs war. Das könnte Klarheit schaffen.


Geschrieben
  • Autor

Hallo Dieter,

danke für Deine Ausführungen. Die genannten Effekte sind mir bekannt, und man findet Sie tatsächlich auch in der gezeigten Aufnahme.

Die einzige 'echte' Sternschnuppe geht in den Startrails und den anderen Effekten in der Tat fast unter.

Vermutlich wäre ein anderer Ansatz besser geeignet, nämlich mit einer Kameranachführung, um eben diese Trails zu vermeiden.

Mal sehen, ob ich mich zu dieser Ausgabe aufraffen kann ;-).

Grüsse

Stefan


Geschrieben

Ich denke auch, dass Startrails in einem Foto nichts zu suchen haben, wenn die Sternschnuppen irgendwie wirken sollen.


Geschrieben

Danke für diesen Link.


Geschrieben

Ich komme zunehmend zu der Ansicht, dass eine nächtliche Sternschnuppenfotosession insofern reizvoll ist, dass man sich in der frischen klaren Nachtluft aufhält, sich Zeit zum Meditieren, Beobachten und Lauschen nimmt und sich gelegentlich ganz altmodisch einen Wunsch ausdenkt, wenn man mal eine aufblitzen sieht.

Das fotografische Ergebnis ist dagegen eher reizlos ;)


Geschrieben

"Das fotografische Ergebnis ist dagegen eher reizlos" Muss nicht unbedingt sein.

http://www.wwf.de/bild-des-tages/perseiden-2016/

http://www.spektrum.de/news/im-august-sind-viele-sternschnuppen-des-perseiden-stroms-zu-sehen/1418659

http://www.spektrum.de/news/die-perseiden-2015-waren-guter-durchschnitt/1360735


Geschrieben

Ich komme zunehmend zu der Ansicht, dass eine nächtliche Sternschnuppenfotosession insofern reizvoll ist, dass man sich in der frischen klaren Nachtluft aufhält, sich Zeit zum Meditieren, Beobachten und Lauschen nimmt und sich gelegentlich ganz altmodisch einen Wunsch ausdenkt, wenn man mal eine aufblitzen sieht.

Ach nee - wenn du der Nacht verfallen bist, wünscht du dir nur noch eine Sternschnuppe ;-)

(Lass Trump und Kimi gemeinsam Sternschnuppen schauen, und jeder wünscht sich was, das gibt doch nur ....... :-)))

-----

... wenn wir gelegentlich auf einem Ball sind, überkommt mich meist nach Mitternacht eine gewisse Müdigkeit. Beim Beobachten des Nachthimmels halte ich es hingegen bis zum Sonnenaufgang aus :-)))

Man muss es gemacht haben um den Reiz nachzuempfinden :-)))

(Ob nur beobachten am Teleskop oder Spazierenschauen mit dem Fernglas, mit oder ohne Fotografieren)

Gruß Dieter


Geschrieben

Ich komme zunehmend zu der Ansicht, dass eine nächtliche Sternschnuppenfotosession insofern reizvoll ist,

So ist es !! :-)

In Astrofotoforen hatten wir diskutiert ob der Medienhype um die Perseiden nicht kontraproduktiv wäre:

Denn es ist zwar schön, dass heute viele Motiviert werden, überhaupt mal hinauszugehen den Sternenhimmel zu sehen, aber dann halt sehr enttäuscht sind, weil sie fast nichts sehen....

Ich habe die meisten und vor allem helle Meteore abseits des Perseus in Richtung Sommermilchstraße, in den letzten Nächten ... von daher waren es auch keine Perseiden. Eher Kappa-Cygniden aus dem Schwan, wenn überhaupt.

Generell ist es halt so, je länger man in die Sterne schaut, desto höher die Chance dass man was sieht und nicht nur Sternschnuppen :-)

Ich hab mal einen 1:1 Crop des hellen (aber leider nur kurzen verglühenden) Perseid ins Bild montiert. Da sieht man schon die typischen Farben. Ab und an sieht man wirklich große (ich so einmal im Jahr) die sind sehr hell und deren Spur gehen sicher über 30 Grad. Da sieht man die vor allem grüne Farben und die Rauchspur, die dann oft noch 5-10 Sekunden sichtbar bleibt.

Die Beispielbilder sind natürlich super Bilder, die über die letzten Jahre gesammelt wurden. Sie allesamt sind Montagen aus vielen vielen Bildern und Nächten.....wie sie genau zustande gekommen sind wissen die wenigsten, können es aber ahnen, wenn sie es selbst probiert haben ;-).

Würde ich alle Ereignisse der 2 Tage wo ich ca. über 2 Stunden jeweils 120 Bilder zu 30 Sekunden machte, zusammenmontieren hätte ich gerade mal 5 Ereignisse, die bis mag 6 reichen. Unter klarstem dunklen Himmel sehen wir bis mag +5 (was 2,5x heller ist). Und eben nur diesen einen im Blickfeld der 7mm Optik.

Siegfried


Geschrieben

Ich möchte nochmals auf mein Foto zurückkommen. Aufgrund der vorliegenden Informationen würde es sich bei der an und abklingenden Linie links unten in meinem Bild am ehensten um einen Iridiumflair- Sateliten handeln. Jetzt habe ich auf Star Walk versucht, von Bern aus einen solchen Sateliten im Sternbild Kepheus um die angegebene Zeit ausfindig zu machen. Es gibt aber auf dieser App in dieser Gegend um diese Zeit keinen Satelliten. Somit bleibt am ehesten die Variante einer auf und abklingenden Sternschnuppe oder eines Effektes des Silent Mode der EM1II übrig. Die Einzelaufnahmen wurden übrigens nicht wie oben angegeben eine Sekunde belichtet sondern 15 Sekunden, im Live Comp während etwa 20 Minuten. Somit bleibt für mich das Ganze ein Rätsel.


Geschrieben

Vielleicht war es ein "inoffizieller" Sattelit, gibts ja auch. Denn bei der Belichtungszeit spricht schon einiges für Iridium Flare. Andererseits leuchten Sternschnuppen so weit ich weiß auch nicht unbedingt alle gleichmäßig hell.


Geschrieben

in diesem Fall verwende ich heavens-above oder bei ganz genauen Dingen CalSky.

Siehe: http://www.austrianaviationart.org/cms/heavens-above/ Siegfried


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