150-600; gefühlte Unschärfe

[HTreustedt]

Hi,

ich besitze seit einigen Wochen das 150-600 und bin irgendwie nicht zufrieden.

Gefühlt sind alle Bilder nicht 100% scharf. Evtl bin ich aber aus der Makrofotografie auch einfach zu verwöhnt.

Das Bild zeigt was ich meine. Bei vollem zoom (aufgelegt) sehen eigentlich alle Bilder so ähnlich aus.

OM-1; 1/500, F8; ISO 800

Es ist halt "ok". Aber aus meiner Sicht nicht wirklich gut.

 

Was meint ihr und was kann man machen (wenn es denn nicht normal sein sollte)?

 

 schon jetzt vielen Dank und schönen Gruß

    Helmut

 

 

[HT-Photo]

Ich finde an diesem Bild kann man das Thema Schärfe nur sehr unzureichend beurteilen. Auch noch wichtige Infos: Ist das Bild bearbeitet, geschärft oder OOC?

[HTreustedt]

vor 16 Minuten schrieb HT-Photo:

Ich finde an diesem Bild kann man das Thema Schärfe nur sehr unzureichend beurteilen. Auch noch wichtige Infos: Ist das Bild bearbeitet, geschärft oder OOC?

Das Bild kommt genau so aus der Kamera. Ich muss es etwas komprimierter abspreichern (da man nur 5 MB hochladen darf), aber das tut der Schärfe keinen Abbruch würde ich sagen.

Zum Motiv: Ich mach mal schnell noch eins, evtl wird es dann deutlicher. Soo. Siehe Anhang. Ich finde das sieht recht ordendlich aus. Evtl. ist es auch eher mein

Empfinden, dass da was klemmen könnte.

Hier: 1/500, F8; ISO 500; nicht bearbeitet

 

Ich möchte eigentlich hauptsächlich ausschließen, dass ich ein "Montagsobjektiv" bekomme habe. 

 

 Gruß

   Helmut

bearbeitet 17. März von HTreustedt

[Manfred-Wien]

Wenn Du Hilfe möchtest/brauchst: Mach bitte eine simple Testreihe einer abfotografierten Tageszeitung bei verschiedenen Brennweiten, kein kompliziertes Bild und zeige das bitte her.

[Grinzold]

vor 33 Minuten schrieb HTreustedt:

Ich muss es etwas komprimierter abspreichern (da man nur 5 MB hochladen darf), aber das tut der Schärfe keinen Abbruch würde ich sagen.

Zeige einfach zusätzlich ein paar 100%-Crops von den Bereichen, die du für relevant hälst (ohne starke Komprimierung)

[HTreustedt]

ich poste einfach mal noch ein paar Bilder. Evtl erkennt man ja eine Tendenz

[HTreustedt]

[HTreustedt]

[strauch]

Welche Einstellungen hast Du bei jpeg vorgenommen? (Ich liege hoffentlich richtig in der Annahme das es jpeg sind)

Ganz ohne Bearbeitung geht es (zumindest bei mir) nicht

Die Aufnahme des Blesshuhns finde ich persönlich viel zu dunkel um sie richtig beurteilen zu können

Wie sieht es denn bei bearbeiten RAW's aus?

VG Ludwig

 

[malwiederdabei]

Poste halt mal Bilder bei denen der Schärfeverlauf erkennbar ist. und das Objekt das scharf sein soll auch richtig belichtet ist. So zum Beispiel: 600mm F8 Iso 6400  

[miclindner]

da muss ich HTreustedt zustimmen, also knackscharf ist die Amsel nicht und die war ja wohl das Hauptmotiv - und das sollte man in so einer Licht-Situation (Tier verharrt anscheinend) nicht nachschärfen müssen

[lionfight]

Ich kann bei den Bildern nichts erkennen was mir eine Meinung ermöglichen würde.
Alle Bilder sind irgendwie für den Müll. Da stimmt einfach gar nichts. Zeig doch mal ein wirklich richtig belichtetes Bild mit ruhigem Hintergrund klar erkennbaren Motiv.

Und dazu einen annähernd 100% Crop!

[strauch]

vor 29 Minuten schrieb miclindner:

da muss ich HTreustedt zustimmen, also knackscharf ist die Amsel nicht und die war ja wohl das Hauptmotiv - und das sollte man in so einer Licht-Situation (Tier verharrt anscheinend) nicht nachschärfen müssen

Wie weit war die Amsel entfernt (Thema Luftunruhe)?

Wie @HT-Photo bereits richtig schrieb muß man sich bei der Linse einarbeiten. Ich bin sehr zufrieden, allerdings bearbeite ich alle Bilder, egal ob DXO PL8, LR oder Topaz Sharpen

VG Ludwig

[AchimF]

vor 2 Stunden schrieb HTreustedt:

Ich möchte eigentlich hauptsächlich ausschließen, dass ich ein "Montagsobjektiv" bekomme habe. 

Ich habe dieses Objektiv nicht, allerdings habe ich auf Grund der teilweise sehr unterschiedlichen Berichte der User den Eindruck, dass die Serienstreuung schon eine Rolle spielen kann. Manche loben die Abbildungsleistung, andere haben es wieder zurückgegeben wegen nicht ausreichender Leistung.

Wirklich aussagekräftig sind die bisher gezeigten Bilder nicht. Deshalb kann auch ich mich nur der Bitte anschließen, ein Bild zu zeigen, dass eine eindeutige Aussage zulässt.

Beispielsweise wie schon @Manfred-Wien vorgeschlagen hat:

vor 2 Stunden schrieb Manfred-Wien:

Mach bitte eine simple Testreihe einer abfotografierten Tageszeitung bei verschiedenen Brennweiten, kein kompliziertes Bild und zeige das bitte her.

Auch wenn es vielleicht doof erscheint, eine Zeitung oder dergleichen zu fotografieren, kann man damit immerhin eine Aussage über die Schärfe treffen.

Auch Ludwigs @strauch Einwand sollte man beachten:

vor 31 Minuten schrieb strauch:

Wie weit war die Amsel entfernt (Thema Luftunruhe)?

Die Sonne hat jetzt schon einige Kraft und gerade über Wasser oder in unmittelbarer Nähe des (feuchten oder nassen) Bodens kann das auch bei kürzeren Distanzen schon Auswirkungen haben.

Letzteres ist mir auch schon zum Verhängnis geworden:

 

Zum Testen also unbedingt auf die Motivauswahl achten.

bearbeitet 17. März von AchimF

[Prakticer]

Ich mir mal das Eichhörnchen und die Amsel näher angeschaut und wäre damit auch unzufrieden. Ich habe beide Bilder vorsichtig mit Topaz sharpen bearbeitet. Da Topaz deutlich das Gras und das Fell schärfer erscheinen lässt, würde ich sagen: das Objektiv hat ein Makel. (ärgerlich)

[Feuerlibelle]

Auch ich war mit der Schärfe des 150-600 nicht zufrieden. Über Test und Wow habe ich das Objektiv  fünf Tage ausgiebig getestet.

 Bis ca. 10 Meter waren einigermaßen scharfe Bilder möglich. Darüber hinaus ging gar nichs.

So richtig verstehe ich das nicht. Om Systems möchte die Objektive verkaufen, und gibt den Leuten zum Testen so ne "Gurke".

VG Jens

 

 

[ObjecTiv]

Meiner Meinung nach werden die Einflüsse durch Partikel und Feuchtigkeit in der Luft doch relativ oft deutlich unterschätzt. Gerade bei so langen Brennweiten kann sich das aber massiv auf die Bilder und deren Schärfeeindruck auswirken. Folgendes Bild ist vor ca. 1 Woche entstanden:

Silberreiher, Motiventfernung geschätzt  ca. 32-35m

Gestern war ich am selben Spot, exakt die gleiche Position und Motive an der selben Stelle, und ich habe kaum ein scharfes Bild zu stande gebracht, viele Bilder zeigten ähnliche Schwächen wie einige der Problembilder hier. Was war anders:

Das Wetter, es war zwar trocken, aber deutlich windiger und etliche Grad kälter. Ganz offensichtlich war deutlich mehr Feuchtigkeit in der Luft, welche sich durch den Wind deutlich mehr bewegte, auch wenn es auf den ersten Blick für's Auge nicht unbedingt sichtbar war. 

Das ist aber nur eine mögliche Ursache für unscharf wirkende Bilder. Das Amselfoto weiter vorne im Thread z.B. scheint mir in erster Linie einfach fehlfokussiert zu sein, die Schärfe liegt vor dem Vogel, rechts oben auf dem Ast und links unten auf den Blättern/Gräsern. Was auch für unscharfen Bildeindruck sorgen kann ist ganz einfach fehlendes Licht und in der Folge zu wenig Kontraste. Und im ungünstigen Fall ne Kombination aus mehreren Problemen. 

Lange Rede, kurzer Sinn: nicht ungeduldig werden, bessere Spot's suchen und an verschiedenen Tagen mit unterschiedlichen Bedingungen fotografieren.

 

lg

 

[systemcam-neu]

Also den Berichten nach gibt es wohl etwas bessere und schlechtere Exemplare wobei ich die Bilder hier letzteren zuordnen würde aber so richtig überzeugende Bilder habe ich auch noch nicht gesehen. Im Nahbereich ist es noch ganz gut aber auf größere Entfernung ziemlich schwach.

Es gab hier im Forum auch schon mal Vergleiche im Fernbereich mit einem 100-400 wo es trotz größerer Brennweite noch schlechter war.

Für Makro ist es wohl ideal aber dafür vielleicht ein bisschen zu groß und schwer. Wenn man nicht ein super gutes Exemplar bekommt ist sicher ein gutes 100-400 die bessere Option und man muss dann auch nicht so viel Gewicht rumschleppen.

 

[ObjecTiv]

vor 15 Minuten schrieb systemcam-neu:

Also den Berichten nach gibt es wohl etwas bessere und schlechtere Exemplare

Ja, man liest das immer wieder. Allerdings fällt es mir schwer, dies in der Häufigkeit zu glauben. Fakt ist, dass die meisten niemals zwei oder mehr Exemplare für einen direkten Vergleich hatten. Und Aufnahmen von heute mit Aufnahmen von morgen miteinander zu vergleichen kann auch sehr schnell zu Fehleinschätzungen führen, vor allem bei größeren Motiv-Entfernungen. Also es ist sicher nicht unmöglich, dass es auch schwächere oder gar schlechte Exemplare gibt. Aber jedes Problem auf Serienstreuungen zu schieben, das ist meiner Meinung nach nicht sinnvoll und wird auch kaum der Realität entsprechen.

Was das 100-400 angeht, ich hab selber ein sehr gutes Exemplar jedenfalls hätte ich da rein gar nichts zu bemängeln. Das 150-600 ist schärfer! Der größte Schwachpunkt des 150-600 ist meiner Meinung nach die stärkere Anfälligkeit für CA's (welche im übrigen auch den Schärfeeindruck verschlechtern können).

[HTreustedt]

Vielen Dank für die ganzen Antworten und Tips. 

Ich werde mal eine Versuchsreihe mit einer Zeitung in verschiedenen Entfernungen machen und die Ergebnisse zeigen. 

 

Schöne Grüße 

     Helmut 

[HT-Photo]

Ich gebe noch einmal ein paar Gedanken zu diesem Objektiv ab. An eine so starke Serienstreuung wie hier in diesem Forum immer wieder zu verschiedenen Linsen geäußert glaube ich nicht. Das wär ja wie ein Lotto-Spiel. Alle meine Linsen haben von Anfang an geliefert.

Zum 150-600: Telefotografie mit solchen Brennweiten ist am Anfang immer wie neu fotografieren lernen. Ein Vergleich mit kürzeren Brennweiten ist nicht sinnvoll. Als ich das Tele von OMDS zu testen hatte, habe ich damit sowohl an der OM-1 als auch an der OM-1 MII gute Ergebnisse erzielt und ich bin nicht unkritisch, arbeite normal mit der "weißen Göttin". Leicht abgeblendet ist es besser als bei f/6,5. Alle Bilder wurden natürlich bearbeitet, skaliert, nachgeschärft entrauscht. Eine Kollegin war mit mir zusammen zum fotografieren im Feld. (Vogelfotografie und Bif am Bramfelder See). Während ich wie gesagt zufrieden war, hatte meine Kollegin kaum scharfe Aufnahmen hinbekommen! Mit dem gleichen Objektiv! Wer glaubt mit einem extremen Tele über eine Aufnahmeentfernung von 50m die Federkiele einer Kohlmeise zählen zu können oder die Aufnahme mit einem Makrobild zu vergleicht.... wird enttäuscht sein. 

[HTreustedt]

So, hier eine Testreihe.

1/80; F6,3; ISO200; voller zoom

Keine Bearbeitung, nur bei 100% Ansicht in etwa immer den gleichen Teil rausgeschnitten

Entfernung in Metern: 3, 5, 8, 12, 16, 20 (in etwa)

Achja, jeweils komplett abgelegt und mit 2 Sekunden Timer

Ich habe noch eine Reihe bei f8. Kommt im nächsten Post.

 

bearbeitet 18. März von HTreustedt

[HTreustedt]

So, hier eine zweite Testreihe.

1/80; F8; ISO200; voller zoom

Keine Bearbeitung, nur bei 100% Ansicht in etwa immer den gleichen Teil rausgeschnitten

Entfernung in Metern: 20, 16, 12, 8, 5, 3  (in etwa)

Achja, jeweils komplett abgelegt und mit 2 Sekunden Timer

[HTreustedt]

Hier mein Setup.

Ich werde den Test noch mal machen, wenn der Garten gleichmäßig im Schatten ist, evtl kommt eine kleine Schwankung von den schattigen Stellen.

Aber insgesamt bin ich von der Schärfe nicht begeistert. Ist das die normale Leistung dieses Objektives? 

Ich mach gleich mal eine Reihe mit dem günstigen 75-300. Mal sehen wie das im Vergleich ist.

[HTreustedt]

Ui, Ui, Ui, mit dem 75-300 ist es tatsächlich schlechter.

1/60, F8, ISO200

Keine Bearbeitung, nur bei 100% Ansicht in etwa immer den gleichen Teil rausgeschnitten

Entfernung in Metern: 20, 16, 12, 8, 5, 3  (in etwa)

Achja, jeweils komplett abgelegt und mit 2 Sekunden Timer