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Zum letzten Mal in die Mara


Hacon

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Im Oktober war ich mal wieder zur Fotosafari in der Masai Mara. Nach 2017, 2018 und 2021 war dies die vierte Reise in diese Region Kenias, immer mit dem gleichen Anbieter aber immer zu unterschiedlichen Zeiten des Jahres. Die Berichte zu meinen vorherigen Reisen findet ihr bei Interesse hier https://www.oly-forum.com/topic/31378-2021-nochmal-in-die-masai-mara/  und hier https://www.oly-forum.com/topic/22110-zwei-safaris-in-der-masai-mara/ .


Wo die Welt doch so groß ist, warum nur fährt man wieder und wieder in die gleiche Gegend? Aus meiner Sicht stimmte bisher einfach das Package, es gibt sehr viele Tiere zu sehen und zu gut zu fotografieren und die Reisen waren im Vergleich zu anderen Safari-Destinationen eher günstig für das, was geboten wurde. Klar, als Selbstfahrer in Südafrika zahlt man sicher weniger für eine Safari, aber wenn man eine Tour mit gut ausgebildeten Guides in einem für Fotografen optimierten Auto  und mit nur 2 Fotografen pro Auto machen möchte wird es dort sehr teuer. Von Botswana gar nicht zu reden. Außerdem mag ich einfach die Weite der Landschaft in der Mara, den tollen Himmel und die wunderschönen Sonnenauf- und -untergänge.

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Diesmal also eine Reise in der zweiten Oktoberhälfte und damit kurz vor oder am Beginn der Regenzeit und damit außerhalb der eigentlichen Safarisaison. Abgesehen davon, dass dieser Termin bei uns gerade zeitlich gut passte versprachen wir uns davon wenig andere Autos und schönes Licht, vor allem den fast schwarzen Himmel vor den intensiven Schauern bei gleichzeitigem Sonnenlicht. Wir wussten natürlich, dass wir keine Gnu-Herden sehen würden, sondern nur die permanent in der Mara lebenden Tiere. Ob all dies wirklich so war, dazu später mehr.

 

Jetzt erstmal ein etwas ausführlicherer Abschnitt zur Ausrüstung und meinen Problemen damit. Danach komme ich dann zur eigentlichen Reise.
Gespannt war ich auch, wie sich die OM-1 auf der Safari schlagen würde. Sie war mit dem 150-400mm verheiratet, mit dem ich schon bei der letzten Keniareise sehr gute Erfahrungen sammeln konnte. Als Zweitgehäuse kam die E-M1X mit, an der hauptsächlich das 2.8/40-150 montiert war. Das 2.8/200 von Panasonic war auch mit dabei, kam aber nicht zum Einsatz. Es sollte auch nur als Ersatz fungieren, falls eines der anderen Objektive defekt sein würde. Außerdem hatte ich das 2.8/12-40 und alle Telekonverter dabei. Die OM-1 war auf einer Reise im Sommer leider aufgrund von Fotografieren im Regen defekt gewesen, war aber zwischenzeitlich bei OMDS zur Reparatur und so war ich guter Dinge, mit einer frisch gecheckten Kamera eine Reise ohne Probleme zu erleben zumal ich kaum im Regen draußen (sondern höchsten aus dem Auto heraus) fotografieren würde. Die E-M1X ist als meine Reservekamera eh praktisch unbenutzt und bei diesem Boliden erwartete ich keine Probleme.
Bei den letzten Reisen hatte ich vor allem bei Actionszenen mit dem Autofokus von E-M1 II und III häufig zu kämpfen und nur ein mäßig hohe Trefferquote. Ursache dafür war einerseits die Notwendigkeit, das AF-Feld ständig zu verschieben, um ohne starkes Croppen der Action zu folgen und zweitens die botanische Vorliebe der Olympus-Kameras. Falls da irgendwo ein Grashalm in der Nähe des gewählten AF-Feldes steht, die Kamera findet ihn und fokussiert zuverlässig darauf! Blöd nur, wenn man eigentlich auf den dahinter laufenden Löwen oder Leoparden scharfstellen wollte. Da half dann nur ein möglichst kleines AF-Feld und ggf. ein Umschalten auf S-AF mit Pinpoint-AF. Nun mit der OM-1 sollte all das ja der Vergangenheit angehören, schließlich schreibt OM System auf der Website der Kamera: "Konzentriere dich auf den Bildausschnitt statt auf die Fokussierung. Die OM-1 ist in der Lage, bestimmte Motive selbstständig zu erkennen und zu fokussieren. Das nennt sich AI Detection AF. Die Kamera erkennt Motive wie ein Auto, ein Flugzeug, einen Zug, einen Hund oder einen Vogel - du wählst den Modus aus - und stellt dann automatisch scharf. Du musst nur noch den Bildausschnitt festlegen und die Kamera den Rest erledigen lassen." Tests vor der Reise im Zoo hatten mir gezeigt, dass es mit einigen Katzen – z.B. mit Tigern – Erkennungsprobleme gibt, im Grundsatz schien der Modus aber ordentlich zu funktionieren. Und bei der Vogelerkennung klappte es ja auch ganz ordentlich.
Im Feld zeigte sich aber leider recht schnell, dass die Tiererkennung für mich weitgehend unbrauchbar ist. Neben der Schwierigkeit Geparden und Leoparden als Katzen zu erkennen besteht das wesentliche Problem des Autofokus, seine Vorliebe für Gräser, nämlich weiterhin. Die Kamera erkennt vielleicht das Tier, zeigt auch den Kopf und oft sogar das Auge an, der Autofokus fokussiert aber keineswegs auf das Auge sondern nach wie vor gerne auf ein Gras oder einen Busch im Vordergrund oder auch im Hintergrund. Eine Änderung der AF-Empfindlichkeit ändert rein gar nichts an diesem Verhalten. Gegenüber den Vorgänger-Modellen war diese Tendenz sogar noch verstärkt, da man mit aktivierter Tiererkennung ja eher mit größeren AF-Feldern arbeitet. Zur Ehrenrettung der OM-1 muss ich sagen, dass manchmal auch alles so funktioniert hat, wie man es sich vorstellt. Aber die Kamera ist leider weit entfernt von einem zuverlässigen Autofokus bei aktivierter Tiererkennung.
Im Endeffekt blieb mir also nichts anderes übrig, als meist die Tiererkennung zu deaktivieren und wie gewohnt das kleine AF-Feld mit dem Joystick zu verschieben. Dazu hätte ich aber auch bei der E-M1 III bleiben können!
Was mir noch negativ am AF aufgefallen ist: Bei höheren ISO-Zahlen, so ab ISO 6.400, funktioniert der AF auf größere Entfernungen nicht mehr präzis genug. Das mag allerdings auch an meiner Einstellung liegen, denn ich hatte den Bildmodus auf „Muted“ eingestellt, um die Belichtungsmessung für das RAW zu optimieren. Dadurch hat dann der AF vielleicht zu viel Rauschen und zu wenig Kontrast.
Mit dem Federvieh ging es besser, als mit den sonstigen Tieren. Jedenfalls hatte ich diesen Eindruck, bis ich mir die Fotos zuhause dann am PC angesehen habe. Die Erkennung klappte meist gut, der Fokus kam aber bei schnellen Vögeln nicht hinterher. Bei manchen Bilder habe ich auch den Eindruck, dass es besser gewesen wäre, den Stabi zu deaktivieren, denn trotz schnellen Zeiten um 1/4000s sind die Fotos oft nicht knackscharf.
Was ich sehr ärgerlich fand: Manchmal schaltete sich die Kamera unvermittelt ab. Ein Aus- und wieder Anschalten brachte sie dann wieder in Betrieb (anders als bei meinem letzten Urlaub, da blieb sie stundenlang tot), aber dieser Defekt trat sicher zehnmal am Tag auf, was doch ziemlich nervte.

Das gravierendste Problem mit der OM-1 zeigte sich aber erst, als ich daheim die Fotos sichtete. Meine frisch reparierte Kamera war leider defekt. Auf vielen Bildern -  vor allem, aber nicht nur bei hohen ISO-Werten – findet sich ein horizontales Streifenmuster, das Teile des Bildes überlagert. In den allermeisten Fällen sind diese Bilder dann Schrott, einige konnte ich allerdings noch retten. Dieses Problem betrifft ca. 10-20% meiner Bilder und leider sind so einige sehr schöne Szenen ruiniert. Aber so ärgerlich das ist, Defekte können halt auftreten. Mittlerweile war die Kamera wieder in Portugal und laut Reparaturbericht wurden die Stromversorgung repariert und der Sensor getauscht.
Es gibt aber auch Punkte, die ich an der OM-1 explizit loben will: Ich halte den Sensor für eine deutliche Verbesserung gegenüber den Vorgängern. Er rauscht wirklich sehr fein, so dass der Detailverlust bei hohen ISOs geringer ist. Auch ist der Farbverlust dann spürbar geringer. Zweitens bin ich ein großer Fan des Suchers und drittens finde ich den Stromverbrauch wirklich bemerkenswert niedrig. Ich habe oft über 5.000 Aufnahmen mit einem Akku hinbekommen. Ich hatte zwar 4 Akkus dabei, zwei hätten aber definitiv gereicht, denn so viel ich auch fotografiert habe, mehr als 10.000 Aufnahmen am Tag waren es nie.

Genug des Ärgern über die OM-1, jetzt zur eigentlichen Reise.
Sie begann schon etwas schwierig, denn unser Flug nach Amsterdam hatte Verspätung. Wir mussten also ziemlich hetzen, um einmal quer durch den ganzen Flughafen das Boarding des Flugs nach Nairobi noch zu erreichen. Mit dem Effekt, dass wir erfolgreicher waren, als unser Aufgabegepäck, denn das blieb in Amsterdam. Bis dann in Nairobi alle Formalitäten geklärt und wir in unserem Hotel angekommen waren war es 2 Uhr nachts. Am Morgen konnten wir feststellen – glücklicherweise hatte eine Freundin von uns einen Airtag im Gepäck – dass das Gepäck über Nacht in Nairobi angekommen war. Wir fuhren also nochmal zu Flughafen und konnten dort dank unseres sehr kundigen Fahrers unsere Taschen recht schnell in Empfang nehmen. Also alles noch mal gut gegangen!

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21. Oktober


Als wir nach einer knapp fünfstündigen Transfertour aus Nairobi in der Mara ankamen sahen wir eine unerwartet trockene Savanne. Das Gras war zu großen Teilen heruntergefressen oder -gebrannt, frisches Grün war eher die Ausnahme. Offenbar hatte es seit dem Abzug der Gnuherden nicht besonders viel geregnet. Auch der Tierbestand war unerwartet. Es gab insgesamt recht wenige Pflanzenfresser, vor allem war die Anzahl der Zebras, Gazellen und der meisten Antilopen eher gering. Dafür hatten wir fast eine Schwemme von Warzenschweinen, viele Topi- und Elen-Antilopen und viele Giraffen. Büffel waren in normalem Umfang vorhanden, Elefanten auch. Es gab sogar erstaunlich große Elefantenherden von 20-30 Tieren. Gnus waren fast gar nicht zu sehen.
Bei den Fleischfressern fiel uns vor allem auf, dass wohl der Bestand an Geparden noch weiter zurückgegangen ist, während Leoparden und Löwen in eher normalem Umfang zu finden waren. Hyänen sahen wir weniger – was aber auch ein Zufall gewesen sein kann -, dafür mehr Schakale.
Der November gilt in der Masai Mara als Top-Monat für die Vogelbeobachtung, weshalb wir hofften, im Oktober bereits reichlich Vögel zu Gesicht zu bekommen. Leider war das Gegenteil der Fall, noch nie sahen wir so wenige Vögel.
In großer Zahl gab es hingegen Safari-Autos. Vor allem an den Wochenenden waren sehr viele Wagen aus Nairobi in der Mara aber auch über die Woche gab es viel mehr Touristen, als von uns vermutet. Und leider respektierten die allermeisten Fahrer nicht das Offroadfahrverbot, von dem eigentlich nur wenige Autos mit Sondererlaubnis ausgenommen sind. Das führte dann zu absurden Situationen, wie wenn 10 Autos um zwei schlafende Löwen herumstehen. Ganz schlimm war es bei einer Gepardin mit vier Jungen. Obwohl hier Ranger eigentlich den Andrang beschränken sollten, fanden sich irgendwann am Vormittag ca. 50 Autos um sie herum ein und bedrängten die Tiere extrem. Wir waren natürlich auch dort, fuhren aber recht schnell weiter, weil wir diesen Zirkus nicht mitmachen wollten.

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Neben der schieren Zahl an Touristen sorgt für solche Exzesse auch der immer mehr zunehmende Straßenbau in der Mara. Die Parkverwaltung hat nämlich damit begonnen, Schotterstraßen quer durch den Park anzulegen und auch einige Flußquerungen mit Betonbrücken zu erleichtern. Damit ist man natürlich viel schneller unterwegs und kann überall dahin rasen, wo es vermeintlich was zu sehen gibt. Dass diese Straßen die Landschaft verschandeln ist da nur noch ein weiterer ärgerlicher Nebenaspekt. Ich bin ja durchaus der Meinung, dass ein gesundes Maß an Tourismus für den Erhalt des Serengeti-Ökosystems unabdingbar ist, was jetzt aber dort abgeht, zerstört mittelfristig den Lebensraum der Tiere. Und wie gesagt, wir waren Offseason dort, ich möchte mir nicht ausmalen, wie es zur Migrationszeit im August aussieht.

Zurück zu unserer Safari. Nachdem wir Mittags in der Lodge angekommen waren konnten wir noch eine Nachmittagspirschfahrt machen. Die geht üblicherweise von 15:30 Uhr bis zum Sonnenuntergang, dann geht’s nach einem Sundowner wieder ins Camp. Viel Spannendes sahen wir nicht, nur zum Schluss ein paar junge Schakale, die auf die Eltern warteten und dann das mitgebrachte Futter einforderten. Das Ganze spielte sich bei mäßigem Licht ab und war deshalb niedlicher anzugucken, als dass tolle Fotos raussprangen. Mit ein, zwei bin ich aber doch sehr zufrieden.

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22. Oktober


Überhaupt mussten wir feststellen, dass diesmal die Nachmittagsfahrten eher unergiebig waren. Zuerst sind die meisten Tiere noch im Siesta-Modus und nachher spielte das Wetter oft nicht ganz mit. An den Vormittagen klappte es dafür umso besser, wie schon der nächste Morgen im Ansatz zeigen sollte. Der war erstmal von zwei Löwenbrüdern geprägt die noch vor Sonnenaufgang mit ihrem täglichen Catwalk begannen. Der ist für die Löwen genauso ein Ritual, wie für die Safarifotografen. Mal sind es die männlichen Löwen, mal das ganze Rudel, dass frühmorgens einen kleinen Spaziergang macht. Idealerweise genau zum Sonnenaufgang und auf einer freien Fläche. Dann finden sich sehr schnell einige Autos dort ein, die sich in Laufrichtung der Löwen platzieren und, wenn sie am Auto vorbei sind, den nächsten Standort ca. 100m weiter suchen. So hat man drei, vier Anläufe, um gute Fotos zu bekommen. Leider gibt es mittlerweile immer mehr Autos, die dann einfach noch eine Weile stehen bleiben – vielleicht, weil Löwenhintern fotografiert werden sollen – und so allen anderen die Szene verderben. Aber egal, wir bekamen unsere Fotos und auch den tollen Eindruck, wenn ein großer Löwe so nah am Auto vorbeispaziert, dass man ihn streicheln könnte.

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bearbeitet von Hacon
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Danach waren wir Zeugen eines ersten Dramas. Eine Hyäne fühlte sich wohl von Löwen gestört und wollte ihr Junges vor ihnen in Sicherheit bringen. Dazu greifen Hyänen wie auch Raubkatzen ihr Junges am Nacken und es fällt in eine Tragestarre. Diesmal hatte das aber wohl nicht geklappt und das Hyänenbaby wurde versehentlich von ihr totgebissen. Entweder hatte sie das noch nicht realisiert oder sie wollte ihr junges nicht von Löwen fressen lassen, auf jeden Fall rannte sie mit dem toten Baby im Maul durch die Gegend. Danach sahen wir an größerem Getier nur noch eine recht träge Leopardin. Anschließend fuhren wir zum Essen zurück ins Camp.

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Die Nachmittagspirschfahrt war sehr unergiebig, wir kehrten abends nur nochmal zur Leopardin zurück, die sich jetzt aber noch mehr verkrochen hatte, als am Vormittag. Kurz kam sie aber noch raus und ich konnte ein paar Fotos machen.

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23. Oktober


Am folgenden Morgen sahen wir bei schönstem goldenen Licht ein ganzes Löwenrudel mit zwei männlichen Löwen bei der Morgenparade. Und wie am Vortag sahen wir nach den Löwen eine Hyäne mit einem toten Baby im Maul. Diesmal war es aber eher verhaltenstypisch ein Thomson-Gazellen-Baby, so dass das Drama auf Seiten Vegetarier war. Da es nirgends eine vernünftige Deckung für die Hyäne gab, stoppte sie irgendwann und begann, ihre Beute zu fressen.

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Anschließend sahen wir noch zwei Geparden-Brüder im hohen Gras auf der Suche nach etwas Jagdbarem und dann ging es wieder zu Löwen. Diesmal aber gab es Löwensex zu sehen. Das konnten wir auf der Reise noch mehrfach sehen, das erste Mal war aber das schönste.
Das ist so eine Sache mit der Paarung bei den Löwen. Sie findet über mehrere Tage statt und die beiden kommen dabei regelmäßig alle 15 bis 30 Minuten zur Sache. Der einzelne Akt ist recht kurz und spannend dabei für uns Fotografen sind hauptsächlich die Grimassen gegen Ende des Akts. Die beiden, die wir fotografieren konnten waren sehr bei der Sache und das im schönsten Licht. Und einmal konnte ich das Paar sogar direkt von vorne erwischen, was die schönste Perspektive für dieses Motiv ist. Außerdem – für mich besonders wichtig – platzierten sich die Beiden so, dass vor ihnen keine langen Gräser waren, die meine OM-1 hätten irritieren können.
Die Pärchen, die wir später sehen konnte waren schon ziemlich müde, bzw. einmal war die Löwin offensichtlich trächtig und tat nur so, als wollte sie, damit der Löwe dann die Babys als seine eigenen anerkennt.

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Nach einer kurzen Stippvisite bei einer nicht besonders aktiven Leopardin sahen wir noch einen schönen Adler – Steppenadler, glaube ich – bei der Jagd. Allerdings bei der Jagd auf Termiten. Er saß auf einem Termitenhügel und pickte die Tierchen Stück für Stück auf. Nebenbei hielt er Ausschau nach einer etwas lukrativeren Beute.

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Der Nachmittag verlief recht ruhig und wir fotografierten hauptsächlich verschiedene Vögel. Pünktlich zum Sundowner zog der Himmel etwas zu, so dass wir direkt neben dem Sonnenuntergang einen ersten Regenschauer sehen konnten.

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24. Oktober


Der nächste Morgen begrüßte uns mit den beiden Gepardenbrüdern beim Sonnenaufgang. Die beiden sind übrigens der Rest der ursprünglich 5 Brüder, die in den letzten Jahren sehr erfolgreich gemeinsam in der Mara gejagt haben. Diese „Five Boys“ hatten es sogar in die internationale Presse geschafft, weil Geparden ja üblicherweise Einzelgänger sind und höchst selten im Team – und schon gar nicht in so einem großen Team – jagen. Einer der beiden sieht inzwischen auch ziemlich mitgenommen aus, solch ein zerschundenes Gesicht habe ich bei Geparden jedenfalls noch nie gesehen.

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Die Geparden fanden erstmal nichts zum Jagen, wir hingegen trafen auf zwei Warzenschweine, für die die Brüder sich wohl interessiert hätten. Anschließend beobachteten wir ca. ein Dutzend Elefanten, die sich friedlich unserem Auto näherten. Ich finde es immer wieder toll, wie leise diese riesigen Tiere seien können. Dadurch entsteht eine fast magische Stimmung, wenn man von so einer Herde Elefanten umringt ist.

 

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Danach sahen wir noch eine Topi-Kuh, die dabei war, ihr Neugeborenes trocken zu lecken und am Nachmitttag eine Wasserbock-Kuh mit Baby. Dazu etliche Vögel, die wir bei passablem Licht ablichten konnten. Schön war es, eine Gabelracke zu erwischen und einen Goliathreiher, den größten aller Reiher. Der spielte eine ganze Zeit mit einem Stöckchen, das er immer wieder „fischte“ und fallen ließ. Danach hatten wir noch Glück und sahen einen Serval im Gras, der uns freundlicherweise ein paar Sekunden für ein Portrait posierte. Zum Abend besuchten wir ein weiteres Löwenpärchen bei der Paarung. Als wir dachten, das wäre es schon gewesen für den Tag kam nochmal kurz die Sonne raus und produzierte für vielleicht 5 Minuten ein schon unwirklich intensives goldenes Licht, wie ich es noch nie gesehen habe. Allerdings fehlten dann die passenden Motive und wir mussten mit einer kleinen Impala-Herde vorlieb nehmen.

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vor 7 Minuten schrieb Fioshrek:

Dankeschön fürs mitnehmen und zeigen. Ich persönlich kann mit der Fauna in Afrika nicht so viel anfangen, aber hier macht es richtig Freude zu betrachten und zu lesen.

Vielleicht gelingt es mir ja, dich für Afrikas Tierwelt zu begeistern. Im Ernst, nicht jeder muss Elefanten, Löwen oder Leoparden mögen. Ich schätze neben den Tieren auch ganz besonders, dass man doch recht intensiv dabei ist und viel über das Verhalten der Tiere lernen kann. Einmal durch anschauen, aber auch durch Unterhaltungen mit den Guides. Bei Wildlife hier habe ich dieses Erlebnis eher selten, was aber vermutlich an meiner Art, hier zu fotografieren liegt. Ich müsste da wohl intensiver einsteigen.

Gruß

Hans

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vor einer Stunde schrieb lionfight:

Danke für den tollen Bericht.

Tolle Motive und klasse Bilder.
Schade, dass Du uns nicht ein bisschen mehr Zeit gegeben hast darauf zu reagieren.

Ihr habt doch alle Zeit der Welt, ich lösche die Bilder schließlich nicht wieder.

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So, weiter geht's:

25. Oktober


Am folgenden Morgen wollten wir früh eine etwas weitere Tour zum Sand River machen. Dieser Fluss markiert die Grenze zu Tansania und dort sind manchmal auch Nashörner zu finden. Zunächst fanden wir jedoch noch vor Sonnenaufgang spottete unser Fahrer einen im flachen Gras sitzenden Serval, der sich aber sofort in einen Busch zurückzog als wir uns näherten. Wir ließen ihn dort in Ruhe und wurden dann auch bald für unser tierschonendes Verhalten mit einer Löwin belohnt, die ein gerade gejagtes Warzenschweinbaby im Maul trug und dann genüsslich verspeiste. Nach den üblichen viel zu vielen Fotos davon ging es weiter und wir sahen eine Hyäne mit Beute. Auf was genau sie da herumkaute kann ich nicht sagen, es schien der Schädel eines Topis oder Gnus zu sein.

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Dann begann der niedliche Teil des Morgens mit drei Schakal-Babys, die auf die Eltern warteten und danach mit einem Giraffen-Kindergarten. Aber all das wurde recht knapp abgehakt, schließlich wollten wir ja ein Rhino suchen. Um es kurz zu machen, das Rhino war ausgeflogen oder gar nicht vorhanden. Schließlich sahen wir am Sand River ein Löwenrudel, dass es sich am Strand – der Fluss bestand eigentlich nur aus Strand – gemütlich machte, einen Hornraben und eine Gepardin auf einem zum Ausguck umfunktionierten Termitenhügel.

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