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"Moral" und "Ethik" in der Naturfotografie


Manfred-Wien

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Aktuell haben u.a. @Yogi, @lionfight und @miclindner im Beispielbilder Thread für das 150-400 ein Thema angerissen, das mich und offensichtlich auch @gloana interessiert. 

Worum gehts?

Es gibt ganz objektiv beeindruckende Naturfotos (z.B. Tierfotos), die an Stellen geschossen wurden, die genau dafür dafür errichtet wurden, diese tollen Fotos zu ermöglichen. Das sind dann z.B. Fotos aus Hides, bei denen ein Eisvogel ganz gefinkelt mit Fischen gefüttert wird, oder Greifvögel beeindruckende Fische aus dem Wasser holen, oder Bären sehr nahe sind usw. 

Miclindner empfiehlt z.B. (indirekt) eine Herangehensweise wie von Fritz Pölking empfohlen: http://www.poelking.com/wbuch/freude/index_d.htm. Ein weiteres Beispiel ist auch dieses hier: https://www.miraval.ch/aktivitaeten/kodex.html.

Wie haltet ihr das, wo sind Grenzen, die ihr nicht überschreiten würdet. Oder ist Euch das alles nicht so wichtig, Hauptsache das Foto passt?
 

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wer in der Natur tiere fotografiert, sollte auch ein bißchen ihre Lebensgewohnheiten kennen. Sonst wird das nichts mit den guten Aufnahmen. Die Fotografen wissen selbst, wo die Grenzen(Fluchtdistanz) sind. Im Teichgebiet Knau trafen wir NABU-Leute an, die das Betreten der Dämme in der Brutsaison verhinderten.

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vor 22 Minuten schrieb linuxmintuser:

wer in der Natur tiere fotografiert, sollte auch ein bißchen ihre Lebensgewohnheiten kennen. Sonst wird das nichts mit den guten Aufnahmen. Die Fotografen wissen selbst, wo die Grenzen(Fluchtdistanz) sind. Im Teichgebiet Knau trafen wir NABU-Leute an, die das Betreten der Dämme in der Brutsaison verhinderten.

Ich behaupte auch aus eigener Beobachtung, dass viele Fotografen nicht wissen, wie nahe sie ran dürfen, ohne das Tier zu stören. Das extremste Beispiel, das ich selbst beobachten konnte, war ein Drohnenpilot in Island,  der sich noch nicht flugfähigen Jungvögeln auf "Makrodistanz" angenähert hat. 

Und das ist aber nur ein Teil der Frage.

Beschreibt ihr hier im Forum, wenn ihr in einem Hide wart, oder an einem anderen Hotspot wo z.B. immer Adler auftauchen um Fische zu greifen?

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1) Zoo- und/oder Wildparkaufnahmen sind kein Wildlife
2) abgerichtete Tiere (z.B. in Tschechien sehr üblich), besonders auch Eulen sind kein Wildlife. Nicht mal annähernd.

zu 1) mache ich generell nicht, lehne aber diese Einrichtungen nicht generell ab.
zu 2) lehne ich komplett ab und halt ich für mehr als fragwürdig

3) Hideaufnahmen sind für die Tierwelt (und die ganze Natur) weit weniger schädlich als ein Mensch, der durch den Wald streift
4) professionelle, seriöse Menschen können helfen zu guten Fotografien zu kommen ohne zu tief in die Natur einzugreifen

zu 3) halte ich für total sinnvoll
zu 4) ist sinnvoll. Warum auch nicht?

5) anfüttern ist ein schwieriges Thema. Es kommt auf das Futter und die Tierart an

zu 5), ja ich nutze auch Stellen an denen angefüttert wird. In Slowenien werden Bären mit ein paar Maiskörnern angelockt. In Finnland mit Aas. Ein großer Unterschied! An den Feldberger Seen, aber auch in Polen werden Adler und Co. mit Fischen angelockt. Auch für mich grenzwertig. Aber es schadet der Natur in keiner Art und Weise. Kraniche und Störche nutzen gemähte Wiesen. Für Kraniche wird, zum überleben, sogar Futter ausgelegt. Der Mensch hat oft so tief in die Natur eingegriffen, dass die Tiere ohne den Menschen gar nicht mehr überleben können. Und das hat nichts mit fotografieren zu tun! Anfüttern ist keine Garantie für Tiersichtungen und/oder gute aufnahmen. Das Tier tut nämlich das was es für richtig hält.

6) Nestfotografie, oft ein leichtes Mittel an faszinierende aufnahmen zu kommen

zu 6), ein absolutes no go für jeden Fotografen. Ausnahme kann in manchen Fällen das Ansitzen im Hide sein.


Für mich gilt:

Ja, ich nutze professionelle Hilfe von Menschen, die die Natur lieben und mit Hides zur Verfügung stellen. Ich streife nicht durch den Wald wo auch immer. Ich nähere mich Tieren nicht oder nur mit größter Vorsicht. 
Mensch und Tier ist eine Gratwanderung. Überall auf der Welt! Aber in vielen NPs die einzige chance für die Tiere. Denn ohne den zahlenden Menschen würde es viele Tiere nicht mehr geben! Der Mensch schützt nur das von dem er auch profitiert. Was anderes zu denken ist blauäugig.

Wer sich professionell helfen lässt und Hides benutzt schützt die Tierwelt weit mehr, als der, der auf eigenen Faust und unkontrolliert durch Weiher und Wald streift!

 

Gruß!
der Joe

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Ich würde mir doch sehr wünschen, dass die Leute bei einem Bild, das im Rahmen eines Workshops oder einer bezahlten Tour/Hide/whatever entstanden ist, diese Information zum Bild dazu schreiben. Es macht ja schon einen Unterschied, ob ein Bild mit Hilfe entstanden ist, oder ganz allein kreiert wurde. Das betrifft natürlich nicht nur Bilder in der Natur.

Gerade bei Bildern in der Natur ist es allerdings meiner laienhaften Meinung nach evtl. gar nicht so verkehrt, die Hilfe von Profis in Anspruch zu nehmen. Die wissen hoffentlich besser, wie man sich Tieren nähern kann, ohne sie allzu sehr zu stören. Ich vermute mal, dass sich viele FotografInnen im Rausch des neuen tollen Teleobjektivs nicht genug Gedanken machen, wo und wie sie sich bewegen. Und dann sieht man all die tollen Bilder von anderen und versucht, sie nachzumachen oder gar zu toppen und trampelt die geliebte Natur dabei kaputt. Wenn man wenigstens weiß, dass das ganze in einem extra eingerichteten Hide entstanden ist, kommt man vielleicht weniger auf dumme Gedanken.

Ich hatte z.B. von Hides keine Ahnung als vor einiger Zeit hier großartige Vogelbilder aus einem Bence-Mate-Hide gepostet wurden. Irgendwie fühlte ich mich ziemlich veräppelt, als das später klar wurde, dass der tolle Eisvogel nicht selbst erjagt wurde, sondern quasi vor die Flinte (sorry, Linse) gescheucht wurde.

 

Ich finde generell, dass eigentlich zu wenig thematisiert wird, was EIGENTLICH nötig ist für tolle Tierfotos. Nicht nur ne tolle Telelinse, sondern vor allem Ahnung wo sie zu finden sind (und/oder einen Führer/Hide/Zoo/anfüttern), Tarnung und viel Geduld

bearbeitet von elfchenlein
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vor 19 Minuten schrieb elfchenlein:

Ich würde mir doch sehr wünschen, dass die Leute bei einem Bild, das im Rahmen eines Workshops oder einer bezahlten Tour/Hide/whatever entstanden ist, diese Information zum Bild dazu schreiben. Es macht ja schon einen Unterschied, ob ein Bild mit Hilfe entstanden ist, oder ganz allein kreiert wurde. Das betrifft natürlich nicht nur Bilder in der Natur.

Ich stimme Deinen Zeilen im Großen und ganzen zu.

Das oben zitierte verstehe ich aber nicht! Ich kreiere meine Bilder immer ganz alleine, auch wenn ich in einem Hide sitze oder liege. Was oft auch unbequem ist und man anständig zusammen gestochen wird. 
Beim Fischadler z.B. ist das fotografieren extrem schwierig. Er kommt über den Wipfeln rein, wenn Du Glück hast fliegt er 2x oder auch 3x das Ziel an. Dann stürzt er mit 70 km/h herab. manchmal von links, manchmal von rechts, bei seltenen Glück von vorne, und verschwindet im Wasser. Manchmal taucht er gleich wieder auf, Manchmal nach ein paar Meter. Mit oder ohne Fisch. Du weißt nicht genau wo was passiert. Nach 2-3 Sekunden ist der Spaß vorbei und du siehst ihn von hinten. Wer soll dir dabei helfen? Keiner weiß was er tut! Viele stellen dann fest sie haben kein einziges gutes Bild. Adler ist halb drauf, Adler ist unscharf, 2 Flügelspitzen schauen aus dem Wasser.

Deine Wortwahl finde ich da ehrlich gesagt nicht glücklich.

Gruß!
der Joe

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Ich hatte gestern eine ganz interessante Diskussion mit einem Besucher der Fotoausstellung Harznatur. Ich halte mich an so Regeln wie Wegegebot, besonders in Nationalparks, Naturschutzgebieten etc. und finde dies auch richtig und wichtig. Das Wegegebot gibt es ja nicht ohne Grund! Er ist da etwas anderer Meinung: lieber nicht fragen, einfach machen: dann erwischt man auch Tiere, die nicht bis an die Wege kommen... das halte ich für fragwürdig, weil so die Wildnis gestört wird. Es gibt da halt nicht nur den Hirsch, den man schnell sieht, sondern auch Luchs, Wildkatze und Gartenschläfer etc..

vor 51 Minuten schrieb linuxmintuser:

Im Teichgebiet Knau trafen wir NABU-Leute an, die das Betreten der Dämme in der Brutsaison verhinderten.

Schade ist es, dass so etwas nötig sein muss... 😞

Es wird aber auch falsch vorgelebt: bei einem Bildungsurlaub im Nationalpark Hainich meinte der Dozent per "Ghettoblaster" (seine Wortwahl) die Vögel anzulocken. Auch Bodenproben samt Würmer und Käfer sammeln gehörte für ihn dazu... Wir haben unsere Meinung dazu kundgetan, aber er hatte ja Ahnung, Biologie studiert und das stört ja alles nicht.

Wir haben im letzten Jahr in Finnland Bären aus Hides fotografiert. Die Bären werden dort angefüttert, um sie fotografieren zu können. Das war für uns eine gute Möglichkeit Bären zu sehen, ohne durch den Wald zu stapfen und nach den Bären zu suchen. Hier ist in meinen Augen die Störung wesentlich geringer, als wenn abendlich 20 - 30 Touristen durch den Wald geführt werden und Bären aufscheuchen.

Zu Hides: hier muss man glaube ich unterscheiden zwischen den Hides zum Mieten wie oben in Finnland und eigenen Hides / Tarnzelten.

Ich stelle mir häufig die Frage: was würde passieren, wenn sich viele so verhalten würden? Also nicht der eine Fotograf, der dem Hirsch nachstellt, sondern 100 oder mehr? Wo der eine Fotograf nur wenig stört, gibt es nach der Horde Fotografen einen neuen Trampelpfad durch den Wald...

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vor 4 Minuten schrieb lionfight:

Ich stimme Deinen Zeilen im Großen und ganzen zu.

Das oben zitierte verstehe ich aber nicht! Ich kreiere meine Bilder immer ganz alleine, auch wenn ich in einem Hide sitze oder liege. Was oft auch unbequem ist und man anständig zusammen gestochen wird. 
Beim Fischadler z.B. ist das fotografieren extrem schwierig. Er kommt über den Wipfeln rein, wenn Du Glück hast fliegt er 2x oder auch 3x das Ziel an. Dann stürzt er mit 70 km/h herab. manchmal von links, manchmal von rechts, bei seltenen Glück von vorne, und verschwindet im Wasser. Manchmal taucht er gleich wieder auf, Manchmal nach ein paar Meter. Mit oder ohne Fisch. Du weißt nicht genau wo was passiert. Nach 2-3 Sekunden ist der Spaß vorbei und du siehst ihn von hinten. Wer soll dir dabei helfen? Keiner weiß was er tut! Viele stellen dann fest sie haben kein einziges gutes Bild. Adler ist halb drauf, Adler ist unscharf, 2 Flügelspitzen schauen aus dem Wasser.

Deine Wortwahl finde ich da ehrlich gesagt nicht glücklich.

Gruß!
der Joe

Sorry, ich wollte Dir nicht auf den Schlips treten. Vermutlich ist da dennoch viel mehr Arbeit und Übung dabei, die ich mir nicht vorstellen kann aber nicht in Abrede stellen möchte. Aber ich denke schon, dass man bessere Chancen auf gute Bilder hat, wenn man das Tier durch optimierte Ausgangsbedingungen zumindest sicher vor die Linse bekommt. Und ich finde, dass das erwähnt werden sollte beim Bild.

Ich hatte jetzt eher auch an andere Workshops gedacht (Model, Lightpainting, etc.) Es ist ja völlig menschlich, von der Vorarbeit anderer zu lernen aber ich finde halt, dass man seine Quellen angeben sollte beim Zitieren 😉

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vor 12 Minuten schrieb lionfight:

Ich stimme Deinen Zeilen im Großen und ganzen zu.

Das oben zitierte verstehe ich aber nicht! Ich kreiere meine Bilder immer ganz alleine, auch wenn ich in einem Hide sitze oder liege. Was oft auch unbequem ist und man anständig zusammen gestochen wird. 

Es macht eben einen Unterschied, ob ich in einem gemieteten Hide bei angefütterten Tieren bin, oder etwa in einer unentgeltlichen Beobachtungshütte (-turm), die an einem Hotspot in der Natur liegt. Bei Letzterem wirst du viel mehr Zeit und Mühe brauchen, um zu guten Fotos zu kommen.

Da kommt der Fischadler dann bei mir so jeweils 2-4 mal im Frühjahr und im Herbst. Meistens auf Entfernungen von mehreren hundert Metern. Und dann freut es mich umsomehr, wenn er dann doch mal nahekommt...

Bei mir gibt es auch keinen "Zielvogel", sondern es wird genommen, was da so kommt, mit der Betonung auf "kommt".

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vor 11 Minuten schrieb elfchenlein:

Sorry, ich wollte Dir nicht auf den Schlips treten. Vermutlich ist da dennoch viel mehr Arbeit und Übung dabei, die ich mir nicht vorstellen kann aber nicht in Abrede stellen möchte. Aber ich denke schon, dass man bessere Chancen auf gute Bilder hat, wenn man das Tier durch optimierte Ausgangsbedingungen zumindest sicher vor die Linse bekommt. Und ich finde, dass das erwähnt werden sollte beim Bild.

Ich hatte jetzt eher auch an andere Workshops gedacht (Model, Lightpainting, etc.) Es ist ja völlig menschlich, von der Vorarbeit anderer zu lernen aber ich finde halt, dass man seine Quellen angeben sollte beim Zitieren 😉

Fühle mich nicht auf den Schlips getreten. Nur hat mich das Wort "kreieren" echt gestört.
Ich bin übrigens nicht der Meinung, dass ich Hide Fotographie erwähnen sollte. Aber man sollte erwähnen, wenn es für shootings abgerichtete Tiere sind, denn diese haben für mich keinen Wert und keinen Sinn. Das ist wie Hunde fotografieren. Für den Besitzer schön, für mich vollkommen uninteressant!

Hilfe anzunehmen ist ja keinesfalls verwerflich!

Gruß!
der Joe

bearbeitet von lionfight
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vor 8 Minuten schrieb verlei:

Es macht eben einen Unterschied, ob ich in einem gemieteten Hide bei angefütterten Tieren bin, oder etwa in einer unentgeltlichen Beobachtungshütte (-turm), die an einem Hotspot in der Natur liegt. Bei Letzterem wirst du viel mehr Zeit und Mühe brauchen, um zu guten Fotos zu kommen.

Da kommt der Fischadler dann bei mir so jeweils 2-4 mal im Frühjahr und im Herbst. Meistens auf Entfernungen von mehreren hundert Metern. Und dann freut es mich umsomehr, wenn er dann doch mal nahekommt...

Bei mir gibt es auch keinen "Zielvogel", sondern es wird genommen, was da so kommt, mit der Betonung auf "kommt".

Das ist ja auch absolut in Ordnung. Ich mache ja das auch nicht anders.
Wie oft bin ich aber auch schon sehr enttäuscht nach Hause gekommen und musste mir klar machen, dass allein in der Natur zu sein, schon wunderbar ist.
Darum arbeite ich zweigleisig. Aber auch das ansitzen im Hide kann verdammt frustrierend sein.

Gruß!
der Joe

bearbeitet von lionfight
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vor 16 Minuten schrieb talonmies:

 

Ich stelle mir häufig die Frage: was würde passieren, wenn sich viele so verhalten würden? Also nicht der eine Fotograf, der dem Hirsch nachstellt, sondern 100 oder mehr? Wo der eine Fotograf nur wenig stört, gibt es nach der Horde Fotografen einen neuen Trampelpfad durch den Wald...

Du hast mit sehr vielen Recht!
Was passiert, wenn zu viele Fotografen das gleiche wollen muss man doch schon immer wieder erleben. Bienenfresser in der Pfalz z.B.. 
Oder schau nach Kenia. ein kopulierendes Gepardenpaar und 25 Geländewagen außen rum. Das ist abartig und abstoßend.
Das sind die negativen Auswirkungen des Tourismus, auch wenn viele davon nur ihr Handy zücken.

Gruß!
der Joe

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vor einer Stunde schrieb lionfight:

1) Zoo- und/oder Wildparkaufnahmen sind kein Wildlife
2) abgerichtete Tiere (z.B. in Tschechien sehr üblich), besonders auch Eulen sind kein Wildlife. Nicht mal annähernd.

zu 1) mache ich generell nicht, lehne aber diese Einrichtungen nicht generell ab.
zu 2) lehne ich komplett ab und halt ich für mehr als fragwürdig

3) Hideaufnahmen sind für die Tierwelt (und die ganze Natur) weit weniger schädlich als ein Mensch, der durch den Wald streift
4) professionelle, seriöse Menschen können helfen zu guten Fotografien zu kommen ohne zu tief in die Natur einzugreifen

zu 3) halte ich für total sinnvoll
zu 4) ist sinnvoll. Warum auch nicht?

5) anfüttern ist ein schwieriges Thema. Es kommt auf das Futter und die Tierart an

zu 5), ja ich nutze auch Stellen an denen angefüttert wird. In Slowenien werden Bären mit ein paar Maiskörnern angelockt. In Finnland mit Aas. Ein großer Unterschied! An den Feldberger Seen, aber auch in Polen werden Adler und Co. mit Fischen angelockt. Auch für mich grenzwertig. Aber es schadet der Natur in keiner Art und Weise. Kraniche und Störche nutzen gemähte Wiesen. Für Kraniche wird, zum überleben, sogar Futter ausgelegt. Der Mensch hat oft so tief in die Natur eingegriffen, dass die Tiere ohne den Menschen gar nicht mehr überleben können. Und das hat nichts mit fotografieren zu tun! Anfüttern ist keine Garantie für Tiersichtungen und/oder gute aufnahmen. Das Tier tut nämlich das was es für richtig hält.

6) Nestfotografie, oft ein leichtes Mittel an faszinierende aufnahmen zu kommen

zu 6), ein absolutes no go für jeden Fotografen. Ausnahme kann in manchen Fällen das Ansitzen im Hide sein.


Für mich gilt:

Ja, ich nutze professionelle Hilfe von Menschen, die die Natur lieben und mit Hides zur Verfügung stellen. Ich streife nicht durch den Wald wo auch immer. Ich nähere mich Tieren nicht oder nur mit größter Vorsicht. 
Mensch und Tier ist eine Gratwanderung. Überall auf der Welt! Aber in vielen NPs die einzige chance für die Tiere. Denn ohne den zahlenden Menschen würde es viele Tiere nicht mehr geben! Der Mensch schützt nur das von dem er auch profitiert. Was anderes zu denken ist blauäugig.

Wer sich professionell helfen lässt und Hides benutzt schützt die Tierwelt weit mehr, als der, der auf eigenen Faust und unkontrolliert durch Weiher und Wald streift!

 

Gruß!
der Joe

Stimme Dir zu und finde ad 2.) dass eine Greifvogelshow eine tolle Gelegenheit sein kann um das Mitziehen an schnellen Vögeln zu üben. Auch bei der Falknerei sind es in gewisser Weise trainierte Tiere. 

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vor 4 Minuten schrieb lionfight:

ich bin übrigens nicht der Meinung, dass ich Hide Fotographie erwähnen sollte. Aber man sollte erwähnen, wenn es für shootings abgerichtete Tiere sind, denn diese haben für mich keinen wert und keinen Sinn.

Ich hab mir ursprünglich vor dem Posten der betreffenden Fotos  überlegt, ob ich darauf hinweisen soll, dass angefüttert wurde.
Hab es dann aber bleiben gelassen, weil es hier im Forum nach meinem Verständins um Oly-Ausrüstung geht und eben nicht um Naturfoto-Wettbewerbe, wo sowas natürlich einen riesen Unterschied macht. Daher sind dort die Regeln auch richtig aufgehoben.
Bei unseren Fotos in Objektiv-Threads fände ich so ein Regelwerk nicht zielführend - wer will, kann es ja gerne dazuschreiben - aber eigentlich geht es doch um Kameras und Objektive und Einstellungen an diesen.
Und ich teile natürlich auch voll die Erkenntnis, dass trotz Hides und Futter/Fisch das Foto noch lange nicht gut im Kasten ist - insbesondere bei Action.
Hides/Ansitze finde ich auch eine gute Sache, weil sie eben genau verhindern, dass unwissende "Instagramm-Nachahmer" rücksichtslos in sensiblen Naturbereichen rumtrampeln und die Tiere bei der Brut oder Jungenaufzucht stören.
 

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vor 18 Minuten schrieb verlei:

Bei mir gibt es auch keinen "Zielvogel", sondern es wird genommen, was da so kommt, mit der Betonung auf "kommt".

So ist es auch bei mir. Sonst kann ich ja zu Zoo, Greifvogel-Show oder zum Wildpark gehen und die Fütterung fotografieren.

Aber interessantes Thema hier.

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vor 8 Minuten schrieb lionfight:

Wie oft bin ich aber auch schon sehr enttäuscht nach hause gekommen und musste mir klar machen, dass es allein in der Natur zu sein schon wunderbar ist.
Darum arbeite ich zweigleisig. Aber auch das ansitzen im Hide kann verdammt frustrierend sein.

Dafür gibt es dann aber auch immer wieder extrem euphorisierende Momente, die das wettmachen und Einen anspornen. Wegen dieser Momente gehe ich in die Natur, das Fotografieren ist Nebensache.

Da ich selbst keine Webseite betreibe, habe ich einige Bilder auf flickr hochgeladen, diese sind vor Allem gedacht für Interessierte aus meiner Umgebung, auch um die Vielfalt der Vogelwelt meiner Heimat zu zeigen, gleiches gilt für den Seewinkel in Österreich. Alle Bilder sind wildlife, aber oft nicht mit Tags versehen, nicht wildlife würde ich es aber stringent kennzeichnen, woher die Fotos stammen.

Bezahlte Hides finde ich schon auch faszinierend, treffen aber nicht ganz meine Richtung (und sind mir zu teuer).

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Oh Mann - heißes Thema

Insbesondere wenn man auch die Doppelmoral und die oftmals hohen Investments der Zielgruppe und der Organisatoren mit einbezieht. Da sind schnelle Ergebnisse und außergewöhnliche Tierarten sehr schnell wichtiger als die Liebe zur Natur. Oder die Liebe zur Natur ist ein dehnbarer Begriff.

Noch schräger wenn das dann in Zusammenarbeit mit den angeblichen "Naturliebhabern" vom NaBu etc. erfolgt. Die stören in schöner Regelmäßigkeit Jungtiere unter fragwürdigen Bedingungen und hängen ihnen Trophäen ääh Ringe um - alles natürlich im Dienste der Wissenschaft. Stört die Tiere natürlich gar nicht. Aber wehe ein "Nichtbefugter" kommt auch auch nur in die Nähe dieser Gebiete...Guckt euch einfach mal die Finanzierung eines Nabu und Greenpeace im Detail an...

Interessant übrigens auch wie professionelle Tierfilmer/-fotografen u.a. der BBC arbeiten... https://www.wuestenwolf.de/?p=6895

Für den Einen oder Anderen bestimmt alles nur Verschwörungstheorie :classic_wink:

Aber wer glaubt das Geld da keine Rolle spielt, glaubt auch das Zitronenfalter, Zitronen falten.

Aber Jeder so wie er glaubt.

 

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bearbeitet von g-foto.de
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Wer sich leisten kann fliegt nach Afrika und lässt sich mit einem Guide da hin, wo sehenwerte Objekte sind. Oder man erkundigt im Urlaubsort wo zum Beispiel die Murmeltiere sind aber dann auch nur dort wo auch nur für Touristen zugänglich sind. Auf eigene Faust in die Wildnis aufzubrechen ist Frevel und bei Notfällen kann das sehr teuer werden.
Mir würde Zoo oder Wildpark schon reichen, wenn ich mal Lust habe.

 Wildlife fängt für mich schon da an, das müssen keine Löwen oder Elefanten sein, alles Aufnahmen, die ich zu Fuß (ohne Auto) hin gehe 😉

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bearbeitet von pit-photography
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ich als reiner Tierknipser stelle mir ja auch immer die Frage: was ist richtig oder was ist falsch an dem was ich mache. Ich möchte ein optimales Foto, dafür muss ich nahe sein und/oder die Tiere gut kennen. Also muss ich sie beobachten, anfüttern oder ähnliches. Aber wie weit gehe ich für ein Foto?
Bei den Eichhörnchen im Park (die von jedem Spaziergänger gefüttert werden) macht man sich ja kaum Gedanken, macht aber vielleicht dem Anderen den Vorwurf, dass er sich ein auf ein Boot setzt und sich vom Skipper rausschippern lässt um sich den Seeadler mit Fisch anfüttern zu lassen. Aber im Endeffekt ist es nichts anderes. Oder doch? Ganz schwieriges Thema. Und jeder hat eine andere Einstellung und eine andere Hemmschwelle.
Ich war ja jetzt erst auf meinem Tierfoto-Workshop (Murmeltiere). Dort wurden Murmeltiere an einem weitläufig bekannten Spot angefüttert, und wir konnten ultranah fotografieren. Anderswo waren die Murmeltiere nicht angefüttert und scheu und somit nicht nahe zu fotografieren. Aber geht´s den gefütterten Murmeltieren schlechter? Geht´s ihnen gar besser? Ich als Laie konnte keine Unterschiede feststellen. Aber fragen kann ich die Tiere nicht. 
Fast immer gehe ich (schon aus Bequemlichkeit) an Orte an denen Tiere an die Menschen gewohnt sind. Das macht es für mich einfacher. Somit ist das Thema wild durch den Wald zu streunen keines, ich halte mich überwiegend auf den Wegen auf und warte bis das Tier erscheint. Und ganz ehrlich, so lange ich nicht füttere habe ich keinerlei schlechtes Gewissen die Nähe zu einem Tier auch im Bild festzuhalten. Denn wenn das Tier sich nicht wohl fühlen würde, würde es nicht her kommen. Aber das ist für manche schon verwerflich. Manche sagen, die Ansitzfotografie sei sogar strafbar.
Aber der Mensch bildet sich bezüglich der Tiere auch immer irgendwelche Dinge ein, wie z.B. das oben schon erwähnte Beringen der Vögel durch den Nabu in den Bruthöhlen sei nicht störend, aber der Fotograf der einen Vogel fotografiert stört ihn.
Ein typisches Beispiel ist hier der Max-Eyth-See in Stuttgart, Dort werden unter dem Namen "Natura 2000" Schutzmaßnahmen für Vögel unternommen. Unter anderem wurden 4 Wochen lang mit Schlagbohrmaschinen Zäune und Sichtschutzwände montiert, um die Tiere vor den Blicken der Fotografen zu schützen. Die Sichtschutzwand wurde genau dort positioniert, wo Sonntags morgens 18 Fotografen an einem eingesteckten Ast dem Eisvogel auflauerten. Aber damals kam der Eisvogel, und zwar absolut regelmäßig. Und es war ihm egal ob dort die Rattergeräusche von zig DSLR á la 1DX auf ihn einprasselten. Wohlgemerkt an einem 700m langen See, an dem er zig Möglichkeiten hat sich hin zu setzen. Dann die Baumaßnahmen, die Tierwelt war komplett verstört. Der Eisvogel kommt nicht mehr, er möchte ja nicht vor einer Holzwand sitzen. Der Schwarzmilan brütete durch die Lärmbelästigung der Schlagbohrmaschinen erstmals nicht mehr am See, leider auch in den Folgejahren jetzt nicht mehr.
Was ich hiermit andeuten möchte: Der Mensch sollte versuchen mit den Tieren vernünftig zu leben, dann tun sie es auch mit uns. Versucht man die Tiere übertrieben zu schützen, geht das genauso nach hinten los, wie wenn man rücksichtslos mit der Natur umgeht.
Was vernünftig ist und was nicht, was den Tieren gut tut oder nicht muss jeder für sich selbst entscheiden, oder vielleicht mal auf Andere hören, wenn die sagen: Hey, das muss jetzt aber nicht sein.

bearbeitet von Holger R.
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@Holger R.
Sehr treffend beschrieben!
Ich wundere mich auch oft wie sehr die Tiere die Nähe zum Menschen suchen oder sich zumindest nicht davon abschrecken lassen.
Tatsächlich habe ich es auch noch nie erlebt, dass sich ein Tier durch einen mechanischen Verschluss einer Kamera verunsichert fühlt. Wir interpretieren da auch oft Dinge in das Verhalten der Tiere hinein.
Anfüttern ist schwierig zugegeben. Nur wo sind da die Grenzen? Haselnüsse bei Eichhörnchen? Erdnüsse bei Eichelhähern? Anfüttern von Federmeisen? Lebendige angebundene Ziegen bei Waranen? Letzteres ist für meinen Geschmack zu viel! Aber jeder wird da individiuelle Grenzen ziehen.

Tiere durch Baumaßnahmen oder Vernichtung des natürlichen Lebensraums zu stören ist sicher weit fragwürdiger als einen Fisch uns Wasser zu werfen!

 

Gruß!
der Joe

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vor 5 Minuten schrieb embe71:

Das war mir so in diesem Ausmaß nie bewusst. Vielen Dank für den Link zum Artikel! Einfach nur traurig...😪

Traurig!
Aber schaut Euch doch moderne Tierfilme an! Das ist Trug, Betrug, Fälscherei. Und jedes Tier hat einen Namen, weil sich Geschichten besser verkaufen!
Ich finde es erschütternd!

Gruß!
der Joe

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Es kommt am Ende ja auch darauf an 

vor 23 Minuten schrieb Holger R.:

Bei den Eichhörnchen im Park (die von jedem Spaziergänger gefüttert werden) macht man sich ja kaum Gedanken, macht aber vielleicht dem Anderen den Vorwurf, dass er sich ein auf ein Boot setzt und sich vom Skipper rausschippern lässt um sich den Seeadler mit Fisch anfüttern zu lassen. Aber im Endeffekt ist es nichts anderes. Oder doch?

Das ist doch eine klare Sache in Deutschland. Da gibt es ein generelles Wildtierfütterungsverbot. Das gilt unabhängig von Art und Weise. Also für die Oma die mit den Enkeln Brot an die Enten und Schwäne verfüttert als auch für das prall gefüllte Vogelhaus im eigenen Garten. Eichhörnchen und Seeadler inbegriffen.

In Österreich ist es etwas komplizierter aber es kommt am Ende ca. auf das gleiche raus.

Die Jagd und einzelne Arten (zB Igel) ausgenommen.

 

Ob nun die Verwendung von Anfütterungsmaßnahmen, Flugtunnels und anderen Equipment zur Steuerung von Wildtieren verwerflich ist, kommt auch auf die Umstände an.
In der Biologie und Forschung sind Fotos und Videos teilweise die einzige Chance. Und hier auf Fotos zeigen die im Rahmen von wissenschaftlichen Arbeiten erstellt worden sind und als privater Hobbyfotograf einfach nachstellt. Das ist dann nicht okay. Und ja auch Biologen und wissenschaftliche Arbeiter (Da kenn ich mittlerweile schon einige) brauchen für den jeden Einsatz des Flugtunnels eine einzelne Genehmigung. ...... 

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Das ist nicht generell richtig.
Das Bundesverfassungsgesetz hat einige dieser Verbote sogar gekippt, z.B. bei Tauben (unverständlich), aber auch bei Vögeln generell.
Dazu kommen zahlreiche Sondergenehmigungen (Feldberger Seen).

Es ist nicht alles so einfach wie es scheint.


Gruß!
der Joe

bearbeitet von lionfight
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