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Ich fotografiere ausschließlich in RAW mit der M1 III und der OM1.

Spielt es für den optimalen Dynamikumfang dieser beiden Kameras eine Rolle, wenn man die Rauschminderung/Rauschfilter an oder ausschaltet? Oder gelten diese Einstellungen nur für JPGs?

 

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vor einer Stunde schrieb lionfight:

Bei JPG greift Rauschfilter, je nach Einstellung. Bei RAW ist die Einstellung wirkungslos.

Die sehr effektive Entrauschung der JPGs ist der Grund, warum beim Erscheinen der Kamera (mangels Verfügbarkeit von RAW-Entwicklern) so mancher Tester der Meinung war, der neue Sensor liefert praktisch rauschfreie Bilder 😀 

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vor 2 Stunden schrieb Hartmut Schnepel:

 Rauschminderung/Rauschfilter an oder ausschaltet?

Die Rauschminderung ist ein Dunkelbildabzug der sich auch auf das RAW auswirkt. Kann man aber in OM WOrkspace auch leicht selbst machen lassen (wenn man Dunkelbilder (=darkframes)  gemacht hat. Damit werden Sensorfehler, Sensorglühn etc abgezogen. Allerdings bleibt zufälliges Rauschen bestehen, wird sogar etwas höher, weil ja auch das Dunkelbild ein zufälliges rauschen hat.

auf Photons to Photons kann man sich den Dynamikumfang zu ISO zu den Kameras ansehen:
https://www.photonstophotos.net/Charts/PDR.htm

OLY-f_P2P_ISO_Dynamik_EM13_OM1.thumb.jpg.f2a24645495ed6210b7fc61c631a25c6.jpg

 

Es gibt sogar Grafiken bezüglich HR:
https://www.photonstophotos.net/Charts/PDR_HighResShotMode.htm

Oly-F_P2P_HR_Dynamik.thumb.jpg.d5f619806fb3b6a1829c6afcf3ba0e85.jpg

Wenn man aber lange belichtet (ich mach das ja oft bei hoher ISO und Minutenlang)  dann ist interessant dass das Signal/Rauschverhältnis
bei hoher ISO stufen aufweist. Also bei ISO800 und 1600.
Natürlich sinkt da der Dynamikumfang, aber das spielt bei mir kaum eine Rolle, denn ich bräuchte sowieso 14 bis 16 Bit Dynamik..

 

OLY-F_P2P_signalnoise_EM13_OM1.thumb.jpg.b53ae3533256d997b3f5a5425fa00de7.jpg

Ich hab mal die RAW's gemessen und die OM-1 ist um eine Blende besser was das Rauschen angeht. Also ISO3200 liefert die selben "verrauschten" Bilder wie ISO1600 bei der E-M1.III

Siegfried

 

 

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  • 2 weeks later...
Am 18.8.2023 um 18:51 schrieb Hartmut Schnepel:

Ich fotografiere ausschließlich in RAW mit der M1 III und der OM1.

Spielt es für den optimalen Dynamikumfang dieser beiden Kameras eine Rolle, wenn man die Rauschminderung/Rauschfilter an oder ausschaltet? Oder gelten diese Einstellungen nur für JPGs?

 

Weils grad so schön passt, „Expose to the Right“ ist mit einer der größten Hebel wenn es um das Thema maximaler Dynamikumfang geht.

Hier wird oft sehr viel Potential verschenkt und ist im übrigen kameraunabhängig. Im rechten Drittel des Histogramms sind mehr 75% aller Bildinformationen enthalten. Tendenziell wird aber oft gerne unterbelichtet weil das Bild auf dem Display im ersten Moment gefälliger erscheint. 

Gruß Bernhard

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vor 8 Stunden schrieb bewa_fotografie:

Weils grad so schön passt, „Expose to the Right“ ist mit einer der größten Hebel wenn es um das Thema maximaler Dynamikumfang geht.

Hier wird oft sehr viel Potential verschenkt und ist im übrigen kameraunabhängig. Im rechten Drittel des Histogramms sind mehr 75% aller Bildinformationen enthalten.

 

Versteh ich ehrlich gesagt nicht.
Man kann ja nur dann nach "rechts" belichten, wenn man im hellen Bereich noch Möglichkeiten hat.
Ein hoher Dynamikumfang erstreckt sich ja bereits über die volle Bandbreite.

Ich verwende in diesen (recht seltenen) Fällen gerne den HDR(1)-Modus - und die E-M1 III hat sogar eine eigene Taste dafür, was unglaublich praktisch ist.

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und nicht vergessen: beim Belichten nach Histogramm werden für die Histogrammdarstellung die (fürs JPG) eingestellten Werte wie Gradation, Kontrast etc. ausgewertet. D.h. wer sich für den schöneren Look am Kameradisplay eine vivid-option angeschaltet hat, verschenkt Belichtungsspielraum beim ETTR.

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Hier werden verschiedene Aspekte miteinander vermischt. Ich versuche mal, das nach meinem Verständnis zu sortieren.

Der Dynamikumfang einer Kamera bezeichnet den maximalen Unterschied zwischen der hellsten und der dunkelsten Stelle bei einer Aufnahme.
Das sind knapp 10EV bei OM-1 und E-M1 III (Verbesserung durch HR etc ausgenommen), wie man an den Diagrammen oben sieht.

Daran ändert eine Rauschminderung (Eliminerung von Sensorrauschen und Hot Pixel bei Langzeitaufnahmen per dark frame) ode Rauschunterdrückung/Rauschfilter (Verringerung des Bildrauschens bei höheren Empfindlichkeiten/ISO durch "Glättung") nichts. Wenn die Bildqualität bei höheren ISO durch Anwendung eines guten Rauschfilters (die OM-1 hat so einen für JPG) gegenüber der Grundempfindlichkeit scheinbar kaum leidet, ändert das nichts an der Tatsache, dass die Dynamik mit höherer ISO abnimmt. Was die OM-1 bei JPG kameraintern macht, kann externe Denoise-SW bei RAW, mit Ergebnissen, die im Bezug auf das Rauschverhalten so aussehen, als hätte man die Bilder mit einer Kamera mit größerem Sensor / höherem Dynamikumfang gemacht.

Stichwort ETTR ("Expose To The Right", Belichten nach rechts): Das volle Ausschöpfen der hellsten Lichtwertstufen mit anschließender Abdunklung in der Bearbeitung hat einen ähnlichen Effekt wie eine Reduzierung der Sensorempfindlichkeit - mit Effekten wie geringerem Bildrauschen, besserer Farbdarstellung, höherem Dynamikumfang. Ganz einfach, weil die Hälfte aller möglichen, vom Sensor aufzeichenbaren Tonwerte sich in der hellsten Stufe 0EV befinden, die übrige Hälfte in -1EV und darunter. Nutze ich diese nicht bei meiner Aufnahme, verschenke ich 50% der maximal möglichen Bildinformation.

ETTR macht natürlich keinen Sinn, wenn der Dynamikumfang einer Szene ohnehin schon größer als das, was der Sensor aufzeichnen kann (hohe Kontraste zB bei Gegenlichtaufnahmen).

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Hallo

Ich fotografiere mit dem Set-file von Karl Grabherr. Die Belichungswarung ist aktiv und warnt bereits vor dem ausgebrannt sein. Im M-Modus passe ich meine Werte Blende/Zeit so an das nichts oder nur der von mir aktzeptierte Teil (Sonne oder ein paar Spitzlichter) ausgebrannt sind. Somit kann ich den Dynamikbereich voll nutzen ohne Histogramm, und die damit verbunden Fehlinterpretationsmöglichkeiten. Ganz Simpl. Ich komme damit bestens zurecht. In Capture One ziehe ich die Lichter etwas nach unten uns schon habe ich Zeichnung im Himmel usw.

Gruß

Gloana

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vor 1 Stunde schrieb elwoody:

und nicht vergessen: beim Belichten nach Histogramm werden für die Histogrammdarstellung die (fürs JPG) eingestellten Werte wie Gradation, Kontrast etc. ausgewertet. D.h. wer sich für den schöneren Look am Kameradisplay eine vivid-option angeschaltet hat, verschenkt Belichtungsspielraum beim ETTR.

Interessanter Einwand!
Wie weit würde das gehen?
Wäre das Histogramm jenes, welches sich nach dem "rendern" eines Art-Filters ergibt?
Eigentlich konsequent und korrekt, wenn man ein zweites Mal darüber nachdenkt 🙂

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vor 2 Stunden schrieb gloana:

Ich fotografiere mit dem Set-file von Karl Grabherr. Die Belichungswarung ist aktiv und warnt bereits vor dem ausgebrannt sein. Im M-Modus passe ich meine Werte Blende/Zeit so an das nichts oder nur der von mir aktzeptierte Teil (Sonne oder ein paar Spitzlichter) ausgebrannt sind. Somit kann ich den Dynamikbereich voll nutzen ohne Histogramm, und die damit verbunden Fehlinterpretationsmöglichkeiten. Ganz Simpl. Ich komme damit bestens zurecht. In Capture One ziehe ich die Lichter etwas nach unten uns schon habe ich Zeichnung im Himmel usw.

Was ich zu den Einstellungen (für JPGs) sagte, gilt übrigens auch für die Belichtungswarnung. Histogramm, Belichtungswarnung etc. beziehen sich immer auf das JPG, nicht auf das RAW.

(Ein Punkt, der mich schon immer ärgert - der interessanterweise aber nirgends erwähnt oder diskutiert wird. Ich würde mir eine Option wünschen, Histogramm und Belichtungswarnung explizit auf das RAW setzen zu können).

Das, was C1 an Zeichnung noch rausholt, beeindruckt mich immer wieder, bei einigen anderen Convertern hatte ich desöfteren das Gefühl, die können das nicht so gut.

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vor 1 Stunde schrieb Erich_Wien:

Interessanter Einwand!
Wie weit würde das gehen?
Wäre das Histogramm jenes, welches sich nach dem "rendern" eines Art-Filters ergibt?
Eigentlich konsequent und korrekt, wenn man ein zweites Mal darüber nachdenkt 🙂

Bei Art-Filtern habe ich es mir noch nie angesehen, da ich ja eigentlich immer nur die RAWs optimal belichten möchte. Man müsste es mal ausprobieren (habe gerade die Kamera nicht zur Hand).

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Ich finde es bis heute merkwürdig, dass es kein "Raw-Histogramm" gibt. Soweit ich weiß bietet das nur Capture One bei seinen mehrere Kilo-Euro teuren Mittelformatkameras an. Warum? Technisch sollte das nicht weiter schwierig sein und man könnte es ja für die Enthusiasten tief im Menü verstecken. 

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vor 2 Minuten schrieb cimfine:

Ich finde es bis heute merkwürdig, dass es kein "Raw-Histogramm" gibt. Soweit ich weiß bietet das nur Capture One bei seinen mehrere Kilo-Euro teuren Mittelformatkameras an. Warum? Technisch sollte das nicht weiter schwierig sein und man könnte es ja für die Enthusiasten tief im Menü verstecken. 

Ja, aber gibt es das bei anderen Herstellern? Ich wüsste jetzt keinen. Es würde, meiner Ansicht nach, aber auch Sinn machen.

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Für jeden einzelnen Farbkanal der Raw-Aufnahme mag das noch möglich sein. Wie sich das nach der Verrechnung auswirkt, ist eine andere Sache.

Welcher JPEG-Modus würde denn ein gut bewertbares Histogramm liefern? Muted oder eine Custom-Einstellung?

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vor 10 Stunden schrieb Karsten:

Daran ändert eine Rauschminderung (Eliminerung von Sensorrauschen und Hot Pixel bei Langzeitaufnahmen per dark frame) ode Rauschunterdrückung/Rauschfilter (Verringerung des Bildrauschens bei höheren Empfindlichkeiten/ISO durch "Glättung") nichts.

Ich behaupte mal das Gegenteil. Ein Schattenbereich, der so stark verrauscht ist, dass man keine Details erkennt, fälllt für dir Bildgebung aus und reduziert mithin die Dynamik. Damit ist der nutzbare Bereich entscheidend  vom Aufnahmeverfahren und der genutzten Software abhängig. 2018 hab ich mal einen Vergleich von DxO und LR gemacht - da lag der Unterschied in der nutzbaren Dynamik bei fast 2 EV. Das entspricht dem Unterschied von KB und mft. Ob das heute noch zutrifft, weiss ich nicht - ich habe damals das Vergleichen eingestellt.

Oft übersehen wird aber der Einfluss der eingesetzten Optik. Alex Tutubalin hat 2015 mal einen hübschen Versuch publiziert:

https://www.rawdigger.com/howtouse/Dynamic-range-fair-share-of-flare-and-glare

Kurz zusammengefasst: Wenn 7% des Bildes hell und der Rest schwarz sind, kann selbst ein sauteures Zeiss-Makro allenfalls 10,5 EV Dynamik übertragen. Zooms schaffen weniger.

Das ist selbstverständlich eine konstruierte Grenzsituation. Man kann daraus aber etwas lernen: Wenn die Optik den Kontrastbereich des Motivs nicht schafft, helfen weder ETTR noch KB. Dann muss man entweder den Bildausschnitt so verändern, dass die Spitzlichter einen geringeren Anteil haben,  oder man muss ein besseres Objektiv nutzen. Das heisst mutmasslich: Weniger Linsen mit mehr Vergütung.

Die Abbildung kontrastreicher Motive ist also ein Spiel mit vielen Variablen. 

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Wenn es drauf ankommt, hilft ETTR natürlich und natürlich immer nur im Rahmen der Möglichkeiten. Allerdings verwende ich dafür kein Histogramm. Ich gehe mit Spot auf die hellste Stelle, die noch Zeichnung haben soll (also, z.B. NICHT auf die Kerzenflamme oder die Sonne oder den Bühnenscheinwerfer oder...) und belichte dann im manuellen Modus auf +2,3 EV. Man kann auch mit SpotHi drauf gehen und Lichtwaage auf 0 stellen. Das ist das Gleiche. 

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vor 45 Minuten schrieb oemm1:

Wäre das bei einem Halbmond die dunkle Seite des Mondes?

Und dann wirklich noch auch bei der OM-1 2,3 dazu?

Wenn du die helle Seite mit Zeichnung haben magst, dann wäre es die beschienene Seite. Und wie immer: Einfach ausprobieren und selbst überzeugen, niemandem blind vertrauen 🙂. Und ja, 2.3 EV sind das was alle 1en vertragen.

 

bearbeitet von Manfred-Wien
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Am 28.8.2023 um 14:10 schrieb KaiRo:

Ja, aber gibt es das bei anderen Herstellern? Ich wüsste jetzt keinen. Es würde, meiner Ansicht nach, aber auch Sinn machen.

Klar geht das, einige Freewareprogramm die auf LibRaw aufsetzen, bezw. Rawentwickler  mit den richtigen Parametern. 
Meine Astrofotos werden nur so geöffnet zur weiteren Bearbeitung.

RAW Files beinhalten ungestreckte Signalwerte: 

Ein Pixel wird als Zahlenwert abgelegt und der steigt proportional der Lichtmenge, die das Pixel trifft. Idealerweise ergibt also doppelt so viel Licht einen doppelt so hohen Zahlenwert.  So lange, bis der Zahlenraum, den die Bittiefe vorgibt ausgeschöpft ist. 

Um einen möglichst großen Helligkeitsumfang abzubilden, ohne gleich auszubrennen (der Zahlenraum ist erschöpft) werden vom Chip und Kameraherstellern aber Vorkehrungen getroffen, dass das nicht so schnell geschieht. Die Werte unseren Kameras sind nur in etwa bis 50% der Pixel Sättigung linear, danach "erzeugt" mehr Licht einen Pixelwert der immer weniger Helligkeitswert bewirkt.  Damit leidet in diesem Bereich der Kontrast. Für den muß man dann natürlich selbst sorgen.

Letztlich sind es nur Zahlenwerte, und es obliegt unserem Können und die der Software, diese Zahlenwerte entsprechend zueinander herumzuschieben.
Solange wir nichts daran unwiederbringlich wegschneiden, können wir da verlustfrei herumbasteln.
 

Wir sehen aber nicht linear, sondert exponentiell. Daher muß man die Bilder strecken. Wie, das macht jede Software anders. 

Unsere Kameras haben eine Farbtiefe von 12 bit,  Vollformatkameras öfter mal 14 bit und wir bearbeiten unsere Bilder in einem 16 Bit Farbraum.

Das bedeutet für uns (12 bit) aber:  

Wenn wir ohne Streckung ein Bild öffnen ist es praktisch schwarz: Denn mit 12 bit hat ein gesättigtes Pixel bei unserer Anzeige im 16 Bit Raum einen Helligkeitswert von nur 6,25 %. Und das ist sehr sehr dunkel !   Auch das Histogramm wird entsprechen schlecht zu sehen sein....

Hier mal ein Screenshot eines RAW, linear geöffnet mit Histogramm:
Oly-F_RAW1.thumb.jpg.5fd0056fdfa7beb8392c07c91c410a74.jpg
Unten: ORF nur geöffnet - links unten das Histogramm dazu
Oben: Automatisch gestreckt, das zugehörige Histogramm ist im oberen Fenster zu sehen.

Links im Histogramm die "Basislinie" da ist keine Information mehr, könnte und wird man wegschneiden.
Die Kurve im Histogramm zeigt die angelegte Streckung.

Mit meiner Software kann ich ins Histogramm beliebig (>100x)  reinzoomen:
So sieht das Histogramm des RAW aus - 10 fach hineingezoomt am dunklen Ende:

Oly-F_RAW2.jpg.92d002f65b96216ce7eddeab0a58c772.jpg

Links da wo nichts an Informationen ist, wurde im dunklen Bereich (das linke Dreieck) beim Strecken etwas weggeschnitten.
Bei Shadow bei einem Wert (1=100%) von 0,00104157. und rechts daneben wird angezeigt, dass es 0 Pixel waren und 0% an Pixel weggeschnitten wurden.
Ich kann da sehen, sobald ich auch nur einen Pixel wegschneide. Leider in praktisch keiner anderen Software zu finden.

Natürlich aber wird ein RAW Bild "Debayert". Mit welchem Alogrithmus macht jede Software anders. Ich verwende bei mir meist VNG, oder ich mische mir die extrahierten
4 Farbkanäle (R/G/G/B) selbst zum RGB.

Hier also das debayerte RAW: 
Unten ungestreckt - oben gestreckt - das Historamm unten ist 10x vergrößert.

Oly-F_RAW3.thumb.jpg.c9726108b26fa10ae91885ab3c5281f8.jpg




Das dazugehörige von der Kamera entwickelte JPG sieht dann so aus:

Oly-F_RAW4jpg.thumb.jpg.f6af09988865d2ea39129278f0754925.jpg

Das Bild entspricht schon dem, was man sich so erwartet. Auffallend: Es wurde im dunklen Bereich schon relativ viel weggeschnitten, was aber in der Alltagsfotografie kaum zum Bildeindruck beiträgt. Aber weg ist weg..... 

Und es ist kein Wunder, dass man schon sehr gut mit der Bildbearbeitung sein muß, um selbst aus einem RAW ein Bild zu entwickeln dass besser anmutet als das Kamerainterne JPG.

Was man natürlich am RAW schon gut kann, die Pixel zu messen. Sobald der Wert 0,0625 hat, ist es geättigt:

Oly-F_RAW5.thumb.jpg.26f18301e0f9f3586353949d19c6c472.jpg

Fazit ?  - da schlagen zwei Herzen in meiner Brust:

In der Alltagsfotografie ist das mit Kanonen auf Spatzen schießen und lohnt selten den Aufwand. Allerdings sollte man etwas Bescheid wissen, was unter der Haube von Fotoentwickler so abgeht und wo es Stellschrauben gibt, an denen man eingreifen kann.

Das übliche Gefummel am Histogramm und Kontrasten führt üblicherweise immer zum wegschneiden von Werten, die man hinterher nicht wiederbekommt. Wenn, dann am Ende der Bildbearbeitung um Kontraste etc. zu steigern (Weiß/Schwarzpunkt). Hinterher pressen wir den 16 bit Farbraum sowieso in den 8 bit des JPG.

In der Astrofotografie messe ich an kritischen Stellen sehr wohl mal die genauen Werte, was zu meinen Belichtungsregimen geführt hat.

Aber meist ist es einfach: Ich schaue beim Nachthimmel aufs Histogramm der Kamera: Der Peak (der überwiegende Anteil im Bild und der Helligkeit des Himmels entspricht) sollte irgendwo zwischen 30 und 50% liegen. Die paar Pixel an hellen Sternen sind sowieso schon lange gesättigt. Und die Objekte, die man kurz vor und rechts im Peak findet,  sind schon so gut belichtet, dass sie genügen weit weg vom sehr verrauschten dunklen Ende des Sensors sind.
Liegt der Peak bei 50%,hat man immerhin noch die Hälfte an möglichen Werten zur Verfügung, was dann 11 Bit wären. Damit kann man leben. Alles vor dem Peak enthält ja auch keine Informationen mehr. ETTR das über die 60-70% geht, funktioniert hier zwar, da man immer noch gut 10 bit an Informationsumfang hat, aber es ist aus anderen Gründen sinnlos: Besser kürzer belichten und mehr Bilder zu machen, was den Ausschuss senkt und nach stacken dann zu einem besseren Signal/Rausch Verhältnis führt.

SIegfried

 

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Am 28.8.2023 um 07:41 schrieb Erich_Wien:

Versteh ich ehrlich gesagt nicht.
Man kann ja nur dann nach "rechts" belichten, wenn man im hellen Bereich noch Möglichkeiten hat.
Ein hoher Dynamikumfang erstreckt sich ja bereits über die volle Bandbreite.

Ich verwende in diesen (recht seltenen) Fällen gerne den HDR(1)-Modus - und die E-M1 III hat sogar eine eigene Taste dafür, was unglaublich praktisch ist.

Natürlich Erich, nur werden halt sehr sehr oft die Möglichkeiten eben nicht ausgenutzt und leichtfertig verschenkt, weil rechts noch "Platz" gewesen wäre.

Und auch klar sollte sein, dass Spezialisten wie z.B. der Siegfried, der im Bereich Astro hier außer Frage stehend ein Experte ist, da einen ganz anderen Workflow und Herangehensweise haben das würde ich aber jetzt auch nicht als Referenz für den "Allgemeinen" Fotografen sehen, was bitte nicht abwertend zu verstehen ist. Nicht jeder betreibt die Fotografie als fast schon wissenschaftliche Arbeit, wenn man sich auf so ein Thema spezialisiert hat, dann ist das meist ein extrem langer Lernprozess bei dem man seine Fotografie immer weiter verfeinert und perfektioniert. Die Anforderungen und Präferenzen sind aber größtenteils ganz andere, vor allem ist hier die Belichtungszeit ein ganz entscheidender Faktor und seht der Belichtung nach rechts meistens im Weg.

Ich bin hauptsächlich in der Landschaftsfotografie unterwegs und hier an den Tagesrändern. Die tendenzielle Belichtung nach rechts ist für mich zum Automatismus geworden, ich nehme auch je nach Motiv fast immer leichte Spitzen in den Lichtern in Kauf. Man entwickelt mit der Zeit ein Gefühl dafür welche Lichter man noch zurückholen kann, bei den Tiefen ist es deutlich schwerer und geht fast immer mit einer merklichen Verminderung der Bildqualität einher. Natürlich setze ich voraus das in RAW fotografiert wird.

Grundsätzlich muss man das Thema schon auch etwas differenzierter Betrachten, die Frage "maximaler Dynamikumfang wie?" lässt sich nicht mit 100% schwarz oder weiß beantworten. 

Das grundlegende Wissen aber um die Verteilung und Gewichtung der Tonwerte im Histogramm ist sicher nicht verkehrt, bringt einem dem Wunschziel deutlich näher und würde manchen überraschen der sich noch nie damit befasst hat. Wie man dann dieses Wissen im jeweiligen Fall gewinnbringend für sich einsetzt, naja ich sag da immer learning by doing 😉 

Weil du es noch genannt hast, HDR ist natürlich ein weiteres Mittel um den Dynamikumfang zu erhöhen, die Quick&Dirty Variante der Kamerainternen Funktion ist für mich persönlich keine Alternative, vor allem in der Waldfotografie laufen mir da kalte Schauer über den Rücken wenn ich die Bilder sehe. Aber auch das mag im Auge des Betrachters liegen und wenn das für dich und deiner Art der Fotografie gut passt und du mit den Ergebnissen zufrieden bist ist doch alles gut, denn das ist das einzige was zählt.

Wenn HDR dann mache ich das manuell, aber das kommt wirklich sehr selten vor, ich versuche meine Bilder vor Ort unter Verwendung von GND-Filtern zu fotografieren.

 

VG Bernhard

 

 

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vor 3 Stunden schrieb Manfred-Wien:

Wenn du die helle Seite mit Zeichnung haben magst, dann wäre es die beschienene Seite. Und wie immer: Einfach ausprobieren und selbst überzeugen, niemandem blind vertrauen 🙂. Und ja, 2.3 EV sind das was alle 1en vertragen.

 

Na hoffentlich traut sich der Vollmond morgen raus … 😉

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