Makro Pilzfotografie Lösung gesucht

[barney]

Hallo zusammen,

ich bin neu hier und dachte mir, ich wende mich mit meinem Anliegen mal an euch. 

Folgendes Problem: Ich bearbeite Hobbymäßig Pilze in allen Formen und Farben für wissenschaftliche Zwecke. Dabei werden Pilze mehr oder weniger gezielt gesucht, mikroskopiert, dokumentiert, Belege erstellt (manchmal auch sequenziert) und anschließend werden die Ergebnisse kartiert und in einigen Fällen in Fachartikeln publiziert. Für die Dokumentation und Veröffentlichungen benötige ich auch vernünftige Fotos. Hier komme ich mit meiner Technik in vielen Fällen nicht weiter, denn ich beschäftige mich hauptsächlich mit besonders kleinen Becherlingen (maximal 1 mm im Durchmesser). 

Meine Ausrüstung bisher:

OMD EM-1 Mark III

Objektive: 25 MM - F1,8 für sehr große Motive und 60mm F2,8 für mittelgroße Pilze ab 1cm Größe

Für die besagten Becherlinge reicht das 60er bei Weitem nicht aus. Das ,,neue" 90mm F3,5 steht für die nächsten Jahre auf meiner Wunschliste, ist derzeit aber finanziell noch nicht machbar. Daher suche ich eine kostengünstige Alternative für die Zwischenzeit. Vielleicht lässt sich das 60er ja irgendwie ,,aufstocken"... Hierzu fehlt mir die nötige technische Kenntnis. Ich habe schon gesehen, dass es irgendwie möglich ist, ein Mikroskop-Objektiv vor die Kamera zu adaptieren. Hierzu fehlt mir aber ein ,,Bauplan". Wichtig zu erwähnen wäre, dass es dabei nicht in erster Linie darum geht, besonders schöne stimmungvolle Fotos mit tollem Bokeh zu erzeugen, sondern um eine möglichst scharfe und aussagekräftige Dokumentantion.

Vielleicht kann mir ja jemand weiterhelfen.

Beste Grüße

Phillip

[schappi]

Um mit dem 60mm Makro in Abbildungsmaßstäbe größer 1:1 zu kommen gibt es 2  Möglichkeiten 

1. Vorsatzlinsen: http://www.raynox.co.jp/german/dcr/dcr250/dcr250indexgm.htm

2. Zwischenringe: https://doerr.shop/products/doerr-3-teiliger-zwischenringsatz-fuer-dslm-10-16-21mm?variant=48699674394971&trc_gcmp_id=21607448342&trc_gag_id=&trc_gad_id=&gad_source=1&gbraid=0AAAAACw_7zWdkhdPKPL17M-o0K3G3sJEn&gclid=EAIaIQobChMIi5fUmP7JiQMVhYODBx1-Gi3YEAQYAyABEgJ6pfD_BwE

Die beiden Maßnahmen lassen sich auch kombinieren

schaust du hier bei Frank Rückert:

https://pen3.de/?p=1411

bearbeitet 7. November 2024 von schappi

[Waldschrat]

Hallo Barney,  willkommen hier im Forum. Beim alten OM System gibt es für Makro Aufnahmen den sogenannten PM- M Tob, Der hat das alte OM Bajonett und vorne für den  Anschluss  von Mikroskop Objektiven ein RMS Gewinde. Weitere Angaben dazu findest du unter Alanwood.net  OM system  close-up and macro equipment. Du bräuchtest quasi einen Adapter von MFT auf Olympus und den PM-M Tob. Du hast dann wohl keinen AF

Ich wünsche dir allzeit gut Licht.

 

[Insekt]

Hallo Berney, willkomen im Forum. ich habe mir vor langer Zeit einen Adapter gekauft, um Microskopobjektive an dem 60er Macro anzubringen.

Leider hab ich keinerlei Unterlagen zu dem Adapter mehr gefunden, die B.Q. kommt an das 90er Macro mit 2fach TC nicht heran.

Ein weiteres Problem ergibt sich bei dem geringen Arbeitsabstand mit der Beleuchtung.

 

So sieht die Aufnahme mit maximaler Vergösserung dann aus.

[Oggo]

@Insekt sieht nach der folgenden Lösung (Raynox snap ring & Adapter) aus: 

https://www.traumflieger.de/shop/Adapter-Ringe/Mikrofotografie/Traumflieger-Makro-Snapset::2706.html

Den Einschraubadapter gibt es auch einzeln Adapter M43 (Raynox Snap) auf Mitutoyo - Traumflieger , den raynox snap on findet man bei iedalo ebenfalls einzeln.

 

 

 

[wedge]

Weiterhin  gibt es die Möglichkeit mit einen Trick das 60er mit Telekonvertern zu benutzen:

 

Oder wenn du zugriff auf einen 3D Drucker hast, einen Adapter für 160er Mikroskop Objektive selber zu drucken (gibt auch eine MFT Variante). Es bleiben die gleichen Probleme wie bei der von @Insektvorgestellten Lösung: Licht und Aufnahme Abstand. Bei Pilzen vl. nicht ganz so problematisch. Die "160" bezieht sich auf die Fokus Distanz. Oben für die Lösung mit den 60er ist ein Mikroskop Objekteiv mit unendlich Fokus (am aufdruck in der 2. Reihe). Das benötigt immr ein Objektiv. Besser wäre aber etwas mehr Brennweite so um 100mm glaube ich (Könnte ich nochmal raussuchen). Das 160er Mikroskop Objektiv fokusziert auf 160mm. Daher kann es mit den Abstand direkt auf den Sensor Projezieren.

 

[mftler]

vor 11 Stunden schrieb barney:

Hallo zusammen,

ich bin neu hier und dachte mir, ich wende mich mit meinem Anliegen mal an euch. 

Folgendes Problem: Ich bearbeite Hobbymäßig Pilze in allen Formen und Farben für wissenschaftliche Zwecke. Dabei werden Pilze mehr oder weniger gezielt gesucht, mikroskopiert, dokumentiert, Belege erstellt (manchmal auch sequenziert) und anschließend werden die Ergebnisse kartiert und in einigen Fällen in Fachartikeln publiziert. Für die Dokumentation und Veröffentlichungen benötige ich auch vernünftige Fotos. Hier komme ich mit meiner Technik in vielen Fällen nicht weiter, denn ich beschäftige mich hauptsächlich mit besonders kleinen Becherlingen (maximal 1 mm im Durchmesser). 

Meine Ausrüstung bisher:

OMD EM-1 Mark III

Objektive: 25 MM - F1,8 für sehr große Motive und 60mm F2,8 für mittelgroße Pilze ab 1cm Größe

Für die besagten Becherlinge reicht das 60er bei Weitem nicht aus. Das ,,neue" 90mm F3,5 steht für die nächsten Jahre auf meiner Wunschliste, ist derzeit aber finanziell noch nicht machbar. Daher suche ich eine kostengünstige Alternative für die Zwischenzeit. Vielleicht lässt sich das 60er ja irgendwie ,,aufstocken"... Hierzu fehlt mir die nötige technische Kenntnis. Ich habe schon gesehen, dass es irgendwie möglich ist, ein Mikroskop-Objektiv vor die Kamera zu adaptieren. Hierzu fehlt mir aber ein ,,Bauplan". Wichtig zu erwähnen wäre, dass es dabei nicht in erster Linie darum geht, besonders schöne stimmungvolle Fotos mit tollem Bokeh zu erzeugen, sondern um eine möglichst scharfe und aussagekräftige Dokumentantion.

Vielleicht kann mir ja jemand weiterhelfen.

Beste Grüße

Phillip

Schaue mal biite auf die folgende Webseite die haben sich auf dein Thema spezialisiert...🙂
 

[barney]

Wow, vielen Dank für die ausführlichen und zielführenden Antworten. Mit solcher Resonanz hätte ich gar nicht gerechnet!

Ich bin also nicht der erste Mensch, der sich über das Thema Gedanken macht - natürlich nicht!

Die Lösung mit dem Teleconverter ist natürlich die schicke Variante. Ich bin mir aber nach dem Video von @wedge unsicher, ob die Vergrößerung für meine Zwecke reicht... Außerdem kosten diese Teleconverter von Olympus doch auch ein paar Taler... Das ist mir wohl zu viel, wenn ich nicht weiß, ob ich mit dem Ergebnis zufrieden bin. Zugang zu einem 3D-Drucker habe ich leider nicht.

Bleibt noch die Idee mit der Vorsatzlinse+Mikroskopobjektiv. Freut mich auf jeden Fall, dass es da schon fertige Lösungen zu bestellen gibt. Die Problematik mit dem Abstand und Beleuchtung sollte kein großes Problem darstellen, da ich die Pilze meist erst mit nach Hause nehme und dort bei Tageslicht fotografiere. Zusätzliche Beleuchtung ist da kein Problem.

Sehr freue ich mich auch über den Link von @Waldschrat! Ich will in Zukunft auch meine Kamera auf mein Mikroskop adaptieren und brauche auch dafür eine Lösung. Da mein Mikroskop ein Olympus CH2 ist, passen die Anleitungen perfekt ! Genial...

Also vielen Dank an alle! Ich habt mir alle sehr geholfen!

 

Beste Grüße

Phillip

[Fanille]

wenn du mit Vorsatzlinse arbeitest und dir der Telekonverter zu teuer ist kann ich auch das Panasonic 45-175mm empfehlen - das gibts hin und wieder gebraucht für wenig Geld.

Vorteile:

Zoom ohne Längenänderung des Tubus
Gleicher Filterdurchmesser wie das 60mm Makro
mehr Brennweite = mehr Vergrößerung bei ca. den gleichen Motivabstand
FokusBracketing (nicht Stacking) funktioniert (in einen kleinen Bereich auch mit adaptierten Mikroskopobjektiv)
Kosten Gebraucht in guten Zustand - um die 200€

[turbok]

Hallo,

ich habe das 60er mit Raynox 250 und das 90er bisher verwendet. Das wurde ja oben schon alles erwähnt. Allerdings habe ich heuer das 30mm Makro gebraucht sehr günstig bekommen. Bei kleinen Objekten wie Pilzen in der Natur sind die längeren Brennweiten nicht immer wie z.B. bei Schmetterlingen usw. von Vorteil. Es ist oft einfacher, wenn man nahe heran gehen kann bzw. muss. Daher verwende ich inzwischen dieses 30mm Objektiv bei kleinen Pilzen sehr gerne. Der ABM ist beim 30er auch geringfügig besser.

In meinem Pilzealbum findest du Aufnahmen von allen 3 Objektiven

https://www.flickr.com/gp/turbok/pX35cNBPUP

 

Grüße

Kurt

bearbeitet 11. November 2024 von turbok