Jump to content

Die OM System Community

Empfohlene Beiträge

Hallo Forum!

Bei vielen Galerie-Bildern fällt mir auf, dass diese sehr nachgeschärft wurden.
Auch bei den eigenen Aufnahmen merke ich, dass das Ergebnis der Nachbearbeitung einen unnatürlichen Look bekommen hat.

Ich frage mich, woher dieser Drang kommt, Fotos derart zu überschärfen.
Ist es ein im Unterbewusstsein verankertes Bedürfnis nach Perfektion (der letzte Schliff)?
Oder eine Art Kompensation für den Mangel an Motiv oder Inhalt/Story?
Tatsache ist (hier kann ich nur von mir sprechen - noch dazu Brillenträger), dass wir nicht mal annähernd derart scharf/mikrokontrastreich sehen, wie unsere Fotos die Welt darstellen.

Wenn ich genau jetzt nach links schaue, sehe ich ein rotes Ziegeldach welches aus einer Unzahl einzelner Elemente besteht.
Mache ich ein Foto davon und jage ich es durch DxO-Elite, bekomme ich bereits ein Ergebnis, welches meiner Wahrnehmung nicht mehr entspricht.
Ich schätze, dass die DxO-Standard-Objektivkorrektur hier schon vorschärft.
Clickt man dann auf den Global-Kontrastregler, springt der Mikrokontrast-Regler schon auf "automatisch" und zeichnet nochmals detailreicher.

Nun ist es ja so, dass es einem komplett egal sein kann, ob die Aufnahme der Realität entspricht.
Im Gegenteil, Fotografie ist eine Kunstform für sich und darf sich austoben so viel sie möchte.
Der Punkt auf den ich hinaus möchte ist nur, dass bei vielen Aufnahmen die überzogene Schärfe einfach nicht zum Motiv passt.
Sie führt zu einer gewissen "Strenge" / "Härte" - da ist nichts ... Angenehmes - es kann schwer genossen werden, auch wenn sie fasziniert.

Ich denke dass man generell sagen kann, dass diese überschärften Aufnahmen zu einem "WOW"-Effekt führen, der aber nur sehr kurz wirkt.
Ich würde mir so etwas nicht an die Wand hängen wollen, denn es macht einem fast Stress, sie länger oder öfter zu betrachten.

Vielleicht faszinieren uns deshalb die analogen Aufnahmen "von damals" so besonders, weil sie durchwegs "softer" waren, und angenehmer zu betrachten.
Ich werde jedenfalls zukünftig noch mehr auf diesen Aspekt achten und der "Softness" ihren Stellenwert einräumen 🙂

Wie seht ihr das?

Link zu diesem Kommentar
https://www.oly-forum.com/topic/41414-mut-zur-softness/
Auf anderen Seiten teilen

Geschrieben (bearbeitet)

Sehe ich sehr ähnlich, wenn nicht gar 100% genauso.

Daher schärfe ich nie (nie, niemals) nach und nutze meistens manuelle Objektive ohne Datenübertragung zur Kamera. 

Die meisten, wenn nicht gar alle MFT-Objektive mit Datenübertragung werden wohl bereits kameraintern "verbessert". Da wird Verzeichnung korrigiert, Kontraste angehoben oder geschärft, etc.. Mit bestimmten Programmen kann man das in der Nachbearbeitung abschalten, aber mir ist das zu aufwendig.

Eine gewisse Weichheit und Unperfektion, letzteres auch hinsichtlich der Bildgestaltung, finde ich meist besser als rundum "perfekte" Aufnahmen. Ach was, eigentlich immer.

Ach so, die Forumssoftware bearbeitet das eingestellte Foto natürlich auch noch. Überschärfung habe ich bei meinen eingestellten Bildern noch nicht bemerkt, aber nicht immer wird das Bild so wiedergegeben, wie ich es als JPEG eingestellt habe.

bearbeitet von Analog im Kopf
Link zu diesem Kommentar
https://www.oly-forum.com/topic/41414-mut-zur-softness/#findComment-646049
Auf anderen Seiten teilen

vor 14 Minuten schrieb Analog im Kopf:

Ach so, die Forumssoftware bearbeitet das eingestellte Foto natürlich auch noch. Überschärfung habe ich bei meinen eingestellten Bildern noch nicht bemerkt, aber nicht immer wird das Bild so wiedergegeben, wie ich es als JPEG eingestellt habe.

Ja, das ist auch noch ein Thema für sich.
Das hochgeladene Bild wird nochmals "vernudelt" und der Browser skaliert dann auch noch herum.
Aber in beiden Fällen denke ich, dass hier nicht nachgeschärft wird, sondern das Bild schon recht "knackig" hochgeladen wurde.

Mein Posting sollte übrigens kein "Fingerzeig" sein, sondern ganz ehrlich auf dieses Thema abzielen.
 

vor 19 Minuten schrieb Analog im Kopf:

Daher schärfe ich nie (nie, niemals) nach und nutze meistens manuelle Objektive ohne Datenübertragung zur Kamera.

Ein recht sympathischer Standpunkt 🙂
Partielles Nachschärfen, und passend zum Motiv ist ja eine feine Sache.
Hat nur mit dem typischen Umgang wenig zu tun, der oftmals praktiziert wird.
Da ist die Schärfeanpassung schon im Default-Profile verankert.

Link zu diesem Kommentar
https://www.oly-forum.com/topic/41414-mut-zur-softness/#findComment-646051
Auf anderen Seiten teilen

das ist so "mein " Thema auch (manchmal). Einerseits möchte ich jedes Härchen und Federchen sehen, andererseits mag ich überschärfte Fotos nicht. Da ist ein ganz schmaler Grat dazwischen. Gerade das so tolle Entrauschungstool DXO PureRaw macht es fast unmöglich Tierfell oder Vogelgefieder so zu schärfen, dass es natürlich wirkt. Solche Fotos wirken in klein unfassbar toll, aber im Vollbild am PC "schrecklich" künstlich. (Wie oft auch die mit der Objektivunschärfe bearbeiteten Fotos, die auch diese Unnatürlichkeit aufweisen.) Ich finde, gerade die Lightroom/CameraRaw-Entrauschung/Schärfung liefert hier sehr gute Dienste.
Meine Grundsatzregel bei der Bearbeitung von Tierfotos ist: Maximale Zeichnung, aber würdest Du dieses Tier noch streicheln wollen?
Erst vor ein paar Wochen hatte ich eine Phase, wo ich sehr wenig bis gar nicht geschärft habe, und teilweise die Struktur reduziert habe, aber tatsächlich waren die Fotos in der kleinen Ansicht oft zu matschig. 

  • Gefällt mir 3
  • Danke 1
Link zu diesem Kommentar
https://www.oly-forum.com/topic/41414-mut-zur-softness/#findComment-646053
Auf anderen Seiten teilen

vor 6 Minuten schrieb MFT_User:

Mein Posting sollte übrigens kein "Fingerzeig" sein, sondern ganz ehrlich auf dieses Thema abzielen.

So habe ich es auch verstanden. "Mut zur Softness" ist möglicherweise ein Aspekt der eigenen Erfahrung und "Guckgewohnheit" und natürlich auch der technischen Möglichkeiten und Faszination für diese und sicher vieles mehr.

Obwohl ich z. B. "Stacking" ausprobiert und dabei moderat "gestackt" habe, entsprachen meine Ergebnisse nicht meinen Sichtgewohnheiten. Zuviel Schärfentiefe ist für mich nichts und meine "analogen" Augen.

Insofern brauche ich keinen Mut zur Softness, sondern das ist bei mir Programm 😀

Aber es ist schön, dass es alleine mit unseren Equipment so viele Möglichkeiten gibt und ich gucke auch schon mal über meinen "analogen" Tellerrand und finde manch künstlerisch "überschärftes" Foto hier im Forum, z. B. von @Buchenberg ,sehr interessant und gut.

  • Gefällt mir 3
  • Danke 1
Link zu diesem Kommentar
https://www.oly-forum.com/topic/41414-mut-zur-softness/#findComment-646054
Auf anderen Seiten teilen

vor 18 Minuten schrieb Holger R.:

das ist so "mein " Thema auch (manchmal). Einerseits möchte ich jedes Härchen und Federchen sehen, andererseits mag ich überschärfte Fotos nicht. Da ist ein ganz schmaler Grat dazwischen. Gerade das so tolle Entrauschungstool DXO PureRaw macht es fast unmöglich Tierfell oder Vogelgefieder so zu schärfen, dass es natürlich wirkt. Solche Fotos wirken in klein unfassbar toll, aber im Vollbild am PC "schrecklich" künstlich. (Wie oft auch die mit der Objektivunschärfe bearbeiteten Fotos, die auch diese Unnatürlichkeit aufweisen.) Ich finde, gerade die Lightroom/CameraRaw-Entrauschung/Schärfung liefert hier sehr gute Dienste.

Deckt sich zu 100% mit meiner Erfahrung. Ich benutze deswegen DXO mittlerweile gar nicht mehr. 

  • Gefällt mir 1
  • Danke 1
Link zu diesem Kommentar
https://www.oly-forum.com/topic/41414-mut-zur-softness/#findComment-646055
Auf anderen Seiten teilen

vor 7 Minuten schrieb boddah:

Deckt sich zu 100% mit meiner Erfahrung. Ich benutze deswegen DXO mittlerweile gar nicht mehr. 

Ich nutze Photolab 8, da habe ich mehr Spielraum für die Anpassung. Pure RAW nutze ich nicht mehr.

Link zu diesem Kommentar
https://www.oly-forum.com/topic/41414-mut-zur-softness/#findComment-646058
Auf anderen Seiten teilen

vor 1 Minute schrieb pit-photography:

Ich nutze Photolab 8, da habe ich mehr Spielraum für die Anpassung. Pure RAW nutze ich nicht mehr.

Bei mir wars Photolab 6 mit Schärferegler ganz auf aus, ist mir zu doll gewesen. Meine neue Kamera wird von Photolab 6 nicht mehr unterstützt. Das Thema DXO ist für mich daher durch, spart auch Kosten.

Link zu diesem Kommentar
https://www.oly-forum.com/topic/41414-mut-zur-softness/#findComment-646060
Auf anderen Seiten teilen

Ich hoffe das wird jetzt kein DxO-Bashing Thread, denn ich mag die Software sehr. 🙂
Und sie ist auch nicht verantwortlich für unser Schärfebedürfnis.

Wenn es etwas gibt, das ich bei DxO-PL-Elite absolut nicht verstehe, dann Folgendes:
Es gibt Kontrast, Fine Kontrast und Mikrokontrast.
Alle drei lassen sich global einstellen.
Aber nur Kontrast und Mikrokontrast lassen sich auch auf lokale (maskierte) Bereiche anwenden.
Der Feinkontrast existiert hier einfach nicht.
Hier könnte ich jedes mal verrückt werden, denn global würde ich gerne "entschärfen" aber lokal diese Entschärfung bremsen.
 

Dennoch - eine sympathische Software mit einer sehr flachen Lernkurve 🙂

Link zu diesem Kommentar
https://www.oly-forum.com/topic/41414-mut-zur-softness/#findComment-646061
Auf anderen Seiten teilen

vor 38 Minuten schrieb MFT_User:

Ich hoffe das wird jetzt kein DxO-Bashing Thread, denn ich mag die Software sehr. 🙂
Und sie ist auch nicht verantwortlich für unser Schärfebedürfnis.

War nicht als Bashing gemeint, rein vom entrauschen ist DXO ihmo das beste was es gibt auf dem Markt. Mir persönlich gefallen danach die Bilder jedoch weniger als vorher, aber das ist ja ein Ich Problem und kein DXO Problem.

  • Gefällt mir 1
  • Danke 1
Link zu diesem Kommentar
https://www.oly-forum.com/topic/41414-mut-zur-softness/#findComment-646062
Auf anderen Seiten teilen

vor 2 Stunden schrieb Holger R.:

... Entrauschungstool DXO PureRaw macht es fast unmöglich Tierfell oder Vogelgefieder so zu schärfen, dass es natürlich wirkt. Solche Fotos wirken in klein unfassbar toll, aber im Vollbild am PC "schrecklich" künstlich. (Wie oft auch die mit der Objektivunschärfe bearbeiteten Fotos, die auch diese Unnatürlichkeit aufweisen.) Ich finde, gerade die Lightroom/CameraRaw-Entrauschung/Schärfung liefert hier sehr gute Dienste..

 

Interessant. Ich habe immer Topaz benutzt. Mittlerweile finde ich, dass Topaz zu sehr eingreift in die Bilder und bin aktuell auch auf Lightroom Entrauschung und Schärfen zurückgekommen. Das Ergebnis ist einfach natürlicher.

 

Generell finde ich, es kommt auf's Medium an. Ich drucke z.B. für die Wand auf Strukturpapier die Bilder. Das nimmt dann alleine von daher Schärfe raus, was wiederum vorher ein stärker geschärftes Bild erfordert. Ebenso ist es auf meinen Computer herrlich detailliert, aber wirkt auf Fernsehern z.B. gerne mal sehr hart. Aber bei Freunden oder Familie ist das eben die erste Wahl zum präsentieren. (nur habe ich keine Lust für jedes medium eine eigene Ausarbeitung zu machen)

 

Um zum Kern des Topics zu kommen, ich mag Schärfe und Details sehr und gehöre klar zur Gruppe der Befürworter. Ich mag eher weniger mir Bilder anschauen die zu soft sind, aber das ist auch sehr vom Motiv abhängig. Gerade bei Tieren ist ein gewisser Grad an Schärfe für mich wichtig.

ABER und das unterstreicht deinen Punkt @MFT_User, die aktuellen Software-Programme werden in den letzten paar Monaten teils zu extrem. Das geht auch über entrauschen und schärfen hinaus und teils wird schon in Bildelemte, Farben und Kontraste eingegriffen. Deshalb habe ich auch erstmal neue Wege gesucht.

 

Wo ich das so schreibe sehe ich, das Topaz für PhotoAI 5 Updates anzeigt. Mal runterladen und sehen wie es sich aktuell verhält.

 

 

Gruß,

Robin

 

Link zu diesem Kommentar
https://www.oly-forum.com/topic/41414-mut-zur-softness/#findComment-646068
Auf anderen Seiten teilen

vor 8 Stunden schrieb MFT_User:

Tatsache ist (hier kann ich nur von mir sprechen - noch dazu Brillenträger), dass wir nicht mal annähernd derart scharf/mikrokontrastreich sehen, wie unsere Fotos die Welt darstellen.

Vor allem können wir niemals jene Fläche gleichzeitig scharf sehen die wir dann in ein Bild bannen, sondern immer nur kleine Ausschnitte davon - die dann erst unser Hirn zu einem Gesamt-Bild zusammensetzt.
Insofern kann kein Bild, ob gemalt, analog erstellt oder digital, unserem natürlichen Eindruck gerecht werden.
Also ist es unserem subjektivem Geschmack überlassen, wie sehr wir einen Bildeindruck gerne abstrakt hätten - wie gemalt, oder real bis hin zu surreal geschärft. 

Persönlich hatte ich schon verschiedene Phasen, wie es für mich recht ist.
Je mehr sich automatische Schärfungen breit machen bis hin zur AI desto mehr neige ich mich den analogen Verfahren zu.
Statt überbunt (das wäre auch so ein Thema) lieber nur schwarz und weiß und etwa so scharf wie das die alten Objektive (auch von Olympus) das hergeben.

Und die alten Objektive sind da sehr ehrlich - ganz anders wie die modernen:
Hat jemand schon so ein Bild eines Pro-Objektivs wie das 12-40mm bei 12mm im Original gesehen? Unkorrigiert, ungeschärft, mit Vignette?
DxO kann so etwas zeigen...

Da versuche ich es dann manchmal auf meine Weise, altes Olympus-Objektiv samt Kamera. Auch wenn dann was ziemlich in Negativ heraus kommt...

Link zu diesem Kommentar
https://www.oly-forum.com/topic/41414-mut-zur-softness/#findComment-646135
Auf anderen Seiten teilen

vor 10 Stunden schrieb MFT_User:

Mache ich ein Foto davon und jage ich es durch DxO-Elite, bekomme ich bereits ein Ergebnis, welches meiner Wahrnehmung nicht mehr entspricht.

Ich konnte mit meinen Augen bislang mit und ohne Brille sehr scharf sehen. Das ist eigentlich mein natürlicher Seheindruck. Insofern entspricht eher mehr „Mut zur Schärfe“ einem natürlichen Seheindruck als der unscharfe Eindruck, den wir durch technische Unzulänglichkeiten der analogen Fotografie offenbar immer noch gewohnt sind. Insofern sehe ich in der These „Mut zur Unschärfe“ nicht viel Sinn.

Natürlich darf es mit der Schärfe nicht übertrieben werden. Jedoch haben mir 80% der hier gezeigten Bilder eher einen Schärfemangel als umgekehrt.

Link zu diesem Kommentar
https://www.oly-forum.com/topic/41414-mut-zur-softness/#findComment-646149
Auf anderen Seiten teilen

Auf der Website von DxO (https://www.dxo.com/de/dxo-pureraw/) gibt es einige Vorher-Nachher-Beispiele (unter anderem zwei Bilder aus der Namib-Wüste), die mMn eindrucksvoll zeigen, wie man es besser nicht machen sollte – nämlich wie übertriebene Entrauschung, Schärfung und Farbkorrekturen die ursprüngliche Bildstimmung völlig zerstören können. Das erinnert mich ein wenig an den sogenannten Seifenoper-Effekt bei modernen Fernsehern, der selbst große Kinofilme plötzlich wie eine billig produzierte Telenovela aussehen lässt. Interessanterweise empfinden manche diesen Effekt als richtig störend, anderen gefällt er ausgesprochen gut, und wieder andere scheinen ihn überhaupt nicht wahrzunehmen.

VG Jack

Link zu diesem Kommentar
https://www.oly-forum.com/topic/41414-mut-zur-softness/#findComment-646150
Auf anderen Seiten teilen

Geschrieben (bearbeitet)

Interessantes Thema, das übertriebene Schärfen hängt mit dem Pixel- und dem Auflösungswahn zusammen, durch die Marketing-Abteilungen forciert glaubt eine Mehrheit der Bildermacher, dass ihre Bilder besser werden, wenn sie dank höherer Auflösung schärfer sind. Vor vielen Jahren auf einer Photokina, ich glaube damals war der 16MP Sensor gerade das Nonplusultra, sagte Guido Karp auf die Frage eines Zuhörers, ob das jetzt ein Sprung zu besseren Bildern wäre, sinngemäß: Nein! Es wir weiterhin genauso viele scheiß Bilder geben, nur mit mehr Pixel! 

vor 52 Minuten schrieb tgutgu:

Jedoch haben mir 80% der hier gezeigten Bilder eher einen Schärfemangel als umgekehrt

Der Schärfemangel ist mir völlig egal, ich betrachte die Bilder unter anderen Gesichtspunkten.

bearbeitet von malwiederdabei
Link zu diesem Kommentar
https://www.oly-forum.com/topic/41414-mut-zur-softness/#findComment-646154
Auf anderen Seiten teilen

vor einer Stunde schrieb Weit Oerp:

Natürlich, ART(AnotherRawTherapee) zeigt das auch, ist garnicht mal so übel.

Nein, garnicht übel, ein wenig bloß 😇

Bei 12mm also das 12-40 Pro, Ecke links oben, unkorrigiert - und kameraintern behandelt:

Link zu diesem Kommentar
https://www.oly-forum.com/topic/41414-mut-zur-softness/#findComment-646157
Auf anderen Seiten teilen

vor 48 Minuten schrieb malwiederdabei:

Interessantes Thema, das übertriebene Schärfen hängt mit dem Pixel- und dem Auflösungswahn zusammen, durch die Marketing-Abteilungen forciert glaubt eine Mehrheit der Bildermacher, dass ihre Bilder besser werden, wenn sie dank höherer Auflösung schärfer sind.

Die Leute nutzen schlicht die technischen Möglichkeiten, die ihnen zur Verfügung stehen. Doch wenn ein Foto, eine Illustration oder auch Musik zu „clean“ wirkt, empfinden wir das anfangs vielleicht als faszinierend. Diese Faszination verfliegt jedoch oft schnell, weil das Ergebnis zu perfekt, zu steril ist – und dadurch irgendwie leblos und letztlich schnell langweilig wirkt. Es ist ein wenig, als säße man in einem schalltoten Raum, in dem absolute Stille herrscht – eine Situation, die in der Natur nicht vorkommt. Trotz dieser vermeintlichen Perfektion empfinden wir solche Stille auf Dauer weder als schön noch als angenehm – und bei einem technisch "überperfekten" Foto verhält es sich im übertragenen Sinne vermutlich ganz ähnlich.

Link zu diesem Kommentar
https://www.oly-forum.com/topic/41414-mut-zur-softness/#findComment-646159
Auf anderen Seiten teilen

vor 8 Stunden schrieb photojack:

Auf der Website von DxO (https://www.dxo.com/de/dxo-pureraw/) gibt es einige Vorher-Nachher-Beispiele (unter anderem zwei Bilder aus der Namib-Wüste), die mMn eindrucksvoll zeigen, wie man es besser nicht machen sollte – nämlich wie übertriebene Entrauschung, Schärfung und Farbkorrekturen die ursprüngliche Bildstimmung völlig zerstören können. Das erinnert mich ein wenig an den sogenannten Seifenoper-Effekt bei modernen Fernsehern, der selbst große Kinofilme plötzlich wie eine billig produzierte Telenovela aussehen lässt. Interessanterweise empfinden manche diesen Effekt als richtig störend, anderen gefällt er ausgesprochen gut, und wieder andere scheinen ihn überhaupt nicht wahrzunehmen.

VG Jack

Ich habe auf der von Dir verlinkten DxO Seite kein Beispiel entdecken können, das den von Dir beschriebenen „Seifenopereffekt“ zeigen würde. Die höheren ISO Bilder profitieren alle von der Entrauschung. Maßstab wäre bei mir immer der Bildeindruck in der Vollbildansicht und kein starker Zoom ins Bild.

Link zu diesem Kommentar
https://www.oly-forum.com/topic/41414-mut-zur-softness/#findComment-646175
Auf anderen Seiten teilen

Mir ist das mit dem übertriebenen Nachbearbeiten auch aufgefallen und ich gebe zu dass ich auch machmal auch zu sehr in die Schärfe-, Entrausch-, Klarheit-, Sättigungs-, HDR- Trickkiste gegriffen hatte und versuche gerade auch wieder zum Normalmaß zurückzukommen.

Manchmal ist es der Versuch den MFT Nachteil sark verrauschter Bilder, bei sehr kurzen Belichtungszeiten und hoher ISO, mit fehlender Dynamik und Schärfe zu verbessern was dann bei z.B. feinen Federstrukturen zu sehr unnatürlichen Bildern führen kann weil dann zusätzlich unnatürliche hell/dunkel Kanten hinzugefügt werden.

Bei anderen Motiven wie z.B. dunkle Kircheninnenräume finde ich die Helferlein gar nicht störend und bin jedes mal erstaunt was man noch aus dem Bild rausholen kann.

Das Smartphone macht das aufgrund des kleinen Sensors zwangsweise teilweise schon automatisch und ein Stück weit wird zumindest die jüngere Generation vielleicht auch an diesen Look gewöhnt. Wir sind übersättigt von Bildern und man versucht mit übertriebenen Mitteln aus der breiten Masse herauszustechen das beste Beispiel sind die unnatürlichen entstellten Bilder der diversen Influencer.

Bei Topaz ist mir aufgefallen dass dort auch Inhalte hinzugefügt werden obwohl die im Originalbild gar nicht mehr vorhanden sind. So hatte ich mal ein stark verrauschtes Bild bei dem die einzelnen Haare eines Menschen im Originalbild nicht mehr zu erkennen waren, die Topaz KI hat das erkannt und einfach selbst feine Haare hinzugefügt. Manchmal ändert sich auch die Form eines Motives durch Topaz leicht. Hier sehe ich die Gefahr eines schleichenden Überganges zum KI generierten Bild und bin sehr zögerlich bei den letzten Topaz updates.

Die Kunst ist halt mit geeigneten Mitteln bei Bedarf noch so viel rauszuholen ohne dass es unnatürlich wirkt und ohne dass wesentliche Bildinhalte hinzugefügt werden die im Original gar nicht enthalten waren.

Mir persönlich macht die Nachbearbeitung dennoch Spaß und die Herausforderung ist die Beibehaltung des natürlichen Lookes. Interessanterweise ließt man hier immer mal wieder im Forum dass Umsteiger von MFT auf Vollformat dann deutlich weniger nachbearbeiten. Mir persönlich sind die kompakteren Abmessungen der Objektive und das geringere Gewicht von MFT wichtiger.

Link zu diesem Kommentar
https://www.oly-forum.com/topic/41414-mut-zur-softness/#findComment-646185
Auf anderen Seiten teilen

Geschrieben (bearbeitet)

Ich denke, mal sollte mal weit über den deutschen Tellerand schauen. Am besten auf 500px.com. Da wird richtig bunt, scharf und "dünngeschärft" und "hintergesoftet" (= dünne Schärfentiefe mit weichem Hintergrund).

Da kann man sehen, wie in anderen Ländern anders ticken. Andere lieben natürlichen Look, andere lieben "Märchenlook". Alles eine Frage des Geschmacks.
Was meist außer Acht gelassen wird ist die Gesamtaussage eines Bildes: welchen Eindruck bekommt der Betrachter?

Man sollte auch die Art der Schärfe auseinander halten: Knackschärfe vs. Überschärfe.

Was einem gefällt ist jedem überlassen.
Es lebe die Vielfalt, auch in der Bearbeitung 🙂

bearbeitet von pit-photography
Link zu diesem Kommentar
https://www.oly-forum.com/topic/41414-mut-zur-softness/#findComment-646190
Auf anderen Seiten teilen

vor 2 Stunden schrieb tgutgu:

Ich habe auf der von Dir verlinkten DxO Seite kein Beispiel entdecken können, das den von Dir beschriebenen „Seifenopereffekt“ zeigen würde.

Die Namib-Wüste-Bilder befinden sich direkt oberhalb der Überschrift „Starten Sie in die Zukunft mit dem neuen DeepPRIME 3“. Das erste Bild ist nur eine Ausschnittsvergrößerung, das zweite zeigt das Vollbild. Weiter oben gibt es außerdem ein Bild von einer Braut und einer Balletttänzerin – diese wirken aus meiner Sicht ebenfalls entrauscht, künstlich glatt und uninteressant. Den Seifenoper-Effekt kann man natürlich nur bei einem Film wahrnehmen, ich habe ihn hier lediglich als Beispiel dafür genannt, wie scheinbare technische Verbesserungen die ursprüngliche Bildstimmung ruinieren können – allerdings offensichtlich nicht für jeden Betrachter, denn viele bemerken diesen Unterschied gar nicht, während er für andere extrem störend wirkt.

Grundsätzlich bin ich der Ansicht, dass DxO einen sehr guten Job macht. Richtig angewendet, kann es ein Bild spürbar verbessern. Doch wenn beispielsweise die schöne, weiche Unschärfe in einem Landschaftsbild so verändert wird, dass gefühlt jeder einzelne Grashalm plötzlich gestochen scharf erscheint, ruiniert das die gesamte Bildstimmung. Auch das verrauschte Bild der Balletttänzerin empfinde ich persönlich als deutlich angenehmer und interessanter als die entrauschte Version, die mich überhaupt nicht anspricht.

Link zu diesem Kommentar
https://www.oly-forum.com/topic/41414-mut-zur-softness/#findComment-646192
Auf anderen Seiten teilen

vor 10 Minuten schrieb photojack:

Die Namib-Wüste-Bilder befinden sich direkt oberhalb der Überschrift „Starten Sie in die Zukunft mit dem neuen DeepPRIME 3“. Das erste Bild ist nur eine Ausschnittsvergrößerung, das zweite zeigt das Vollbild. Weiter oben gibt es außerdem ein Bild von einer Braut und einer Balletttänzerin – diese wirken aus meiner Sicht ebenfalls entrauscht, künstlich glatt und uninteressant. Den Seifenoper-Effekt kann man natürlich nur bei einem Film wahrnehmen, ich habe ihn hier lediglich als Beispiel dafür genannt, wie scheinbare technische Verbesserungen die ursprüngliche Bildstimmung ruinieren können – allerdings offensichtlich nicht für jeden Betrachter, denn viele bemerken diesen Unterschied gar nicht, während er für andere extrem störend wirkt.

Grundsätzlich bin ich der Ansicht, dass DxO einen sehr guten Job macht. Richtig angewendet, kann es ein Bild spürbar verbessern. Doch wenn beispielsweise die schöne, weiche Unschärfe in einem Landschaftsbild so verändert wird, dass gefühlt jeder einzelne Grashalm plötzlich gestochen scharf erscheint, ruiniert das die gesamte Bildstimmung. Auch das verrauschte Bild der Balletttänzerin empfinde ich persönlich als deutlich angenehmer und interessanter als die entrauschte Version, die mich überhaupt nicht anspricht.

käme diese Darstellung eines Landschaftsbildes deinem Bildverständnis nahe ? - würde mich sehr interessieren - HG Jürgen

Link zu diesem Kommentar
https://www.oly-forum.com/topic/41414-mut-zur-softness/#findComment-646193
Auf anderen Seiten teilen

Etwas das man auch nicht übersehen darf (ich habe es jedenfalls übersehen) ist, dass die Fotos in der Galerie ja recht stark verkleinert wurden.
Auch in der Einzelansicht ist noch eine verkleinerte Version zu sehen.
Und meiner Ansicht nach verstärkt eine verkleinerte Version den Effekt, bzw. erscheinen sie schärfer als der Upload eigentlich war.
Das ist bei manchen Aufnahmen kaum spürbar, bei anderen aber umso mehr.
Es würde mich nicht wundern, wenn die Algorithmen zur Skalierung speziell darauf ausgelegt sind, keine Strukturen zu verlieren.
Was ja dazu führen muss, dass die Mikrokontraste "relativ" ausgeprägter wirken, als sie im Original waren.

Link zu diesem Kommentar
https://www.oly-forum.com/topic/41414-mut-zur-softness/#findComment-646194
Auf anderen Seiten teilen

vor 28 Minuten schrieb MFT_User:

Etwas das man auch nicht übersehen darf (ich habe es jedenfalls übersehen) ist, dass die Fotos in der Galerie ja recht stark verkleinert wurden.
Auch in der Einzelansicht ist noch eine verkleinerte Version zu sehen.
Und meiner Ansicht nach verstärkt eine verkleinerte Version den Effekt, bzw. erscheinen sie schärfer als der Upload eigentlich war.
Das ist bei manchen Aufnahmen kaum spürbar, bei anderen aber umso mehr.
Es würde mich nicht wundern, wenn die Algorithmen zur Skalierung speziell darauf ausgelegt sind, keine Strukturen zu verlieren.
Was ja dazu führen muss, dass die Mikrokontraste "relativ" ausgeprägter wirken, als sie im Original waren.

da ist was dran,könnte ich auch nachvollziehen

Link zu diesem Kommentar
https://www.oly-forum.com/topic/41414-mut-zur-softness/#findComment-646201
Auf anderen Seiten teilen

Join the conversation

You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.
Note: Your post will require moderator approval before it will be visible.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Clear editor

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Wenn Sie diese Seite nutzen, stimmen Sie den Community-Regeln zu. Wir haben Cookies gesetzt, um die Bedienung des Forums zu verbessern. Du kannst deine Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass du damit einverstanden bist. Mehr Informationen in unserer Datenschutzerklärung