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Externes Mikrofon für Naturaufnahmen Oly 1 Mark II


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Guten Morgen,

 

welches Mikrofon könnt Ihr für die Oly 1 Mark II für Naturaufnahmen (Strand, Meeresrauschen, aber auch im Wald das Vogelgezwitscher) empfehlen ?

Ebenso würde ich gerne die Brunftlaute des Rotwildes aufnehmen, die aus der Entfernung sehr gut zu sehen sind. Ich bin nicht gut im Schätzen...aber der Abstand beträgt vielleicht 200-300m.

Für mich zählt Qualität, daher ist das Preissegment zweitklassig und ich bin bereit auch gerne mehr auszugeben.

 

Bin ein absoluter Neuling was Mikrofone betrifft und hab feststellen müssen, dass es da ganz schön viel Angebot gibt.

 

Schönen Tag Euch Allen 🙂

Link zu diesem Kommentar
https://www.oly-forum.com/topic/30328-externes-mikrofon-f%C3%BCr-naturaufnahmen-oly-1-mark-ii/
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Hallo Flyaway80

Ich habe den oben verlinkten Roman verbrochen. Lohnt sich zu lesen, wenn Du dich etwas einlesen möchtest. (Im hinteren Bereich hat es auch Mikrofontips.)

Aber mal auf die Schnelle:

Du führst oben eigentlich zwei unterschiedliche Anforderungen auf:

1.Strand, Meeresrauschen, aber auch im Wald das Vogelgezwitscher

2. Brunftlaute von Rotwild aus grosser Distanz

Für ersteres brauchst Du eigentlich ein Stereomikrofon, damit deine Aufnahmen räumlich und authentisch klingen (eine Art Weitwinkel). Für zweiteres brauchst Du ein „Tele“ Mikrofon, also ein Richtrohrmikrofon/Shotgun um möglichst viel Rotwild und möglichst wenig Störgeräusche/Umgebungslärm auf der Aufnahme zu haben. Das Richtrohrmikrofon muss aber für solche Distanzen schon echt lang sein. Mit einem kurzen Stummelrichtrohr, die man auf den Kameraschuh steckt, hast Du zwar eine kleine Verbesserung gegenüber einem Stereomikrofon, aber für einigermassen professionelle Ergebnisse ist so ein Ding zu kurz.

Du schreibst, Du bist bereit Geld in die Hand zu nehmen für Qualität. Das ist ein weiter Begriff, denn manche empfinden ein 200€ Mikrofon als teuer, aber da fängt es eigentlich erst langsam an… Ebenso ist der Mikrofoneingang der EM1 II nicht unbedingt als professionell zu bezeichnen. Der Rauschabstand ist mässig und Miniklinkenanschluss ist klar Consumer Standart. Also ist ev. ein externer Audiorecorder angebracht.

Wenn Du genauere Tips möchtest dann schreib doch mal was zu deinem Budget: (du brauchst nicht nur Mikrofone, sondern auch Zubehör wie gute Windschützer, allenfalls Stativ, allenfalls externer Recorder usw und für das Rotwild brauchst Du auch einen Kopfhörer um das Mikrofon perfekt auszurichten und in Echtzeit zu kontrollieren.)

max 250€: vergiss deine Ansprüche und kauf irgendein Mikrofon für auf den Kameraschuh von Rode, Sennheiser oder Audio-Technica

max. 500€: da gibts Einsteigerlösungen für Amateure 

max. 1000€: da kann man schon was zusammenstellen, dass man als Qualität für Amateure bezeichnen kann

max. 2000€: da wirds professionell 

über 2000€, nach oben offen: ARD/ORF/BBC Standart

Schreib doch mal etwas genauer, dann kann ich Dir ein oaar Tips und Links geben.

 

Gruss

Severino

Moin. 

Ein ungefähres Budget wäre hilfreich. Würde dir Grundsätzlich erstmal das Rode VideoMic empfehlen. Gibt es glaube ich auch unterschiedliche Preisklassen. Danach würde ich dir ein Zoom H4n empfehlen und zusätzlich ein Richtmikrofon-Aufsatz für Dinge in der Ferne. Dort kannst du auch mehrere Mikrofone anschließen um auf mehreren Spuren unterschiedliche Geräusche, bzw. die Geräusche mit unterschiedlichen Schwerpunkten aufnehmen.

 

Liebe Grüße

Bobby

bearbeitet von Bobby_Digital

Hallo Flyaway80

Deine Anforderung Strand, Meeresrauschen  da kannst du mit jedem Mikrofon relativ nahe herangehen. Es muss unbedingt Stereo sein.

Je näher du am Objekt bist, desto besser der Ton und die Störgeräusche sind weg. Hier verwende ich einen PCM Recorder (LS1 und LS14)

Bei Vogelgezwitscher im Wald ist es etwas anders, da kommst du in der Regel nicht so nahe heran wie du möchtest, da gibt es von RODE und Sennheiser gute Richtmikrofone, wenn du auf einen speziellen Vogel zielen willst. Ich verwende hier das Sennheiser MK 400.

Bei allgemeinen Wald-Vogelgezwitscher verwende ich auch einen PCM Recorder, den ich für längere Zeit einfach dort, wo es üblicherweise das lauteste Vogelgezwitscher ist, hinlege. Der Ton muss in diesem Fall nicht synchron sein.

Immer aufpassen auf Störgeräusche, Jede Fotoretusche ist leichter wie irgend ein blödes Hintergrundgeräusch im Nachhinein zu entfernen. Vor allem die Eigengeräusche sind die ärgerlichsten Geräusche.

 

Grüße

Kurt

 

 

 

 

 

vor 6 Stunden schrieb turbok:

Bei allgemeinen Wald-Vogelgezwitscher verwende ich auch einen PCM Recorder, den ich für längere Zeit einfach dort, wo es üblicherweise das lauteste Vogelgezwitscher ist, hinlege. Der Ton muss in diesem Fall nicht synchron sein.

Immer aufpassen auf Störgeräusche, Jede Fotoretusche ist leichter wie irgend ein blödes Hintergrundgeräusch im Nachhinein zu entfernen. Vor allem die Eigengeräusche sind die ärgerlichsten Geräusche.

Recorder gut positioniert hinlegen kann durchaus eine sehr gute Idee sein. Falls man etwas aufnehmen will, wo die Synchronisation wichtig ist, kann man, wenn möglich, eine Klappe machen, oder Plan B wäre anstatt mit einem externen Recorder zu arbeiten, ein Funkmikrofon zu verwenden, wo der Empfänger das Signal in Echtzeit in die Kamera liefert.

Ja, Audioreparatur ist einiges schwieriger als Fotoretusche. Vieles ist nicht ohne hörbare Artefakte möglich und der Aufwand ist auf jeden Fall ungleich höher, als wenn man es gleich bei der Aufnahme richtig macht.

Apropos Synchroner Ton: beim Rotwild aus 300m muss man den Ton wahrscheinlich in der Postpro auch schieben: 300m sind dann schon fast eine Sekunde. Schall ist langsam…

bearbeitet von Severino

Vielen Dank für Eure bisherigen Antworten 🙂

So wie ich es verstanden habe, benötige ich zwei Mikrofone. 

Was für ein Stereomikrofon könnt Ihr empfehlen? Wo sind da die Unterschiede? Gerne bin ich bereit zw. 200-400€ auszugeben, wenn es allerdings 459€ sind, weil einfach die Qualität stimmt...dann geht das natürlich auch.

 

Das Mikro und die Ausstattung für die Brunftzeit oder auch Kranichzeit sind dann wohl etwas aufwändiger und kostspieliger.

@Severino  ich wäre bereit weitere 1000€ auszugeben. 

 

Viele Grüße

Beate 

 

@Flyaway80 ich bin gerade noch auf einem Event (ich bin von Beruf Tontechniker) am arbeiten und hab grad keine Zeit, aber ich werde Dir heute oder Morgen mal ein paar Sachen/Pakage in versch. Preis/Qualitätklassen zusammenstellen. Ich hoffe Du kannst solange warten😉

Es macht Sinn etwas systematisch vorzugehen, damit Du nicht Sachen doppelt kaufen musst, oder Sachen kombinieren kannst.

Frage: ist ein separater Audiorecorder eine Option für Remote Aufnahmen, oder mal nur Ton aufzunehmen, oder wird sich alles nur rund um die Kamera bewegen?

Zweite Frage: hast Du in Zukunft auch vor Personen/Interviews zu filmen?

 

Gruss

Severino

Btw: ich arbeite auch viel Outdoor und sogar seit über 15 Jahren auch im Regenwald. Ich habe also auch etwas Erfahrung, was outdoortauglich ist (Spoiler: nicht immer das Allerteuerste).😉

 

@Severino danke für Deine schnelle Antwort 🙂

natürlich hab ich Zeit, die Brunftzeit und Kranichzeit ist erst ab Mitte September, aber ich möchte mich vorher noch ins Equipment einarbeiten. Zumal ich 3 Wochen im Monat beruflich unterwegs bin. 

Ich fotografiere seit 20 Jahren, habe mich aber nie mit dem Thema Mikrofon beschäftigt, von daher hab ich so gar keine Ahnung und muss mich in alles neu reinfuchsen.

Audiorecorder...da hört es schon auf 😅. Ich weiß natürlich was das ist, aber keine Ahnung wie das mit der Kamera im Zusammenhang steht.

Personen und Interviews kommen erst mal nicht in Betracht, nur Mutter Natur.

 

Viele Grüße und Danke,

Beate

 

Hallo Beate

nun hatte ich etwas Zeit (es wurde wieder mal ein Roman...). Falls irgendwo irgendwas nicht klar sein sollte, einfach fragen.

 

 

Also, die Sache mit dem externen Recorder ist so:

Vorteile:

Du kannst den Recorder separat für Tonaufnahmen verwenden.

Du kannst den Recorder auch mal irgendwo deponieren um Sounds aus kürzerer Distanz aufzunehmen, um mit dem Teleobjektiv aus sicherer Distanz zu filmen.

Beim entsprechenden Recorder hast du professionelle Anschlüsse und kannst damit unkompliziert und ohne umständliche Adapterlösungen professionelle Mikrofone anschliessen.

Grundsätzlich bei gutem Recorder wesentlich bessere Tonqualität und weniger Rauschen.

Bessere und einfachere Kontrolle beim Einstellen der Aufnahmelautstärke.

 

Nachteile:

Ein Gerät mehr das mitgeschleppt werden muss.

Ein Gerät mehr dass Strom braucht.

Ein Gerät mehr, bei dem man sich einfuchsen muss. Wobei zu sagen ist: sobald Du mal die üblichen Standartbegriffe aus der Audiotechnik kennst, ist das keine grosse Sache. Das Menu der OMD OLys ist komplexer 😉

Du must in der Postpro (Videobearbeitung) allenfalls die Synchronität zwischen Bild und Ton herstellen. Das geht aber relativ fix, wenn man beim Aufnahmestart eine Klappe macht (z.B. kurz im Bild sichtbar in die Hände klatschen). Wie es nachher im Videoprogpramm funktioniert, findest Du auf Youtube Tutorials, ist keine Hexerei.

 

Kleiner Tip: beim oben verlinkten Faden von mir werden viele Grundbegriffe erklärt. v.a. auf den hinteren Seiten werden auch die verschiedenen Stecker, Zubehör und so weiter erklärt.

 

Die Links verweisen zu Thomann.de (ich nehme an, Du kommst aus DE?). Das ist ein grosser Onlineshop für Pro Audio und für Musiker und die Preise sind fair und der Kundenservice ist sehr gut. Du bekommst das Equipment natürlich auch an anderen Orten. Ich bin weder verschwägert noch irgendwie anders mit dem Shop verbandelt.

 

Nun denn:

 

Very Basic Package:

 

Stereoaufnahmen:

https://www.thomannmusic.ch/audio_technica_at8024.htm

Richtrohr:

https://www.thomannmusic.ch/sennheiser_mke_600.htm#bewertung

Adapterkabel für Richtrohrmikrofon  zu Kameraeingang (XLR fem auf Mini Jack 3.5mm)

Kurz für auf Kamera:   https://www.thomannmusic.ch/sennheiser_cl_400.htm

1.5m Lang für Handheld:   https://www.thomannmusic.ch/cae_20035_kamerakabel.htm

3m lang für auf Stativ:   https://www.thomannmusic.ch/pro_snake_20036_kamerakabel.htm

Windschutz für Richtrohr für Aussenaufnahmen:

https://www.thomannmusic.ch/sennheiser_mzh_600.htm

 

Dieses Set kostet rund 550 Euro.

Das Stereomikrofon ist eigentlich ein Universalmikrofon, denn es ist ein Stereomikrofon mit zusätzlich eingebautem Stummel-Richtrohr. In der Stereoeinstellung kannst Du  "Achtung Trommelwirbel" Stereoaufnahmen machen und wenn Du auf Richtrohr umschaltest hast Du eine Einstellung um Stimmen und Tierlaute etwas fokusierter aufzunehmen. Gut für Aufnahmedistanzen zwischen 0.5-10m, je nachdem wie schlimm die Raumakustik oder die Umgebungsgeräusche sind. Dem Mikrofon ist schon ein recht guter Fellwindschutz beigelegt.

Das Richtrohr ist eher ein kurzes Modell, dass noch gut auf dem Blitzschuh montiert werden kann, ohne die Bildaufnahme zu stören oder das Rig aus dem Gleichgewicht zu bringen. Das Mic ist prima für Arbeitsabstände zwischen 1m und 200m, wobei bei 200m die Geräusche, die Du aufnehmen willst, schon recht laut sein müssen, gegenüber dem Umgebungslärm.

Beide Mikrofone sind kein High-End, eher gehobener Amateur Standart. Beide Mics haben schon eine elastische Halterung. Beide Mikrofone können mit eigener Batterie betrieben werden und brauchen dadurch keine Phantomspeisung. Mit dem Adapterkabel zum Richtrohr kannst Du beide Mikrofone direkt und ohne Umwege an der Kamera anschliessen.

Fazit: Gutes Einsteigerset, bei sachgemässer Anwendung um Meilen besser als die eingebauten Mikrofone der Kameras. Der Rauschabstand der Mikros ist nicht der Brüller, aber bei Aussenaufnahmen, gerade im Wald hast du meist Wind der in den Bäumen rauscht, allenfalls Bächlein usw und dadurch wird bei sachgerechter Auspegelung das Rauschen der Elektronik in den meisten Fällen maskiert. Bei sehr leisen Aufnahmen und leiser Umgebung kann es ev. wahrnehmbar werden. Strand und Meeresrauschen ist diesbezüglich eh kein Problem. Dort ist v.a. ein guter Windschutz gefragt.

 

Basic Set "Pro":

Stereomikrofon:

https://www.thomannmusic.ch/audio_technica_at8022.htm

verbesserter Windschutz für Aussenaufnahmen (wird über den Schaumstoffwindschutz gestülpt):

https://www.thomannmusic.ch/rycote_35_50_mini_windjammer.htm

 

Richtrohr:

Da hätte ich Dir eigentlich das Sennheiser ME-67 empfohlen. Das ist ein langes Richtrohrmikrofon, dass sehr robust ist. Wir verwenden 8 Stück davon in Forschungsstationen in Indonesien (Regenwald) und in der Kalahari Wüste in Südafrika und dies seit Jahren. Leider habe ich gerade gesehen, das das Mikrofon nicht mehr hergestellt wird und bei Sennheiser hat es da neuerdings eine Lücke zwischen den Einsteigermikros wie oben und den teuren Broadcast Modellen (über 1000 Euro).

Ich würde Dir aber raten auf Ebay und in Kleinanzeigen zu schauen, die Mikros sind recht gut verbreitet und Du solltest ohne Probleme ein gut erhaltenes Exemplar finden.

Wenn Du dich für das ME 67 entscheidest, brauchst Du folgendes:

1x Sennheiser ME67 (Achtung es gibt noch das ME 66, das ist das kurze Modell)

1x Sennheiser K6 Phantomspeiseadapter (der wird in das Mikro geschraubt und speist das Mikro mit einer AA Batterie, Achtung: nicht den K6P, der braucht 48V Phantomspeisung)

Windschutz (da steht zwar für Audio Technica, aber er passt): https://www.thomannmusic.ch/rycote_classic_softie_29_19_22.htm

Zusätzlich brauchst Du eines der Adapterkabel XLR fem auf Minijack oben vom Very Basic Set

Das ME67 mit K6 Speiseadapter solltest Du für 250-450 Euro gebraucht finden.

 

Alternative Richtrohr Neu:

https://www.thomannmusic.ch/rode_ntg5_kit.htm

Dieses Kit beinhaltet bereits Windschutz, Elastische Pistolenhalterung und kurzes XLR Kabel.

Du brauchst auch wieder ein eines der Adapterkabel XLR fem auf Minijack oben vom Very Basic Set

Dieses Model lässt sich aber nicht mehr mit interner Batterie betreiben, deshalb brauchst Du noch einen externen Phantomspeiseadapter:

https://www.thomannmusic.ch/xvive_p1_portable_phantom_power_sup.htm

 

Eigenschaften des Package:

Das Stereomikrofon ist Profistandart (noch kein wirkliches High-End, aber prima für deine Zwecke) und lässt sich per Batterie betreiben und dank mitgeliefertem Adapter Kabel direkt an die Kamera anschliessen.

Das Sennheier ME67 ist ein langes Richtrohrmikrofon, prima für grosse Entfernungen und sehr robust mit Profi Klang (auch noch kein High-End, aber prima für deine Vorhaben). Das Rode Alternativ Mikrofon ist etwas kürzer, aber hat eine etwas bessere Richtwirkung als das Sennheiser MKE600 aus dem Very Basic Set und ist sonst etwa auf dem Niveau des Sennheiser ME67 (mit etwas weniger Richtwirkung), aber braucht leider diesen externen Phantomspeiseadapter für direkten Kamera-Anschluss.

Andere lange Richtrohre sind in der bezahlbaren Liga leider Mangelware. Eine noch bezahlbare Alternative ist:

https://www.thomannmusic.ch/rode_ntg8.htm

Für passenden Fellwindschutz dazu müsstest Du hier nachschauen: https://rycote.com/microphone-windshield-shock-mount/classic-softie/

Auch für dieses Modell brauchst du ein externer Phantomspeiseadapter und die Adapterkabel XLR fem zu Mini Jack für direkten Kameraanschluss.

 

Fazit: Mit diesen Mikros kriegst Du Profiton zu bezahlbarem Preis mit unkompliziertem Anschluss direkt an die Kamera. Durch die längeren Richtrohre hast Du eine bessere Separation zwischen Nutzsignal und Umgebungslärm, v.a. bei grossen Distanzen.

 

Thema Recorder:

Es gibt zwei Varianten:

1. Handhelrecorder, die man, wie es der Name sagt, in der Hand hält, oder auf ein Stativ montiert oder bei kleinen Modellen direkt auf den Blitzschuh. Diese Recorder haben meist je nach Preisklasse schon anständige Stereomikrofone eingebaut und haben je nach Modell schon Profi Anschlüsse für die XLR Kabel der Richtrohre und bieten auch 48V Phantomspeisung. Dadurch bist du flexibler in der Mikrofonauswahl und brauchst auch keine externe Phantomspeiseadapter. Vorteil dieser Recorder: Sie haben schon Stereomikrofone eingebaut und können auch ohne Kamera als Audiorecorder verwendet werden. Die Recorder nehmen auf SD Karte auf.

Zur Info: ich habe bewusst keine Olympus Recorder aufgeführt, weil die keine professionellen XLR Mikrofonanschlüsse besitzen und auch keine 48V Phantomspeisung eingebaut haben. Dadurch müsstest du mit dem Richtrohrmikrofon oder anderen externen  Mikros wieder mit Adapterkabel und allenfalls externen Phantomspeisadapter arbeiten. Macht keinen Sinn.

 

Modell Basic:

https://www.thomannmusic.ch/zoom_h4n_pro_black.htm

Fellwindschutz dazu: https://www.thomannmusic.ch/rycote_mini_windjammer_f_zoom_h4n.htm

 

Modell Middle:

https://www.thomannmusic.ch/tascam_dr_44wlb.htm

Fellwindschutz dazu: https://www.thomannmusic.ch/rycote_dr_44wl_for_tascam_dr_44wl.htm

 

Model Advanced:

https://www.thomannmusic.ch/tascam_dr_100_mk3.htm

Praktisches Zubehörset dazu (inkl. Blitzschuhhalterung und Fellwindschutz) :   https://www.thomannmusic.ch/rycote_tascam_dr100_100_mkii_kit.htm

Alle drei Modelle tun ihren Dienst. Das teurere Tascam Modell  DR-100 ist Profi Standart und klingt schon deutlich besser als die beiden anderen Modelle, vor allem die eingebauten Mikrofone sind deutlich besser.

Alle oben genannten Richtrohrmikrofone kannst du direkt und ohne Umwege an diesen drei Recorder mit XLR zu XLR Kabel anschliessen und aus dem Recorder mit 48V Phantomspeisung betreiben.

Der teuerste Tascam DR100 hat zusätzlich zum Kopfhörerausgang einen Line Out Ausgang. Da kannst Du über ein Stereo Mini Jack zu Mini Jack Kabel den Ton direkt zur Kamera führen (Kamera Mikrofoneingang) und kannst in der Kamera so einen Pilotton aufnehmen, der Dir bei der Postpro hilft die Synchronität herzustellen.

 

 

2. Spezielle Recorder für Videoaufnahmen.

Diese Recorder kann man auf dem Photostativ montieren und die Kamera kommt oben drauf. Dieser Typus Recorder hat keine Mikrofone eingebaut. Da müsstest Du Stereomikrofon und Richtrohr oben aus meinen Links je nach Preisvorstellung dazu planen. Die Recorder nehmen ebenfalls auf SD Karte auf. Diese Recorder haben ebenfalls Profi Anschlüsse (XLR) und 48V Phantomspeisung für direkten und unkomplizierten Anschluss der Mikrofone. Diese Recorder haben ebenfalls einen Line Out Ausgang. Da kannst Du über ein Stereo Mini Jack zu Mini Jack Kabel den Ton direkt zur Kamera führen (Kamera Mikrofoneingang) und kannst in der Kamera so einen Pilotton aufnehmen, der Dir bei der Postpro hilft die Synchronität herzustellen.

Günstiges Einsteigermodell:

https://www.thomannmusic.ch/tascam_dr_70d.htm

Einstieg Profiklasse:

https://www.thomannmusic.ch/zoom_f6.htm

 

Ein teureres Model habe ich jetzt nicht mehr aufgeführt. Um das teurere  Zoom F6 zu toppen muss man min. 1000 Euro alleine für den Recorder hinblättern.

Das Tascam Model klingt wohl ausreichend gut für Deine Vorhaben, das Zoom Modell legt noch eine deutliche Schippe drauf. (Ich habe selber so ein Modell als Backupgerät, es klingt sensationell für diesen Preis, fast so gut wie mein Modell von Sound Devices, dass 5 mal so teuer ist, und zugegeben auch sonst mehr kann.)

 

So, viel Spass beim schmöckern.

Bei Fragen einfach fragen. Bin aber etwas busy die nächsten Tage, kann schon mal einen Tag dauern.

 

Nachtrag:

Den hier würde ich Dir ans Herzen legen. Ein Super Kopfhörer, der gut Umgebungslärm abschirmt und auf Profiniveau klingt. Macht auch Spass zum Musikhören. Das Modell gibts schon über 30 Jahre und ist der Standart Kopfhörer der meisten Profis auf der ganzen Welt. Ich habe drei Stück davon (einer schon über 20 Jahre lang) und egal ob feuchter Regenwald, heisse Wüstensonne und Staub oder -35 Grad auf dem Gletscher oder Regen: Das Ding geht nie kaputt.

https://www.thomannmusic.ch/sennheiser_hd_25_plus.htm

 

Weiteres nützliches Zubehör:

Mikrofonstativ von K&M oder Manfrotto, da die langen Richtrohre nicht mehr sinnvoll auf der Kamera zu platzieren sind.

Elastische Halterung und Pistolengriff (für Handheld) für die Mikrofone. Richtrohrmikrofone sind recht Trittschallempfindlich und das stört heftig auf Aufnahmen und ist in der Postpro auch von Profis fast unmöglich in hoher Qualität zu entfernen (ebenfalls Windgeräusche und Verzerrungen durch zu lautem Aufnahmepegel).

Für Aufnahme bei sehr starken Windböen wird ein sogenannter Blimp gebraucht: hier z.B. für das Rode NTG 5

https://www.thomannmusic.ch/rycote_super_blimp_ntg_5_kit.htm

Den passenden Blimp findet man bei Rycote, eine englische Firma die Zubehör für Mikrofone herstellen auf das die Profis weltweit vertrauen:

https://rycote.com/microphone-windshield-shock-mount/modular-windshield-kit/

Mit einem Blimp und dem passenden (mitgelieferten) Fellwindschutz kann auch bei leichtem Regen problemlos gearbeitet werden.

 

LG

Severino

 

 

 

 

 

 

 

bearbeitet von Severino

@Severino so...also erstmal tausend Dank für Deine Ausführlichkeit und Ratschläge!

Ich habe mich für die Recorder-Variante entschieden:

Du hattest den Tascam DR-70D empfohlen, ich hatte mir einige Rezensionen durchgelesen und bin auf den Tascam DR-701D gestoßen. Wie ist Deine Meinung zu dem 701D?  Ich würde eher zu dem tendieren.

Als Stereomikro: Audio-Technica AT8024

Richtrohrmikro: Sennheiser ME-67 + K6 Phantomspeiseadapter + Windschutz Rycote Classic-Softie 29 19/22

Pro Snake Kamerakabel 3,0m

Kopfhörer von Sennheiser HD25 plus

Mikrofonstativ: Manfrotto 420B Galgenstativ Combi S + G100-2

Hab ich was vergessen?

 

Sind einige Deiner Vertonungen online? Besonders würden mich Deine Projekte aus dem Regenwald und der Wüste interessieren.

 

Viele Grüße und Danke 🙂

Beate

 

Hallo Beate

der Tascam Recorder, den Du ausgewählt hast ist eine gute Wahl, den hatte ich ganz vergessen. Das Manfrotto Stativ hab ich auch, das ist genial und sehr universell einzusetzen (v.a. für mich auch, wenn ich eine längere Interview Sequenz recorden muss, wo mir sonst mit der Tonangel die Arme einschlafen würden😉)

Alle weitere schreibe ich dir morgen mal, wenn ich mehr Zeit habe.

 

gruss

Severino

Hallo Beate, jetzt hatte ich Zeit deine Liste etwas genauer zu studieren.

Der teurere Tascam 701D würde ich auch eher empfehlen als den billigeren, vor allem die Verarbeitung mit den verschraubten Buchsen und das Magnesium Gehäuse scheint mir einiges langlebiger.

Das lange Sennheiser ME67 ist eine gute Wahl für dein Vorhaben. Den Windschutz brauchst du auf jeden Fall für Outdoor.

Diese elastische Schwinghalterung hier würde ich auch unbedingt empfehlen. Richtrohre sind sehr Trittschallempfindlich und mit dem angesetzten Pistolengriff kannst Du das Mikrofon auch bequem mal mit den Händen benutzen ohne Geklapper auf der Aufnahme:

https://www.thomannmusic.ch/rode_pg2_r.htm

 

Das Manftotto Stativ ist wie oben schon geschrieben genial, aber da stellt sich mir die Frage, ob Du die Flexibilität des Stativs brauchst. Dieser Typ ist doch schon 3 kg. Also eigentlich ist es schon federleicht, bei diesen Massen voll ausgezogen, aber brauchst du das und die Galgenfunktion? Mit dem Auto kein Problem, aber falls Du dein umfangreiches Equipment weit schleppen musst, kannst Du ev. auch ein gerades Stativ kaufen, dass das Mikrofon in Kopfhöhe bringt und sparst ein, zwei Kilo. Dies nur zum nachdenken, grundsätzlich ist das Manfrotto wie gesagt durchdacht und genial (wenn man die Funktionen braucht).

Kopfhörer👍 Ist wie ein guter Sucher beim Fotografieren, bei Video für guten Ton unverzichtbar. Der Sennheiser wird dich die nächsten Dekaden begleiten und im Falle eines Falles gibt es käuflich erwerbbare Ersatzteile.

Stichwort Kabel:

Da du den Tascam Recorder kaufen willst, brauchst du für das ME67 nur noch ein gewöhnliches XLR zu XLR Kabel. Cordial oder Sommer machen robuste und langlebige Kabel mit Original Neutrik XLR Stecker, die bezahlbar sind. Der Tascam hat ja XLR Mikrofoneingänge. Für das ME67 kannst Du zusammen mit dem Tascam auch den K6P Phantomspeiseadapter kaufen, der kein Batteriefach hat, da der Tascam ja 48V Phantompower liefert. Wenn Du das Mic aber mit dem Adapterkabel auch direkt an die Kamera stecken willst, brauchst Du weiterhin den K6, da dieser 48v Phantombetrieb und Batteriebetrieb erlaubt.

Wenn Du ab und zu das ME67 direkt an die Kamera stecken möchstes, brauchst Du allerdings trotzdem das Adapterkabel.

Stichwort: Audio Technica AT8024 Stereomic: Achtung dieses Mikrofon hat nur Kabel mit Minijack Stecker. Das sollte aber bei der „Ext IN 1/2“ Buchse beim Tascam Recorder auch funktionieren. Da bin ich aber nicht sicher ob der Ausgangspegel des Mikrofons für diesen „Line“ Eingang reicht. Manual studieren! (Auf der Tascam Homepage steht bei den technischen Daten für den Ext In 1/2 Eingang: kann Stromversorgung für Kleinmikrofone liefern. Sollte also passen. https://www.tascam.eu/de/dr-701d#specs und https://www.tascam.eu/en/docs/DR-701D_OM_multi_RevB.pdf) 
Das Tolle an dem Mic: du kannst es auch mal alleine mit der Kamera mitnehmen, direkt anstecken, auf den Blitzschuh knallen und hast die Wahl zwischen Breitwand Stereo oder etwas fokusierterem Stummelrichtrohr. Aber wie ursprünglich geschrieben: Wirklichen Profiton gibts ab dem Audio Technica AT8022, aber das 8024 besitze ich auch und ist bei mir im Urlaub oder Regenwald oft dabei für ein paar Ambi Aufnahmen.


Wegen Aufnahmen meinerseits:

Da wirds etwas schwierig: ich mache dort keine Filmproduktionen oder so, sondern ich recorde reines Audio mit selbstgebauten, selbst montierten autonomen Recordinplattformen die 24/7 aufnehmen. Insgesamt sind 40 Stück in Borneo und Sumatra im Einsatz für Orang Utan Verhaltensforschung und für Tiger (Sumatra) und div. Vögel. 10 Stück sind in der Kalahari für Erdmännchen Verhaltensforschung und rund 20 Stück sind für diverse Zoo Projekte im Einsatz. Die Audiofiles werden aber von unseren Volunteers oder Master Studenten vor Ort geerntet und gehen direkt an die Universität.

Filmton mache ich eher in meinem Hauptberufsfeld hier in der Schweiz für Corporate- und Imagefilme, oder Interviewaufzeichnungen, aber auch das nicht täglich. Hauptsächlich mische ich Live Events von Musik über Theater bis Kongress und mache Beschallungsplanungen für grössere Events.

Ich bin morgen wieder zuhause, dann gucke ich mal, ob ich ein paar Webseitenlinks zu den Regenwald und Kalahari Projekten habe.

lg

Severino

 

bearbeitet von Severino

Hallo Beate

wie versprochen ein paar Links zu den Forschungsgebieten. Teilweise hat es Bilder von mir dabei, aber bei den Videos habe ich mal ein paar Sachen verlinkt von den richtigen Film-Profis, (National Geographic, BBC, Netflix, Schweizer Fernsehen) die bei uns in den Forschungsgebieten filmen und die ich teilweise supported habe.

Forschungsstationen:

https://www.aim.uzh.ch/de/orangutannetwork/tuananorangutanresearchproject.html

https://suaq.org/de/orangutans/

https://www.media.uzh.ch/de/medienmitteilungen/2019/Erdm%C3%A4nnchen.html

https://www.bos-schweiz.ch/de/mediathek/aktuell/feuer-tuanan-mawas.htm

https://kalahariresearchcentre.org/

 

Filmprojekte teilweise oder ganz aus unseren Forschungsgebieten:

https://www.youtube.com/watch?v=s_VmIzInSMw

https://www.youtube.com/watch?v=grRiDgONILk

https://www.youtube.com/watch?v=0fts6x_EE_E

https://www.youtube.com/watch?v=um2Q9aUecy0

https://www.srf.ch/play/tv/dok/video/die-rettung-der-orang-utans?urn=urn:srf:video:e1a74a5f-0a36-42ed-b2c5-aafdb69162be

https://www.srf.ch/play/tv/einstein/video/einstein-im-reich-der-orang-utans-teil-1?urn=urn:srf:video:1ef8897d-672f-4cfe-ae1d-a200012cc7a7

https://www.srf.ch/play/tv/einstein/video/einstein-im-reich-der-orang-utans-teil-2?urn=urn:srf:video:91565b60-6b07-4197-a800-8d77df34c4e2

  • 1 month later...

Sehr spannender Thread, dem ich noch einen kleinen Aspekt hinzufügen möchte.

Ich verwende für Naturaufnahmen den Tascam DR-40x. Ein Entscheidungsgrund für mich dabei war u.A., dass der sehr schnell angeht (ca. 2s von an bis Aufnahme), da brauchen die Zooms einfach sehr viel länger. Klar, wenn man vorher weiß, dass man jetzt eine Aufnahme machen möchte, ist das nicht so wichtig, aber wenn man den Recorder für den Fall der Fälle mitnimmt, und dann schnell eine Aufnahme machen muss, können >> 20s Startzeit eine Ewigkeit sein.

Klar, ist ein Plastikbomber, aber wenigstens kein Softlack. Dieses Dreckszeug habe ich echt hassen gelernt.

vor 3 Stunden schrieb Kabe:

Ich verwende für Naturaufnahmen den Tascam DR-40x. Ein Entscheidungsgrund für mich dabei war u.A., dass der sehr schnell angeht (ca. 2s von an bis Aufnahme), da brauchen die Zooms einfach sehr viel länger.

Wenn ich im Feld Geräusche aufzeichne, also so richtig mit Richtmikro, Kopfhörer (Recorder Fostex FR-2, Zoom F8n, Sound Devices 888, oder auf Reisen auch mal der günstige Zoom H2n) usw unterwegs bin, dann ist der Recorder immer eingeschaltet und auf Rec/Pause geschaltet und das Prerecording auf 5 Sekunden eingestellt. So verpasst man keinen Pieps, da die letzten 5 Sekunden vor dem Recordstart immer aufgezeichnet werden. Nebenbei kann man so auch regelmässig die Aufnahmelautstärke kontrollieren und anpassen. Man braucht dann halt Reserveakkus im Rucksack.

Aber schon klar, wenn man vielleicht nur einmal am Tag was aufnehmen möchte ist eine schnelle Startzeit von Vorteil.

 

bearbeitet von Severino

@Severino danke für die Ausführungen und den Hinweis auf die (aus heutiger Sicht) etwas ältere ME-Reihe von Sennheiser. Das war wirklich hilfreich für eine erste Orientierung. ME67 habe ich jetzt in einem kleinen Musik-Store sogar noch ein neues (letztes auf Lager) ordern können - was war früher eigentlich der Listenpreis?

Ein ME66 als transportableres Teil konnte ich auch auftreiben - die scheinen häufiger verkauft zu werden.

Jetzt muss ich nur noch nach unterschiedlichen Befestigungslösungen suchen. Echt lästig, was für einen Aufwand (auch an Sachkenntnis in unterschiedlichen Themengebieten) man treiben muß um ein bischen zu filmen. Dagegen ist Fotografieren Spielerei (nicht vom künstlerischen Standpunkt, vom technischen meine ich). 🙂

bearbeitet von elwoody

Das ME67 war früher glaube ich gegen 800-900€ dann kam der Preis irgendwann mal runter auf 600-700.

Das ME66 wurde tatsächlich viel mehr verkauft, weil ein langes Richtrohr im Alltag eher weniger gebraucht wird. Halt wie die sehr langen Linsen…

Und ja, in der Tat: Tontechnik ist schon aufwändiger als Fotografie. Geräusche folgen der Zeitebene, da kommt halt eine Dimension dazu. Ein Bild kann man beliebig lange anschauen, aber der Ton ist flüchtig.😉

Mal schnell ein Sensorfleck wegstempeln ist einfach, aber einen Knackser oder Huster ohne Artefakte aus einer Aufnahme rausfiltern ist ein Spezialistenjob und auch die kriegen es je nach Situation nicht immer perfekt hin.
Deshalb gilt noch mehr als bei der Fotografie: arbeite sorgfältig bei der Aufnahme.😉

Im Studio ist es relativ einfach, da macht man halt nochmal einen Take, aber Aufnahmen draussen oder Livebeschallung ist dauerndes Arbeiten ohne Netz und doppeltem Boden und meist noch unter starkem Zeitdruck und ab und zu noch mit Künstlern oder Regisseuren die Divas und kompliziert sind. Da braucht man manchmal schon ein stabiles Nervenkostüm.

Entweder man liebt es, oder man läuft nach ein paar Jobs haareraufend davon.😄

Ich liebe den Adrenalinkick und kann mir fast keinen cooleren Job vorstellen (ausser die Supportjobs im Regenwald, die sind noch etwas cooler😄).

bearbeitet von Severino

Ah, danke für die Info, dann hab ich mit den 269€ für das neue ME67  (Ausstellungsstück aus der Vitrine) wohl keinen schlechten Fang gemacht. Da ist die tote Katze dazu ja schon unverhältnismäßig teuer. 😄

Ja, wie schwer das mit dem Ton ist, hat wohl jeder in seiner Jugend mal erfahren, der versucht hat, etwas in einem Raum mit einem einfach irgendwo aufgestellten Tonband aufzunehmen -> Ergebnis unbrauchbar. Spätestens wenn man dann noch ans Mikrofon fasst. 😄

Da ich ein paar Kontakte hier zu einer Filmproduktion (tägliche Serie) habe, bekomme ich auch das eine oder andere mit, interessanterweise ist der Ton für den Aussenstehenden meist etwas, das nur in der Form wahrgenommen wird, daß da irgendwelche sportlichen Typen mit vielen Meter langen Angeln bei der Aufnahme ein Tänzchen am Set machen. Und wenn einer vom Ton wieder "Flugzeug" ruft.

Meist macht man sich auch gar keine Vorstellungen davon, was so ein paar fehlgeschlagene Takes im Studio an Kosten verursachen können. Da multipliziert sich alles mit der Zahl der beteiligten Personen. Aber ich kenne das auch von meinem Job - wenn man es dann geschafft hat, ist das Gefühl umso besser. Wird natürlich erleichtert, wenn man Fachkenntnis hat.

vor 13 Stunden schrieb Severino:

noch mit Künstlern oder Regisseuren die Divas und kompliziert sind

Dann meide solche Künstler wie Helge Schneider oder Nena (war ja in den Berichten zu lesen) 😄

vor 1 Minute schrieb Severino:

Ach singt der Helge jetzt auch quer? Hab ich gar nicht mitgekriegt…

Quer hat er nicht gesungen (singt aber manchmal verquer wie sein damaliger bescheuerter Hit "Katzenklo"), nur ihm waren die Körbe zu viel 😉
Hier:

https://www.spiegel.de/kultur/musik/helge-schneider-bricht-konzert-in-augsburg-ab-ich-habe-keine-lust-mehr-a-88ac6c59-6abd-4e44-89db-d4620ec4d8be

 

Ok, ich habe sogar bis zu einem gewissen Grad Verständnis: es geht wirklich auf keine Kuhhaut wie auch mit gestandenen Künstler in den vergangenen 1 1/2 Jahren umgesprungen wurde. Ich kenne einige geniale Künstler die finanziell immer knapp auf Kante genäht waren und nun auf dem Sozialamt  sitzen, oder Berufskollegen von mir, die finanziell nicht über die Runden kommen, mit geleastem Auto, Familie, Kinder usw, oder gerade in einer teuren Scheidung stecken. Wenn du dann noch ein halbes Jahr auf Kohle wartest und der Jobmarkt für andere Betätigungen ausgetrocknet ist…

Kleine bis Mittlere Firmen im Veranstaltungsbereich, die schnell mal ein paar Hunderttausend oder über eine Mio an Equipment rumliegen haben, das amortisiert werden sollte und plötzlich auch nichts mehr wert ist, weil es dir auch niemand abkaufen möchte, Angestellte bei denen man trotz Kurzarbeit die Sozialabgaben bezahlen muss, Lager- und Büromiete, Versicherungen usw und rein kommt noch 10% des normalen Umsatzes… das hältst du nicht über eine so lange Zeit aus. Der Konzentrationsprozess ist voll im Gang… (zum Glück war und bin ich eine One Man Show mit notfalls tiefen Fixkosten und Erspartem).

Und dann sollst du den Clown für eine Strandkorb Party spielen, anstatt konzertant aufzuspielen. 
Aber ich frage mich schon, wieso er sich das nicht schon vor der Zusage überlegt und abgesagt hat. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Mann es sooo nötig hat. Aber vielleicht irre ich mich ja.
Ich hab übrigens zweimal mit ihm gearbeitet und der Mann ist keine Diva, die Zusammenarbeit war locker, aber professionell und seine Jazzimprovisationen sind auf Top Niveau.

bearbeitet von Severino
Am 29.7.2021 um 22:08 schrieb Severino:

Das ME67 war früher glaube ich gegen 800-900€ dann kam der Preis irgendwann mal runter auf 600-700.

Hier habe ich noch eine Preisliste von 2017 gefunden - war zum Schluß wohl doch gar nicht mal mehr so teuer (Seite 9-10). Falls sich jemand für seine Einkäufe noch orientieren möchte:

https://assets.sennheiser.com/global-downloads/file/7859/Sennheiser-Germany_PriceList_MSRP-de-Q2_2017.pdf

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