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Mediamarkt und Saturn haben ihr Sortiment stark abgespeckt


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Brinkmann ist schon vor dem Online Boom Pleite gegangen. Grund war ein antiquiertes Ladenkonzept mit *zuviel* Beratung. Die Waren waren z.T. nur über den Verkäufertresen erhältlich, es gab Berater, dann wieder bestimmte Leute, die handschriftlich irgendeinen Zettel ausfüllten und damit ging man dann zur Kasse. Zu der Zeit waren Saturn und Mediamarkt schon da, man ging ins Geschäft holte sich aus dem Regal, was man brauchte und ging damit zur Kasse. Schnell und einfach.

Den Fachhandel (Mieleläden, Fotoläden, HiFi Läden, TV Spezialisten, etc.) gab es parallel ja auch noch (auch heute) - Brinkmann stand etwas planlos irgendwo dazwischen. Die Beratung war ja auch nicht auf Fachhändler Niveau.

bearbeitet von tgutgu
vor 38 Minuten schrieb pit-photography:

Dadurch gehen manche Geschäfte kaputt.

Dadurch sind schon viele Geschäfte kaputt gegangen.
Brinckmann ist nur ein Beispiel von vielen. Wiesenhavern war früher auch viel größer (und gehört jetzt zu Foto Gregor).
Im Grunde bin ich überrascht, dass es überhaupt noch so viele (Foto-)Fachgeschäfte gibt. 

Viele Grüße 
Christian 

vor 1 Stunde schrieb christian_m:


Im Grunde bin ich überrascht, dass es überhaupt noch so viele (Foto-)Fachgeschäfte gibt. 

Viele Grüße 
Christian 

Einige retten sich ins Online-Geschäft. Foto Koch in Düsseldorf und Fotoforum in Andernach sind zwei Beispiele, die ich kenne und die gute Preise bieten. Beratung gibt es da auch - brauche ich persönlich aber nicht, und ich glaube, die meisten hier im Forum auch nicht. Es gibt das Forum, massenhaft Testberichte im Internet und Youtube. Anfassen kann man die Kameras auf einer Messe, falls es das nochmal geben sollte.

bearbeitet von Geschütteltnichtgerührt

Manche Händler machen sich ja selbst kaputt. Da geh ich extra zum Fotohändler ums Eck um einen Artikel eines eher bekannteren Fotozubehörherstellers zu kaufen (hätte ich mir auch leicht online bestellen können): Dort heißt es dann: Wir wissen nicht ob wir es bestellen können, ich telefoniere mal. 1 Woche später heiß es: "Wir warten auf Rückruf vom Lieferanten". Mich interessiert nicht, warum was nicht geht. Ich will hören: "Ja können wir organisieren, dauert ein bißchen und wird ein bißchen teurer als anderswo online". Wo der Händler das dann bestellt ist mir auch egal. Solls er dort bestellen wo ichs mir selbst bestellen hätte können. Ich zahl das dann auch gerne mehr, wenn ich mich nicht darum kümmern muß. Am End von der Geschichte hab ichs mir dann doch selbst im Internet bestellt (bestellen müssen).
 

bearbeitet von Beefly
vor 27 Minuten schrieb Geschütteltnichtgerührt:

Einige retten sich ins Online-Geschäft

Einige? Ich würde sagen, inzwischen sind es die meisten. Die Fotofachhändler, bei denen ich kaufe, haben alle einen Online-Shop. Viele einzelne Fachhändler haben sich einem größeren Verbund angeschlossen oder wurde übernommen (Foto Gregor), manchmal hat der alte (wörtlich) Eigentümer das Geschäft selbst auch nicht weiterführen wollen und dann mit einem größeren Partner Vereinbarungen getroffen (Sauter / Calumet). Jedenfalls baut kaum keiner einen Online Shop alleine auf.

vor 4 Stunden schrieb tgutgu:

Die Beratung war ja auch nicht auf Fachhändler Niveau.

Sprach der, welcher überall seinen Senf dazu geben muss, auch wenn er keine Ahnung (zumindest von Brinkmann) hat. Ich habe mehrere ehemalige Brinkmann-Mitarbeiter in meinen Freundeskreis und wenn ich denen sagen würde, dass Beratung unter Fachhandels-Niveau war, die würden mir die Freundschaft kündigen, zumal ich weiß, dass Brinkmann mehrfach als bester Fachhändler ausgezeichnet wurde, noch vor dem Einzel-Fachhandel.

bearbeitet von jsc0852
vor einer Stunde schrieb jsc0852:

Sprach der, welcher überall seinen Senf dazu geben muss, auch wenn er keine Ahnung (zumindest von Brinkmann) hat. Ich habe mehrere ehemalige Brinkmann-Mitarbeiter in meinen Freundeskreis und wenn ich denen sagen würde, dass Beratung unter Fachhandels-Niveau war, die würden mir die Freundschaft kündigen, zumal ich weiß, dass Brinkmann mehrfach als bester Fachhändler ausgezeichnet wurde, noch vor dem Einzel-Fachhandel.

Ich habe bei Brinkmann in Hannover früher alles Mögliche gekauft, insofern weiß ich sehr genau, wie der Laden aus Kundensicht lief und was die Beratung anbelangt. Letztere war nach meiner Erfahrung nicht mit der des örtlichen Fotofachhandels vergleichbar, aber auch nicht absolut schlecht. Halt nicht so gut. Dass Du Brinkmannmitarbeiter im Freundeskreis hast, lässt eher darauf schließen, dass Du ggf. bevorzugt behandelt wurdest. Mir keine Ahnung vorzuwerfen, geht aber an der Sache vorbei.

Es ist schwierig, den Elektronikmärkten grundsätzlich eine schlechte Beratungsqualität vorzuwerfen und dafür Brinkmann als gutes Beispiel - das es heute nicht mehr gibt - gegenzuhalten. Brinkmann war als Konzept offenbar nicht überlebensfähig, was aber sicher nichts mit der vermeintlich besseren (und evtl. teureren) Beratung zu tun hatte. Die gute Beratung hatte der Fotohandel auch, der hat aber bis heute überlebt.

Brinkmann hatte sogar noch eine Fahrrad-Abteilung (!) und einen umfangreichen Plastikmodellbaubereich einschl. kleiner Farbtöpfchen, also von seiner Anlage her völlig verzettelt. Eher ein Gemischtwarenladen als ein mit Saturn / Media Markt vergleichbares Geschäft. Im Vergleich zu den anderen Händlern hatte ich in den letzten Jahren bei Brinkmann immer das Gefühl gehabt, dass das nicht mehr lange gut gehen kann. Auch das hatte dazu geführt, dass ich Einkäufe zunehmend anderswo getätigt hatte. Die Schließung der Geschäfte habe ich zwar als Kunde vom Kind bis ins über dreißigjährige Erwachensenalter bedauert, überrascht hatte es mich nicht.

Das soll Brinkmann nicht schlecht reden, aber sie haben damals die Zeichen der Zeit nicht rechtzeitig erkannt und sind deshalb vom Markt verschwunden.

Nachtrag: Schaut man unter Wikipedia unter Ernst Brinkmann KG nach, wird sogar der umständliche, offenbar bis 1998 praktizierte Kaufprozess beschrieben, es ist sogar der "berühmte", gelbe handschriftliche Kassenbeleg abgebildet. Im Artikel ist der Prozess ganz gut beschrieben, genauso habe ich das in Erinnerung. Im Vergleich dazu lief das bei Saturn viel einfacher ab.

bearbeitet von tgutgu

Moin Zusammen,

ich hatte ja schon mal meine Senf hinsichtlich der Verkäuferqualität von Mediamarkt- oder Saturnmitarbeitern dazu gegeben. Jetzt noch Brinkmann dazu zu nehmen halte ich für unlogisch in der heutigen Zeit. In Hamburg wird Brinkmann auch heute noch von vielen Älteren wie mir vermisst. Die Verkäufer waren was meine Einkäufe angeht durchaus qualifiziert. Brinkmann war das technische Kaufhaus, deshalb gab es viel mehr verschiedene Produkte als beim viel später entstandenen Mitbewerber, der sich auf braune und weisse Ware festlegte. Nach meinen Informationen wurden die Verkäufer auch besser bezahlt als ihre Kollegen bei Media/Saturn. Man muss jedoch etwas anderes bei einem Vergleich berücksichtigen. Brinkmann war eine KG somit stand hinter diesem Unternehmen ein Vollhafter bzw. eine Familie. Bei Media-Saturn stand bis zur Gründung der Ceconomy 2017 der Metro Konzern und vorher noch andere hinter die Gruppe. Es macht Sinne sich einmal die Historie beider Unternehmen anzusehen, dann versteht man, warum Brinkmann letztendlich nur verlieren konnte. Es fehlte die Marktmacht bzw. der finanz. Background eines Konzerns als Gesellschafter. Letzendlich hat sicherlich auch die agressive Werbung wie "Geiz ist geil" von Saturn zu den Problemen beigetragen, denn die Marge war wie ich aus eigener Erfahrung weiss, schon damals nicht hoch.

Ich will meine Ausführungen hier mal beenden, denke aber es wird immer ein paar Spezialisten im Einzelhandel geben, doch die Mehrheit der Leutewird sich die Sachen im Internet besorgen.

LG Holger

Wir sollten uns noch mal den Threadtitel vor Augen führen: Abgespecktes Fotosortiment. Bzgl. Fotogerät stand Brinkmann jedenfalls nie besser da als der Fotohandel und die Elektromärkte - eher im Gegenteil. Und bzgl. Beratung tut das ein Geschäft auch nur in dem Kontext, was zu seinem Sortiment gehört.

Meine Rollei 35M habe ich damals bei Brinkmann in Kiel, Holstenstraße erstanden....

Die Beratung war 1a - den Fahrradbereich habe ich da besonders in Erinnerung. 

Seinerzeit war Schauland der einer der ersten aggressiven Wettbewerber in Kiel. 

Jan

Die Fahrradabteilung war bei Brinkmann in Hannover im zweiten Stock. Ich habe mein Fahrrad mal über die Rolltreppe dahin gebracht. Geniales Konzept.

bearbeitet von tgutgu
vor 1 Minute schrieb Johannes.Eudes:

Bei Brinkmann war das Ende bereits 1990 eingeläutet. Saturn/MediaMarkt schreibt seit zehn Jahren Verluste. Was wohl als nächstes aus den Regalen geräumt wird?

 

Fotoausrüstung.

Der Trend ist doch letztenendes überall der gleiche oder? Der Kostendruck, der letztlich vom Verbraucher erzeugt wird, ruiniert jegliche Qualität insbesondere im Dienstleistungsbereich.

Ob es jetzt Flugreisen, Fachhandel, TOurismus oder Dienstleistungen generell sind. Die Symptome sind recht ähnlich.

Dürfte der Tatsache geschuldet sein, dass die Palette an Produkten und Dienstleistungen, die der durchschnittliche Haushalt so erwirbt, deutlich schneller gewachsen ist, als die Löhne und Gehälter. Entsprechend steigt der Kostendruck.

Ich hab neulich mal alte Rechnungen gefunden. Z.B Flüge von Hamburg nach San Francisco und zurück im Jahre 2003, also kurz nach Euro-Einführung. Das war im Dezember, also absolute Nebensaison und Economyclass hat hin und zurück damals pro nase 1.250 Euro gekostet. Vor 17 (!) Jahren außerhalb der Saison. Inflation berücksichtigt sind das heute 1.750 Euro.

Heute geht das für 850 Euro in der Nebensaison. 

Das ist ja im Kamerahandel nicht so anders. Wenn ich mir mal ansehe, wie teuer die alte Olympus meiner Großeltern damals war oder die Canon meiner Mutter, dann zieht man schon die Brauen hoch.

Auch wenn ich mal nach der Preisliste von 1995 meinen E 200 Diesel zusammenkonfiguriere... Wenn ich die Ausstattung wähle, die ein E 200d W213 im Jahr 2020 ab Werk hat, dann komme ich auf einen Kaufpreis von über 90.000 DM -> 45.000 Euro. Bei 25 Jahren Inflation entspräche das heute ungefähr 74.000 Euro.

Die aktuelle Baureihe fängt aber knapp unterhalb von 50.000 Euro an - und hat Ausstattung, die im alten auch gegen Geld nie verfügbar war. Irgendwie muss man es also geschafft haben, ein erhebliches Mehr an Wertschöpfung bei einer Kostensenkung um reale 35% an den Mann zu bringen.

Dass das natürlich auch zu Lasten der Qualität geht, zeigt mir in diesem Beispiel bereits der flüchtige Blick unter die Motorhaube.

 

Lange Rede kurzer Sinn: Die Produktvielfalt wächst, entsprechend steigt der Kostendruck. Natürlich ermöglicht auch Prozessoptimierung das Senken von Kosten, aber dennoch wird ja dort gespart, wo es am leichtesten möglich ist. Und das ist in der Regel im Servicebereich.

 

Natürlich nehmen Saturn und Mediamarkt Kameras aus dem Sortiment. Der Platzbedarf ist im Verhältnis zu den erwarteten Verkaufszahlen ziemlich groß. Die Anforderungen an eine fachkompetente Beratung relativ hoch. Das lohnt alles vorne und hinten nicht.

Ich hoffe, dass sich Häuser wie Wiesenhavern in Hamburg noch eine Zeit halten können....

bearbeitet von Gast
vor 14 Minuten schrieb Justus H:

Ich hoffe, dass sich Häuser wie Wiesenhavern in Hamburg noch eine Zeit halten können....

Wiesenhavern ist ja platzmäßig auch extrem geschrumpft. Früher hatten die auf mehreren Etagen in der Mönckebergstraße auch noch Hifi. Aber, sehr beeindruckend, die haben da sogar noch Laborutensilien für die analoge Entwicklung (Entwickler, Fotopapier, etc.). Ich wüsste gar nicht, wo man sowas im Einzelhandel in Hamburg sonst noch bekommt.

Im Elbe-Einkaufzentrum hat Wiesenhavern nur noch einen sehr kleinen Laden, der kleiner ist, als mein Wohnzimmer.

Von der Beratung her (im Segment m43) konnten mich beide Läden zuletzt nicht mehr überzeugen. Steht zwar noch im Regal, aber so richtig Ahnung hatte da keiner.

Viele Grüße 
Christian 

vor 45 Minuten schrieb Justus H:

Dass das natürlich auch zu Lasten der Qualität geht, zeigt mir in diesem Beispiel bereits der flüchtige Blick unter die Motorhaube.

Ich bin mir nicht sicher, ob diese Gleichungen so pauschal stimmen. Ich persönlich finde, dass die Fahrzeuge bzgl. Qualität enorm zugelegt haben. Noch vor 15 Jahren hatte ich bei meinem Fahrzeug, das 50.000 km auf dem Buckel hatte und fünf Jahre auf dem Buckel hatte, einige Rostansätze und auch Verschleißreparaturen traten häufiger auf. Mein aktuelles Auto ist deutlich besser gefertigt und von der Bedienung (Schaltung, Bedienelemente) auch.

Im Kamerabau sehe ich das genauso. Die E-M1.3 ist haptisch spürbar besser als noch die E-M1.1. Die E-M5.3 viel besser als noch die E-M5.1. Bzgl. Beratungsqualität und Service bei den Händlern sehe ich keinerlei Abstriche, ich würde sogar sagen, dass Einkäufe heute viel kundenfreundlicher ablaufen. So kann ich z.B. bei Media Markt jedes gekaufte Produkt ohne Diskussion innerhalb von 14 Tagen wieder zurückbringen. Das ist für den Kunden sehr vorteilfhaft, wenn er nicht einschätzen kann, ob der Einsatz eines Produktes den erhofften Vorteil bringt. Das war bei mir z.B. bei WLAN Repeatern der Fall. Zu Hause ausprobiert, ob die Verbindung deutlich besser wird - war nicht der Fall, also trotz geöffneter Packung und einmaligem Gebrauch wieder zurück.

Mein Eindruck ist, dass der Wettbewerb eher dazu führt, sich mehr um die Belange des Kunden zu kümmern. Ich hatte kürzlich Probleme bzgl. der Lieferung einer Bestellung bei Foto Gregor bei der ich mich über die Abwicklung seitens UPS beklagte und um Prüfung bat, ob nicht Alternativen zu UPS für den Versand angeboten werden könnten. Nur wenige Stunden nach Versand der Mail hatte ich einen persönlichen Anruf von dem Mitarbeiter, der meine Bestellung bearbeitet hat und wir haben ein sehr gutes Gespräch geführt. 1&1 hat eine Funktion eingeführt, bei der man - wenn man sich für diese Funktion einmalig angemeldet hat - ohne lästiges Telefonmenü direkt zu einem Mitarbeiter durchgestellt wird, weil meine Telefonnummer sofort mir als Kunde zugeordnet wird.

Auch in Bekleidungsgeschäften habe ich wahrgenommen, dass das Eingehen auf den Kunden deutlich besser geworden ist. Das sind alles persönliche Erfahrungen, aber ich kann selbst nicht sagen, dass ich heute deutliche Qualitätseinbußen wahrnehme. Ausnahmen gibt es aber immer.

bearbeitet von tgutgu

Ich erinnere mich noch ganz dunkel an die Zeiten. Bin Jahrgang 1991 und jetzt wo Du es sagst... 

Und sind die einzigen, die Analogfilme wirklich überzeugend entwickeln können.

Ich fand die im M43 eigentlich recht überzeugend. Allerdings wusste ich auch, was ich suche. Und der Verkäufer hatte Ahnung.

vor 10 Minuten schrieb tgutgu:

Ich bin mir nicht sicher, ob diese Gleichungen so pauschal stimmen. Ich persönlich finde, dass die Fahrzeuge bzgl. Qualität enorm zugelegt haben. Noch vor 15 Jahren hatte ich bei meinem Fahrzeug, das 50.000 km auf dem Buckel hatte und fünf Jahre auf dem Buckel hatte, einige Rostansätze und auch Verschleißreparaturen traten häufiger auf. Mein aktuelles Auto ist leider, deutlich besser gefertigt und von der Bedienung (Schaltung, Bedienelemente) deutlich besser.

 

Ich kann da nur für Mercedes sprechen... Wir haben hier seit Jahrzehnten W124 laufen und parallel eben 211er / 212er / 213er. Und gerade in Kleinigkeiten ist die Qualität extrem gesunken. Guck Dir mal ne Steckverbindung Baujahr 1990 an und vergleich die mit 2020. Es ist völlig klar, dass die neue keine 30 Jahre halten wird. In der Regel fangen die Neufahrzeuge nach 10 Jahren mit dem Theater an und gehen dann extrem ins Geld. Mit den ganzen hochqualitativen Autos aus den späten 80ern und 90ern hier (Mehrere 124er, 126er, 1988er Saab 900, alte G Klasse etc) ist das alles nicht der Fall. Klar geht da auch mal was kaputt, aber dass die Autos nach einer Zeit X im Grunde monatlich mit teurem Blödsinn nerven ist eher nicht der Fall.

Das mit dem Rost kann ich nicht bestätigen. Der 8 Jahre alte Fiesta meiner Freundin rostet im Motorraum fröhlich vor sich hin. Der Golf VI unseres Nachbarn hat nach 11 Jahren so schweren Rostbefall an Schwellern, Hinterachse und Scheibenrahmen, dass er jetzt in die Presse kommt. Mein 124er hat nach 25 Jahren nix... Der andere hier ist 31 Jahre alt und hat ebenfalls nix.

Allerdings weiß ich natürlich nicht, wie die Qualität bei Ford / VW früher war. Da kann ich nur für Mercedes sprechen... 

 

Mit der M1.3 zur M1.1 die ich ja beide habe, sehe ich das genau so. Allerdings meinte ich mit meinem vorangegangenen Post auch nicht den Zeitraum 2013-2020, sondern eher generalisierend den Zeitraum 1975-2020. 

Der Fachhandel war in der Form, wie meine Eltern und Großeltern davon erzählen, ja auch schon vor zehn Jahren tot.

Wann man jetzt zu Media Markt gegangen ist, um eine fachkompetente Beratung zu erhalten, entzieht sich meinem Erinnerungsvermögen.

 

bearbeitet von Gast

Ich frage mich, welche "Ahnung" ein Verkäufer haben sollte? was erwartet man hier? Einzelheiten bei der Bedienung, detaillierte Unterschiede zwischen Produkten? Abbildungsleistung von Objektiven? Man sollte nicht vergessen, dass das Verkaufspersonal nicht der Herstellersupport ist.

Heute sind alle Kameras so gut, dass eine anforderungsbezogene Herausarbeitung der Unterschiede immer schwerer fällt. Kunden können z.T. keine klaren Anforderungen artikulieren und diejenigen, die das können, wissen ohnehin schon, was sie wollen. Manchmal wird der Verkäufer auch nur "angetestet".

Oft sind die Verkäufer "nur" dazu da, ein Produkt aus der Vitrine zu holen und dem Kunden zur Sichtung zu geben und etwas Small Talk zu führen. Viele Kunden kommen ja bereits gut informiert ins Geschäft. Für mich kommt es schon fast mehr darauf an, dass die soziale Kompetenz des Verkäufers passt, das Gespräch ist dann eher Fachsimpelei als konkrete Kundenberatung.

Wenn ich mal ein Gespräch mit einem Neukunden beobachte, sehe ich meistens - bei dem was ich mitbekomme - dass schon die richtigen Produkte auf dem Vorführtresen landen.

vor 4 Minuten schrieb Justus H:

Der Fachhandel war in der Form, wie meine Eltern und Großeltern davon erzählen, ja auch schon vor zehn Jahren tot.

Ich finde eher, dass sich der Fachhandel deutlich verbessert hat. Früher war das Geschäft stark geprägt von Filme zur Entwicklung abgeben und wieder abholen. Heute hat das Personal viel mehr Zeit für die Beratung des Kunden und Gespräche  zu führen. Nach meiner Beobachtung (immerhin vier Fachhändler) sind die Läden auch nicht weniger besucht als früher.

Ich habe manchmal das Gefühl, dass ein gewisser Nostalgie Effekt eintritt. Die Wahrnehmung der Vergangenheit ist positiver als die der Gegenwart ohne dass diese jedoch wirklich belegbar ist. Auf Hörensagen von Dritten zu  vertrauen, ist da auch problematisch, da die Dritten möglicherweise ganz andere Bedürfnisse (und auch Kenntnisse) hatten als ich heute. Die Themen - gerade auch im Bereich Fotografie - sind ganz andere als noch vor 20 Jahren.

Ich würde mich auch da abstrakt halten, ohne Dir im Konkreten entgegentreten zu wollen.

Auf der einen Seite steigt die Produktvielfalt und Komplexität exponentiell an. Auf der anderen Seite hat man - durch das Internet - nahezu unbegrenzte Möglichkeiten der Informationsbeschaffung. Siehe das Forum hier. Wäre so vor 25 Jahren nicht möglich gewesen, mal eben zwischen Tür und Angel Jahrzehnte der Nutzererfahrung lesen zu können.

Eine Bewältigung setzt aber eben auch voraus, dass man sich selber informiert. Bei den Dingen, an denen ich hohes persönliches Interesse habe, wie etwa Kamera oder Auto, ist das auch kein Problem. 

Ich stelle im Alltag fest, dass die allermeisten Dinge, bei denen man sich auf Dienstleister verlässt, in der Regel schief gehen. 

Es sei denn, man nimmt höherpreisige Dienstleistungen in Anspruch. Die Wahl hat man etwa bei Handwerkern, Möbeln etc pp. 

Es gibt allerdings auch Bereiche, in denen man mittlerweile auch für teuer geld keine brauchbaren Leistungen mehr bekommt. Da fallen mir Fluggesellschaften ein.

vor 1 Stunde schrieb Justus H:

Ich stelle im Alltag fest, dass die allermeisten Dinge, bei denen man sich auf Dienstleister verlässt, in der Regel schief gehen. 

Wirklich? Ich würde sagen, dass bei mir 95% der Dienstleistungen, die ich erhalte, klappen. Natürlich hängt das davon ab, was unter "schief gehen" verstanden wird. Ist es "schief gegangen" wenn ein Produkt zwei Tage später geliefert wird?

Wenn das so dramatisch wäre, würden wir in einem anderen Land, das ich nicht kenne, leben.

Berechtigte Frage nach den Maßstäben, die man so ansetzt.

Wir sind letztes Jahr umgezogen und hatten daher eine Vielzahl von Handwerkern / Möbellieferanten / Interneteprovidern usw pp hier beschäftigt. Meine Freundin fährt zudem relativ viel Auto und hat daher im Rahmen der Fahrzeugwartung sehr regelmäßig mit der Werkstatt zu tun.

Vielleicht ist mein Bild seitdem etwas verzerrt: Für mich setzt sich eine Dienstleistung aus Haupt- und Nebenpflicht zusammen. Hauptpflicht ist der Kerninhalt der versprochenen Leistung, Nebenpflicht die "Begleitumstände" dafür, dass das ganze vernünftig über die Bühne geht, also beiderseitige Obliegenheiten.

Und gerade letzteres geht häufig schief. 

Ob es jetzt der Internetanbieter ist, der trotz anderslautender Aussagen am Telefon Dinge über Wochen nicht hinbekommt, schwedische Möbelhäuser, die Möbel liefern und nur halb aufbauen und dabei diverse Schäden hinterlassen... Fluggesellschaften, die erst dann Tickets zurückerstatten, wenn man nach dem dritten Telefonat entsprechend scharf wird.

Oder die Werkstatt, die bei Fertigstellung der Reparatur unbedingt anrufen wollte, damit der Wagen am selben Tag noch abgeholt werden kann weil bei Abgabe gesagt wurde, dass das Fahrzeug unbedingt am nächsten Tag gebraucht wird und dann den Anruf verpennt. Eine Stunde nach vereinbarter Zeit selber angerufen "Ja jetzt ist XYZ schon im Feierabend, der hat aber den Schlüssel, müssense morgen wiederkommen". Und dann kannste doch wieder umplanen.

Oder sagt "klar können sie kurz vorbeikommen, wir gucken uns das spontan an" und man dann ne halbe Stunde später hört "ne da sindse falsch informiert worden, die Mechaniker sind alle im Feierabend".

Gerade bei den großen Dienstleistern habe ich den Eindruck, dass ohne Schriftverkehr mit ganz eindeutigen Fristen und Ankündigungen nichts funktioniert.

Jeder Einzelfall ist nichts Wildes, aber in der Summe nervt es doch erheblich.

Je kleiner und persönlicher das Unternehmen, desto besser funktioniert es erfahrungsgemäß. Deswegen habe ich letztes Jahr für eine Waschmaschine 80 Euro mehr bezahlt, als "möglich gewesen wäre". Aber mit dem Ergebnis, dass die Waschmaschine ohne die geringste Macke, ohne doch mal an der Wand langzuschrabbeln, mit der Sackkarre ne Macke in den Türrahmen zu fahren usw. jetzt da steht wo sie hingehört und ich eine Visitenkarte für den Fall habe, dass das Ding streikt.

 

bearbeitet von Gast

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