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Warum bekommt Ihr keine Ausstellung........


EyeView

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vor 11 Stunden schrieb Nurmalso:

Die meisten Filme dort sie wie die meisten Bilder in Fotoforen, Massenware für den gleichgeschalteten Massenmenschen.

Na klar, was auch sonst. Wer die Glotze nicht kennt, kann auch offenbar auch nicht wissen, dass es dort sehr viele anspruchsvolle und gute Angebote gibt. Solche Aussagen sind ein Schlag ins Gesicht von Kulturschaffenden.

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Am 26.11.2021 um 09:56 schrieb pit-photography:

 

Möchte mal interessieren, was der Kunstprofessor einer Uni zu den Fotos von L.E. sagen würde.

Ein gutes Beispiel kann man sehen:

  • Helmut Newton fotografierte damals Models und bringt als Starfotograf eine Bildband raus.
  • Karl Lagerfeld entdeckte die Fotografie und nimmt eine Hasselblad und fotografierte ebenfalls Models.

Beides verbindet: Es sind Bilder die von den Promis gemacht wurden und die beiden der breiten Öffentlichkeit über TV und Medien aller Art sehr bekannt sind.

 

 

Grundsätzlich hast du recht, und Leute wie L. E. oder die Fotos eines Dieter Nuhrs kommen in der Fotokunst gar nicht vor. Genau so wenig wie der Fotomüll eines Brian Adams oder vielen sonstigen Promis.

Daran ändert auch nichts, dass ein Dieter Nuhr auf der ArtCologne Fotos für 5-stellige Beträge verkauft, die man definitiv  in jedem VHS-Anfängerkurs findet. Und das diese Leute Ausstellungen bekommen. Das ist halt so und mich juckt es nicht mehr. Es gibt ganze Horden von Anwälten, Zahnärzten, Immobilenmaklern, die sich sowas in ihre Büros hängen und das für Kunst halten. Ich habe auch banale Sachen gemacht und das teuer an ein Hamburger Unternehmen verkauft.

Allerdings hast du 2 nicht so passende Negativ-Beispiele genommen. Denn Helmut Newtons Fotos "haben was" und er ist ein sehr guter Portraitfotograf. Ich habe einen Bildband von ihm und da kann man sich eine Menge abgucken. Das Künstlerprädikat gilt in gewisser Weise auch für Lagerfeld, der einfach ein Gesamtkunstwerk ist.

Anmerken möchte ich noch, dass "Obdachtlose fotografieren" ungefähr so spannend ist wie der Fußpilz meiner Großmutter. Und nebenbei bemerkt schlicht asozial und keineswegs "ein Blick auf die Gesellschaft". Das so zu nennen, ist einfach nur dumm.

Wenn man sich sehr spannend einlesen will, ist meine erste Empfehlung dieses Buch: https://www.amazon.de/Fotografie-zeitgenössiche-Kunst-kunst-kompakt/dp/3422070966

Gibt es auf Englisch auch in einer neueren Auflage, aber wenn man das Deutsche bevorzugt, ist man auch mit dem o. g. allerbestens bedient.

bearbeitet von Geschütteltnichtgerührt
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Am 26.11.2021 um 07:29 schrieb Johannes.Eudes:

Diese Art Fotos sieht man häufig in Ausstellungen und dann Frage ich mich regelmäßig, warum zeige ich meine Festplatte nicht auch den Leuten.

Das Problem ist, Du denkst, du bist so gut wie diese Leute.

In Wirklichkeit ist es andersrum: Die Fotos dieser Leute sind so beliebig wie die auf deiner Festplatte.

Es ist wirklich schwer, sich der Beliebigkeit in der Fotografie zu entziehen. Bei mir sind es Fotos, die ich oft erst bei der Auswahl und Sichtung als Kunst einschätze.

Generell sind das keine Aufnahmen aus Tele-Objektiven. Bestenfalls mal mit dem 45mm wie das hier: https://www.fotojell.de/gallery/unterwegs/#&gid=1&pid=21st-century-people-fotojell

Man muss eben nah ran... und alles was sich "Street" nennt, ist keine gute Street-Fotografie. Die guten Street-Fotografen nennen das irgendwie, nur eben nicht "Street". Wenn ich diesen Begriff lese, klicke ich gleich weiter.

bearbeitet von Geschütteltnichtgerührt
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Am 26.11.2021 um 06:46 schrieb EyeView:

mit langen Erklärungen in die Kunstecke gerückt

Das passiert generell oft bei Kunst, vor allem bildender Kunst. Und umso länger, geflügelter und kunstvoller die Beschreibungen sind, von dem was ich mir gerade anschaue, umso schlechter ist es recht oft…

Aber eben, ich gebe zu, ich bin einfach gestrickt, auch wenn mir Abstraktion und um die Ecke denken nicht unbekannt sind.😉

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vor 17 Stunden schrieb Geschütteltnichtgerührt:

Allerdings hast du 2 nicht so passende Negativ-Beispiele genommen. Denn Helmut Newtons Fotos "haben was" und er ist ein sehr guter Portraitfotograf. Ich habe einen Bildband von ihm und da kann man sich eine Menge abgucken. Das Künstlerprädikat gilt in gewisser Weise auch für Lagerfeld, der einfach ein Gesamtkunstwerk ist.

Ich glaube du hast da was missinterpretiert. Mir geht es eher darum, dass Menschen mit Promi-Status sehr große Bandbreite in der Öffentlichkeit besitzen. Wäre das ein in der Öffentlichkeit unbekannter Künstler, der wirklich gut kann (egal was, Foto, Film, Malerei uw.), wäre er nur in seinem Kreise bekannt. Nur mit Glück, wenn er einen Mäzen oder Kunstkenner hat, der ihn zufällig entdeckt, findet er den breiten Weg in die Öffentlichkeit. Meist macht er nur in Kunstkreisen seinen Namen.

Mit dem Kunstprofessor habe ich nur erwähnt weil er auch meist mit einem Hauch von Geschmack unterliegt. Nicht jedem, der keine Kunststudium hinter sich hat, muss solche Art von Bildern gefallen, auch wenn der Professor das als erstklassiges Bild bezeichnet.

Das war mir damals so aufgefallen, als da ein Wettbewerb für ein Kieler-Woche-Plakat ausgeschrieben wurde. Als das Ergebnis bekannte wurde und in der Zeitung veröffentlich wurde habe ich bersucht, mir den Zusammenhang des jährlichen Volkfestes und dem Plakat zu finden. Das war so abstrakt, dass man eine Erklärung als Bildtext bedurfte um zu verstehen. Ohne würde keiner drauf kommen. Das Plakat wurde von der Studentengruppe einer Kunsthochschule unter der Aufsicht eines Kunst-Professors entworfen.

Daher mein Zwiespalt zu den Kunstprofessoren, Geschmäcker sind nun mal verschieden, mit oder ohne Kunststudium (ich habe kein Studium hinterlegt).

vor 17 Stunden schrieb Geschütteltnichtgerührt:

Anmerken möchte ich noch, dass "Obdachtlose fotografieren" ungefähr so spannend ist wie der Fußpilz meiner Großmutter. Und nebenbei bemerkt schlicht asozial und keineswegs "ein Blick auf die Gesellschaft". Das so zu nennen, ist einfach nur dumm.

Ich selbst käme nie auf die Idee, solche Menschen, die in der Gesellschaft sehr tief abgerutscht sind, zu fotografieren. Das sind Schicksale, die meist unbeabsichtig aufgetreten sind. Aber manche Berufsfotografen meinen, solche Bilder müssen aufgezeigt werden. Wenn der Protagonist im Bild sein Einverständnis gibt. Asozial ist das nur wenn die gutgehende Gesellschaft diese Schicksale ignoriert und mit "selbst schuld" urteilt. Aber das ist ein anderes Thema. Das müssen wir hier nicht vertiefen.

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vor einer Stunde schrieb pit-photography:

Mit dem Kunstprofessor habe ich nur erwähnt weil er auch meist mit einem Hauch von Geschmack unterliegt. Nicht jedem, der keine Kunststudium hinter sich hat, muss solche Art von Bildern gefallen, auch wenn der Professor das als erstklassiges Bild bezeichnet.

Ich kenne keinen Kunstprofessor, der nicht auch nach persönlichen Geschmack urteilt. Kunst ist zwar gesellschaftlicher Diskurs, aber im Einzelfall eben doch sehr dehnbar.

Ich bin kritisch. Und zwar so kritisch, dass die allermeisten meiner eigenen Sachen diesbezüglich durchfallen.

Ich kann ich mich halt auch für Fotos begeistern, die gut gemacht sind, von mir aus auch schön oder geil, und keine Kunst sein wollen. Als Beispiel nehme ich mal den "Wolken"-Thread hier. Das flasht mich durchaus an.

bearbeitet von Geschütteltnichtgerührt
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vor 12 Stunden schrieb Severino:

Das passiert generell oft bei Kunst, vor allem bildender Kunst. Und umso länger, geflügelter und kunstvoller die Beschreibungen sind, von dem was ich mir gerade anschaue, umso schlechter ist es recht oft…

Aber eben, ich gebe zu, ich bin einfach gestrickt, auch wenn mir Abstraktion und um die Ecke denken nicht unbekannt sind.😉

Zustimmung! Lange Erläuterungen sind nie ein gutes Zeichen.

Erst auf Nachfrage, dann erwarte ich, dass der Künster etwas dazu sagen kann.

bearbeitet von Geschütteltnichtgerührt
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.................. hm..............

........... die Bilder des Künstlers Eidinger sagen mir mehr über Eidinger, als Eidinger über die Bilder zu erzählen weiß. Ob Eidinger über die Bilder über sich viel zu erzählen vermag weiß ich nicht, ich weiß aber an Hand der Bilder, wer sich Eidinger nähern möchte, kann zwischen ihm und den Bildern wählen. Oder beiden die Chance geben, mit und ohne Widerspruch die Verschmelzung zu akzeptieren.

Natürlich besteht ein gravierender Unterschied in der Tatsache, ob ein Foto wie eines der Ausstellung auf meiner Festplatte liegt oder an der Wand mit dem Wissen von Eidinger hängt. Größer könnte er nicht sein, denn Eidinger selbst ist Kunst, ich nicht.

Es hat nach meinem Empfinden der Kunst  noch nicht zugetragen, aus seiner Selbstwirklichkeit heraus die Kunst definieren zu wollen und sie damit einem Anspruch unterwerfen zu wollen, den sie selbst an sich gar nicht stellt. 

Wenn ich der Kunst begegne frage ich meist nicht, was soll sie mir sagen, sondern meist höre ich ihre Frage, na?, wer bist du, weißt du, wer du bist?

Als ich in der Atacama Wüste war und außer dem Pulsschlag in meinen Ohren nicht weiter hörte, stellte ich fest, als das Stille weit aus mehr als nur die Abwesenheit von Lärm ist, sie war die Sprache der Wüste.

Sofern kein Dialog in der Begegnung der Kunst mit seinem Selbst stattfindet, wird im Erklärungsversuch eines anderen sie selbst vernichtet.

Bedeutet, Fäden wie dieser hier mit und ohne Anklage, Zuspruch oder Ablehnung, Empörung und oder Begeisterung schnüren das Wesen der Kunst mehr ein, als das ihr Raum geboten wird.

bearbeitet von Dominique
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Hallo in die Runde,

in einer Zeit, in der die TV-Sender mit allen möglichen Mitteln für eine optimale Einschaltquote kämpfen, sinkt in der Regel auch das Niveau. Damit meine ich nicht, die Qualität der einzelnen Sendungen, sondern die Inhalte der einzelnen Formate.

In einer Zeit, in der gefühlt jede Woche ein Superstar erkoren wird, bleibt für Qualität und Originalität weniger Raum.

Aber auch die Sender und Formate in der zweiten Reihe brauchen ein Mindestmaß an Einschaltquoten. Für den Schauspieler ist es eine willkommene Werbung für sein Projekt.

Kunst liegt immer im Auge des Betrachters. Ich würde seine Bilder nicht rund um als schlecht bezeichnen, einige sind mit Sicherheit ganz ordentlich, aber als Kunst würden sie in meinen Augen nicht durchgehen. Aber es ist wie schon beschrieben auch eine Sache des Marketings was ankommt und letztendlich als Kunst angesehen wird.

Wenn dann zum guten Marketing auch noch ein großer Bekanntheitsgrad kommt, hilft das natürlich, zu so einer Ausstellung zu gelangen. Würde man als Sender sich die Mühe machen nach Alternativen zu suchen, da bin ich mir sicher das in der Hansestadt Hamburg es Fotografen gibt die mit ihrem Schaffen eher mit dieser Bühne geehrt werden sollten.

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Na gut, ich oute mich, ich finde die Bilder von Bryan Adams und Lenny Kravitz durchaus sehenswert, hatte mir die Ausstellungen hier in München in der Leica Gallery angeschaut.

Was die Abartigkeit angeht, Obdachlose im Voyeur Modus abzuschießen, bin ich ganz bei Andreas. Das ist eine Unart, die viel über den Charakter des Fotografen verrät.
Echte Charakterportraits von Obdachlosen -vielleicht zusammen mit einer Reportage über die Personen und deren Geschichte - fände ich dagegen spannend. 

Grundsätzlich braucht es für eine Ausstellung einen roten Faden. Frank hat mehr als ausreichend viele spektakuläre Bilder, mit denen man tolle sehenswerte Ausstellungen machen könnte. Die Frage ist nur: Wer ist das Zielpublikum, wer soll die Bilder kaufen, wer will die Bilder ausstellen und am Verkauf verdienen.

Was Frank braucht ist einen Mentor, der sich dafür einsetzt, dass man seine Bilder in Ausstellungen sehen und Drucke kaufen kann. Wo wir den herbekommen, weiß ich allerdings auch nicht. Leider!

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Dieter Nuhr hatte vor einigen Jahren mal eine Fotoaustellung in der Ökonomie bei uns im Kloster . Bei der Eröffnung war die Schlange länger als beim Impftermin . Ja, die Bilder waren nicht schlecht . Im D..R-Forum habe ich schon wesentlich bessere gesehen . Die Damen im Pelzmantel und die Herren mit Seidentuch haben wie die verrückten seine Fotobücher gekauft und signieren lassen . Ich hab mich geärgert, dass ich an dem Sonntag so früh aufgestanden bin .

Würde Frank dort ausstellen käme ich auch am nächsten und übernächsten Tag dorthin . Seine Bilder sind in meinen Augen überragend !!!!! Da ich niemals auch nur ansatzweise an sein Level herankomme hab ich mir zwischendurch auch schon mal überlegt, ob ich die Kamera eintausche gegen Stricknadeln und Wolle und Pullover stricke .🙄

 

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vor 13 Stunden schrieb robbi_mark2:

Da ich niemals auch nur ansatzweise an sein Level herankomme hab ich mir zwischendurch auch schon mal überlegt, ob ich die Kamera eintausche gegen Stricknadeln und Wolle und Pullover stricke .

ja, ein gangbarer Weg.

Aber es gibt auch noch die Möglichkeit einmal darüber nachzudenken, ob die Absicht eine Kopie von jemanden zu werden zielführender ist, als aus fotografischer Sicht ein Original seiner selbst zu sein.

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vor 8 Minuten schrieb Dominique:

Aber es gibt auch noch die Möglichkeit einmal darüber nachzudenken, ob die Absicht eine Kopie von jemanden zu werden zielführender ist, als aus fotografischer Sicht ein Original seiner selbst zu sein.

Sehr guter Punkt!

 

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vor 3 Minuten schrieb pit-photography:

Sehr guter Punkt!

danke dir.

Meine These ist, solange Menschen nicht verstehen, wenn sie in den Spiegel schauen und das Bild, welches sie dort sehen,

nicht dem entspricht, was sie selbst von sich haben, sie relativ erfolglos sein werden, in dem, was sie tun.

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Ich denke, dass das auch ein deutsches Problem ist. Seit der Stigmatisierung (Entartete Kunst) durch die Nationalsozialisten, ist es selbst an den Hochschulen kaum noch möglich "Kunst" einzuordnen oder gar zu kritisieren.

Im besten Fall traut man sich noch ein Foto daran zu messen, ob der Lichtbildner die Regeln des Bildaufbaus angewendet hat. Inhaltlich hingegen braucht es schon eine ganze Portion Mut seine Meinung zu äußern. Auf der einen Seite ist diese Entwicklung ja verständlich, aber es wirkt halt auch oft wie "Bei des Kaisers neue Kleider".

Wenn bei mir der Putzeimer herumsteht ist das liederlich, im Museum - an exponierter Stelle - vielleicht Kunst. Kann man Kunst überhaupt machen? Ich denke man kann ein handwerklich gutes Foto liefern, ob es Kunst wird entscheiden andere.

Ein Autogramm von mir will niemand, vom Eidinger schon. Bei einem Foto geht das sicher noch mehr ab - weil der Vergleich aber auch hinkt. Denn ohne Frage würden diese Leute den Eidinger natürlich auch verschmähen, wenn sie fürs gleiche Geld einen Lindbergh, Ritts oder Avedon mit nachhause nehmen könnten.

Mein Vater hat mal ernsthaft meine Kunstlehrerin gefragt, warum ich so gute Noten bei ihr bekomme. Die Antwort war: "Er hat sich etwas dabei gedacht, egal wie er es dann aufs Papier bringt". Natürlich war dem nicht so, aber ich war halt Nutznießer dieser Betrachtungsweise und habe das dann zum Leidwesen meines Vaters auch gelebt.

Wenn jemand wie Frank in der Lage ist zu beurteilen, ob es sich zumindest um eine handwerklich gute Arbeit handelt, dann hat er ja noch die Möglichkeit mit den Füßen abzustimmen. Manchmal spielt ja auch eine Rolle wer solchen Bildern seine Aufmerksamkeit schenkt. Die Schickeria kann Dir vielleicht ein gutes Gefühl verschaffen, dafür gibt es dann aber noch lange keinen Abdruck bei Schirmer/Mosel oder die Anerkennung anderer Fotografen und das beruhigt mich dann doch wieder.

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vor 1 Stunde schrieb Frank W.:

ob es sich zumindest um eine handwerklich gute Arbeit handelt

ist Kunst von handwerklich guter Ausführung abhängig? 

Ich denke nein, im Gegenteil, sie würde sich an derart subjektiven Abhängigkeiten knüpfen, als das ihr Gestaltungsraum in einer sterilen Machart enden dürfte in der kein Platz für Fantasie besteht. Wie der Tod kein Ohr für den Lebensruf besitzt, so besitzt auch die Kunst kein Verständnis für unsere Richtlinie der Ausführungsmerkmale.

Sicher, sie lässt wie wir und ich jede Meinung zu - wer wäre sie auch sonst - nur, was sie von dieser Meinung zu halten hat erfahren wir nur in der Akzeptanz ihre Schweigens darüber.

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vor 33 Minuten schrieb Dominique:

ist Kunst von handwerklich guter Ausführung abhängig?

Gute Frage und interessante Betrachtung. 

Ich denke die oft erwähnte Fettecke braucht auch eine spezifische Anordnung im Raum. Zwischen Mülleimer und Heizungsrohr funktioniert selbst die nicht. Malerei, Photograhie und Bildhauerei sind ja einer Vielzahl an Regeln unterworfen, damit sie für den Betrachter funktionieren. Ich denke ein Künstler schafft es hier und da eine dieser Regeln zu brechen, etwas Neues zu erschaffen oder zumindest Kontroversen zu erzeugen. 

Wer hingegen die Regeln nicht kennt, kann diese auch nicht wirklich brechen. Zumindest muss ich ja verstehen, wie der Betrachter etwas wahrnimmt, anders als der Künstler, der wochenlang an einer Plastik herumkratzt und mit dieser längst vertraut ist. Ja, ich denke der Künstler ist in erster Linie Handwerker und hat dieses in den meisten Fällen zu erlernen. Es gibt ein paar Ausnahmen, die haben das aber von Geburt an im Blut.

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vor 45 Minuten schrieb Frank W.:

Malerei, Photograhie und Bildhauerei sind ja einer Vielzahl an Regeln unterworfen, damit sie für den Betrachter funktionieren

hm....... würde bedeuten, die Kunst begibt sich in die Vormundschaft einer vom Menschen geschaffenen Institution, der Fremdbestimmung?

Ich denke, wenn ich Kunst wäre, würde ich das nicht tun - dich aber tun lassen und für alles offen sein, was du mit mir anstellen würdest wollen.

Ich denke, Kunst ist wie die Zeit, sie besaß keine Größe bis zu dem Zeitpunkt, als wir ihr einen Maßstab gaben, sie selbst kümmert dieser Umstand wenig, nein, gar nicht. 

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vor 1 Stunde schrieb Dominique:

hm....... würde bedeuten, die Kunst begibt sich in die Vormundschaft einer vom Menschen geschaffenen Institution, der Fremdbestimmung?

Ich weiß nicht, ob man das als vom Menschen geschaffen ansehen kann.

Perspektive, Raumaufteilung, hell/dunkel, Komplementärfarben, Wieder-holungen/ erkennung, Symmetrie sind doch in unserem Hirn eingebrannt und Mittel um uns in der Welt zu orientieren.

Klar, kann ich jetzt z.B. ein Foto erstellen, bei dem das Hauptmotiv nicht auszumachen ist - obwohl das auch nicht ohne Anstrengung so einfach gelingt. Dann hänge ich das Bild in ein Museum neben vielen anderen Kunstwerken. Wenn es dort dann nicht wahrgenommen wird, kann es ja auch nicht wirklich Kunst werden. Okay, ich kann das Bild anstatt in einem Museum als einzelnes Exponat in eine Galerie hängen und dann das Oly-Forum zur Vernissage einladen. Dann ist zumindest wer kommt genötigt einen Blick darauf zu werfen und auf Nachfrage anderer Besucher einen Kommentar dazu abzugeben. Ich kann dann darauf setzen, dass sich vielleicht keiner traut einen Verriss abzugeben, besonders dann nicht, wenn ich jemanden habe der anerkannt ist und das Teil lobt. Dann steht der namenlose Kritiker ja vor dem Dilemma als Depp, der das Werk nicht versteht, betitelt zu werden. 

Ich glaube eher, dass das schon ein innerer Gewaltakt ist, gänzlich daneben zu hauen. Gib den Leuten eine Kamera mit nur einem verfügbaren Foto und sag ihnen sie sollen ihr Auto fotografieren. Die meisten werden das dann schräg von vorn tun. Alles Andere kostet zumindest Überwindung. Wenn ich mich dazu unters Auto lege, brauche ich zumindest ein Konzept, dass das Ergebnis noch wahrgenommen wird. Direkt von vorn oder seitlich erfordert z.B. eine exakte Ausrichtung, sonst sieht das einfach kacke aus. Selbst ein Schimpanse kleckst ja Farbe so harmonisch auf die Leinwand, wenn er erst mal Spaß daran gefunden hat, dass ein Kunstkritiker das nicht merkt.

Vormundschaft? Ich weiß nicht. Wenn ich Kunst so definiere, dass der Künstler versucht möglichst viel Interesse beim Betrachter zu wecken, dass sich wenigstens ein paar Leute intensiver damit befassen - dann wird man vermutlich nicht umhinkommen, die Reize anzubieten, auf die der Konsument unbewusst reagiert. Selbst bei einer Provokation muss ich mich ja mit meinem Gegenüber befassen und schauen worauf dieses anspringen könnte.

Ich denke Du verfolgst da einen komplett anderen Ansatz. Kunst ist für mich kein existierendes Ding. Was für mich Kunst ist, ist für andere Müll. Was mich heute begeistert, daran habe ich morgen mein Interesse verloren. Manches kann ich gar nicht begreifen, weil ich an einem anderen Ort aufgewachsen oder zu einer anderen Zeit gelebt habe. Ich kann z.B. nicht beurteilen, ob Höhlenmalerei Kunst oder Schrift ist. Es wäre in jedem Fall Kommunikation und die funktioniert ja nicht in nur eine Richtung.

Ja, ich denke Kunst kann man nicht machen. Es gibt Handwerk, welches von anderen durch die Betitelung als Kunst auf eine andere Ebene gehoben wird. Dafür unterliegt der Kunstschaffende einer Vielzahl von Zwängen, die meisten wird er halt nur nicht als solche wahrnehmen.

bearbeitet von Frank W.
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vor 58 Minuten schrieb Frank W.:

Ich denke Du verfolgst da einen komplett anderen Ansatz.

mag sein, so wie du auch.

Ich vermute, wenn wir beide jetzt die Kunst fragen würden, wer von uns zwei jetzt richtig läge, sie würde antworten - beide.

Kunst besitzt so viele Gesichter, Wesen und Gestalten wie sie der Mensch bereit ist aufzuzeichnen. Also maßlos.

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vor 9 Stunden schrieb Dominique:

hm....... würde bedeuten, die Kunst begibt sich in die Vormundschaft einer vom Menschen geschaffenen Institution, der Fremdbestimmung?

Ich denke, wenn ich Kunst wäre, würde ich das nicht tun - dich aber tun lassen und für alles offen sein, was du mit mir anstellen würdest wollen.

 

Hmmm was ist Kunst? Gibt es die Kunst? Ist die Kunst ein selbstdenkendes Wesen? Kann Kunst aus sich selber entstehen?
Oder ist Kunst nicht viel eher etwas, dass wir Menschen erschaffen, gestalten und ergo auch einordnen, weil wir nun mal Menschen sind, die immer alles rationalisieren und in Schubladen stecken müssen?

 

vor 9 Stunden schrieb Dominique:

Ich denke, Kunst ist wie die Zeit, sie besaß keine Größe bis zu dem Zeitpunkt, als wir ihr einen Maßstab gaben, sie selbst kümmert dieser Umstand wenig, nein, gar nicht. 

Nein, Kunst kümmert sich um gar nichts, weil Kunst sich generell nicht kümmern und auch nicht denken oder handeln kann. 
Das machen wir. Kunst gibt es ohne uns nicht, wir erschaffen Kunst und wir hängen je nach Vorliebe an „Irgendwas“ das Etikett Kunst an. 

Und da wir uns alle ja auch immer sooo einig sind, gibts halt auch verschiedene Ansichten und Definitionen von Kunst.

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vor 17 Stunden schrieb Dominique:

Aber es gibt auch noch die Möglichkeit einmal darüber nachzudenken, ob die Absicht eine Kopie von jemanden zu werden zielführender ist, als aus fotografischer Sicht ein Original seiner selbst zu sein.

Das ist grundsätzlich ein schöner Satz, nur so trivial ist das ja dann auch nicht.
Wir allen werden mit Kunst und Kitsch, mit Genres, mit sozialen und gesellschaftlichen Leitplanken sozialisiert und biased. Wieso empfinden wir hier im Westen 8 Ton Musik als schön und anderorts ist es 12 Ton Musik? Wieso können die meisten Leute nichts mit einem 7/8 oder 11/8 Rythmus anfangen, weil zu kompliziert, wieso mögen die Leute aus dem Balkan oder nahen Osten diese Rythmen sehr und wieso finden Inder wiederum 7/8 oder 11/8 langweilig? Wieso ist 4/4 Takt so erfolgreich?

Wer Kunst erschaffen möchte, egal ob Musik, bildende Kunst oder was auch immer, fängt biased an. Und viele fangen sich an für Kunst zu interessieren, weil sie von irgendwem oder einem bestimmten Genre inspiriert werden. Es beginnt also meistens mit Nachahmung, so lernt das Kind ja auch laufen, sprechen oder soziales Verhalten und bekommt dabei, je nach Umfeld, nebenbei auch täglich unterschwellig mit, was „gute“ oder „schlechte“ Kunst ist.

Seinen eigenen Weg, oder seinen eigenen Stil zu finden, heisst die Leitplanken niederzureissen, sie zu verändern, sie neu zu denken, aber zuerst kommt wohl meistens die Auseinandersetzung mit diesen Leitplanken. Und wenn man sich z.B. Fotografie als Kunst Betätigungsfeld ausgesucht hat, wird man sich früher oder später mit den Grossen der Szene auseinandersetzen, sie sezieren, egal ob man sie selber gut findet. Meistens wird man aber versuchen sie zuerst mal zu kopieren. Dabei wird man viel lernen über die Werkzeuge und Techniken, die man zur Fotografie nutzt und dieses Erlernte wird einem helfen, wenn man vielleicht seinen eigenen Weg finden will und die Barrieren überwinden will, Neuland betreten will.

Was aber gar nicht so einfach ist. In der Musik z.B. ist alles in den Grundzügen schon mal da gewesen, heute wird v.a. fusioniert und gemorpht was das Zeugs hält. Klar eine Sängerin z.B. mit einer sehr speziellen Stimme, wird man mit einem geübten Ohr immer heraushören und der Person zuordnen können. Das hat aber nicht nur mit dem Timbre der Stimme zu tun, sondern meist auch mit der Art der Phrasierung usw und da war aber auch schon so ziemlich alles irgendwann einmal da. Und auch die Idee Genres anarchistisch kaputt zu hauen gab es schon viele Male, daraus entstanden nicht selten von den Grenzgängern ungewollt neue Genres, wie z.B. in der neueren Zeit in der Musik den Punk.

Eine subjektive Erfahrung meinerseits: ich habe lange Musik gespielt und im Laufe der Zeit in verschiedensten Projekten, Formationen und Bands gespielt. Von Rock, Hiphop, Punk, Soul, Funk, Jazz, Latin über Salsa bis hin zu Musical alles und mit jeder neuen Stilrichtung habe ich neue Denk- und Verhaltensweisen erlernt, neue Sounds, Rythmen, Emotionen und dies hat mir z.B. mit der Zeit und viel Übung den Blick über die Grenzen dieser Genres geöffnet und mir dank z.B. steigender rythmischer und tonaler Unabhängigkeit auch die Skills dazu gegeben die Grenzen auszuloten und öfter auch zu überwinden und meinen Ton, meinen Stil zu finden. Klar, ich hätte auch viel radikaler zur Sache gehen können: ein neues Instrument erfinden, neue Tonleitern und Rythmen erfinden können, oder gar ganz darauf verzichten können (was man im Ansatz im Freejazz oder neuer Musik erleben kann), nur kommt da auch noch ein gesellschaftlicher Aspekt dazu: man macht Musik selten alleine, sondern Musik ist eine Kunstform, die unglaublich viel spannender wird, wenn man sie mit anderen praktiziert, wenn man sich gegenseitig inspiriert, aneinander reibt, sich gegenseitig hochpeitscht. Dann entstehen spontan Momente, die man alleine sehr selten oder gar nicht erreichen kann. Man kann zusammen bei der Verschmelzung verschiedener Klänge sogar neue Klänge erfinden, die ein Instrument alleine gar nicht in der Lage ist zu erzeugen.

Um das Ganze abzuschliessen: Kunst ist für mich immer eine Auseinandersetzung mit dem Vorhandenen, mit mir selber, mit dem Raum, den Gepflogenheiten, dem Umfeld und der Welt in der man lebt. Kunst kann anziehen oder abstossen, Lust, Freude oder auch Abscheu erzeugen, aber „gute“ Kunst regt mich zum zuhören, zum ansehen und v.a. zum Nachdenken an, gute Kunst inspiriert mich, weckt in mir Assoziationen, Gefühle.

Das geht wohl den meisten Menschen so und je nach Bias, Herkunft, Bildung, Alter, Lebenserfahrung usw, kann Kunst von verschiedenen Menschen ganz unterschiedlich definiert oder bewertet werden.

Und genau deshalb finde ich es unglaublich heikel, wenn sich irgendwelche Leute herausnehmen, über das Kunstverständnis anderer Leute zu urteilen und mag das Werk für diese noch so naiv oder trivial sein. Für andere trifft das halt nicht zu. Zurück zum 4/4 Takt: Rockmusik, Schlager, Techno, House und viele weitere Musikstile haben eines gemeinsam, sie basieren meist auf einem 4/4 Takt, wie z.B. auch viele uralte archaische Schamanenmusik oder auch militärische Marschmusik, oder sogar Kirchenlieder. Einige dieser aufgeführten Beispiele würden bei mir nicht auf die „Kunstliste“ kommen, aber hey: als Tontechniker habe ich schon Schlagerfestivals betreut und wenn man die vielen glücklichen und verträumten Gesichter im Publikum sieht: wer bin ich, das ich das Recht habe darüber zu urteilen?

Wer bin ich um zu beurteilen ob Warhols Suppenbüchsenbilder gute oder schlechte Kunst ist? Ich kann das nur für mich selber beurteilen, auf meine Stimme hören, löst es etwas in mir aus? Was löst es aus? Mag ich mich damit auseinandersetzen? Ok, wenn anschliessend 100 Mio andere Menschen versuchen Andy Warhol zu kopieren, wird das für mich irgendwann langweilig, aber solange die anderen sich damit nicht langweilen, wenn sie sich gegenseitig inspirieren, hochpushen und sich gegenseitig gute Vibes schenken, ist das schon mal positiv und wer weiss: jeder 100‘000. wird vielleicht irgendwann die Grenzen sprengen, über den Zaun gucken und etwas Neues kreieren. Etwas, dass dann wieder 100Mio andere kopieren können…

bearbeitet von Severino
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Am 25.11.2021 um 19:30 schrieb imago somnium:

Für Dich habe ich noch ein bisher noch nicht eingestelltes Foto
Helmut malte direkt vor dem Textilladen: United Colors of Benetton.

Der Maler lies sich bei seiner Farbauswahl von Benetton inspirieren. Ob er deswegen einen Clown mit grellen Farben gemalt hat?
Steckt etwa eine subtile Botschaft dahinter?

Straßenmaler Helmut mit Kunstinteressierten Passanten
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