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Ein Gedanke zur Diskussion Festbrennweite oder Zoom


elwoody

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Es ist ja oft davon die Rede, daß Festbrennweiten das Auge schulen. Ich hatte mit diesem Gedanken schon immer so meine Probleme, da er letztlich so ganz im Widerspruch zu meinen Fotogewohnheiten stand. Schwierig fiel mir da jedoch stets die Argumentation.

Jetzt stieß ich gerade auf folgende Textstelle, welche ich so mal unterschreiben möchte. Sie beschreibt die Vorgehensweise zur Bildgestaltung, die ich so mal voll unterschreiben möchte:

"The most efficient procedure is first to choose the appropriate subject distance, examining the subject by eye alone, to establish the desired visual relationships of closer objects with more distant ones. From this position, we the choose a lens that records the appropriate subject area on the film, in effect "cropping" the image." (Ansel Adams, "The Camera", Seite 103 "Basic Image Management").

"Das effizienteste Verfahren besteht darin, zunächst den geeigneten Objektabstand zu wählen und das Motiv nur mit dem Auge zu untersuchen, um die gewünschten visuellen Beziehungen von näheren Objekten zu weiter entfernten Objekten herzustellen. Von dieser Position aus wählen wir ein Objektiv aus, das den entsprechenden Motivbereich auf dem Film aufzeichnet und so das Bild "beschneidet"."

Sprich: die Brennweite wird als letztes ausgewählt. Der umgekehrte Weg, die Bilder anhand einer vorgegebenen Brennweite auszuwählen bedeutet, die visuellen Beziehungen zwischen den Objekten nicht voll gestalten zu können.

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Was man dann natürlich noch erwähnen sollte ist die Seite 107 in genanntem Buch. 😉 Dort wird der eigentliche Grund für die Nutzung von Festbrennweiten für Anfänger enthüllt:

"Ich empfehle dem Anfänger, mit einem Objektiv zu fotografieren, um die Komplexität des Prozesses zu minimieren, und Objektive mit Bedacht hinzuzufügen, um sich mit einem vertraut zu machen, bevor er andere erwirbt." (AA. "The Camera", Seite 107).

😉

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vor 3 Minuten schrieb Uli´s Oly:

Interessanter Vorschlag, bedarf aber eines ständigen Objektivwechsels.

Nun, letztlich ist das Zoomen mit ein Zoom-Objektiv auch nichts anderes als ein Objektivwechsel (bei einer Festbrennweite). Aus diesem Grunde mein klares Plädoyer für Zoom-Objektive (sofern nicht andere Gründe wie Lichtstärke, Auflösung o.ä. dagegen sprechen).

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Und nur als Zoomuser kannst Du, nachdem Du durch Ansel-Adams-mäßige Beziehungs-Analyse die hamonischstmögliche Relation der Dinge festgestellt hast, den optimalen Ausschnitt bei knallharten 31 mm Brennweite festnageln. Da bleiben dem Festbrennweitenverfechter nur noch Suizid oder abgelutschte 28er oder 35er-Ansichten 😉

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Zoomen ist einfach nur ein Bild, durch einfaches drehen  in einer anderen Sicht darzustellen .... Gotti

Mit einer Festbrennweite Bilder einzufangen ist fast immer sehr anstrengend und erfordert ein hohes Mass an persönlicher Beweglichkeit. der Selbige

Meiner (bescheidenen) Meinung, gibt es nichts, was einem das Bildereinfangen besser lehrt als eine manuelle Festbrennweite. Die Kamera macht (fast) nichts, der Bildereinfänger muss agieren, reagieren, arbeiten.
Dem Bildereinfänger stellen sich nun die Fragen: 

Passt es hier?
Oder doch besser hier?
...
Warum passt es nun?
Warum passt es da nicht?
Der Bildereinfänger lernt nun verschiedene Grundbegriffe des Bildereinfangens kennen....

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vor 1 Minute schrieb Bluescreen:

Ja, zum Beispiel, dass das Matterhorn, je näher man rangeht, desto schlechter in 50 mm reinpasst 😉

Ja auch dieses und einiges andere... ich finde es immer wieder eine totale Herausforderung mit nur einer FB  loszugehen um Bildereinzufangen. Besonders stark ist in dieser Beziehung das Meike 

 

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vor 1 Minute schrieb Bluescreen:

Na, Gotti, das passt aber jetzt nicht so. Wasser (FBs sind langweile 35er, 50er,85er) predigen und Wein (Fischauge) trinken 😉

Na upserle ... ich trinke auch langweilige 19ner,50iger, 60iger und auch 500derter, die Fest und und unveränderbar an der Kamerbrandung hängen ...

Frei nach Schiller seiner Glocke - äh warum hatte der sowas?  .. festgeschraubt am Bajonett der Olympus stehen wir und brennen fest .. oder so

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Ja, genau. Es wird immer wieder gern behauptet, ein Zoom-Objektiv sei für Anfänger und fußkranke Bequemiker; ein Profi hingegen benutze stets Festbrennweiten, weil – nur die seien profihaft.

Schwachsinn!

Es ist genau anders herum: Erst ein Zoomobjektiv ermöglicht die präzise Bildgestaltung.

Aber – natürlich nur, wenn man begriffen hat, was Bildgestaltung wirklich bedeutet. Es bedeutet, sein Motiv erst zu analysieren und daraufhin den korrekten Standpunkt zu ermitteln. Dann wird der dazu passende Bildausschnitt gewählt. Dafür gibt's nichts besseres als ein Zoomobjektiv. Eine Festbrennweite hingegen zwingt dem Fotografen einen bestimmten Standpunkt auf, was die Möglichkeiten der Bildgestaltung empfindlich einschränkt. Das muß nicht unbedingt etwas schlechtes sein ... aber mit dieser Einschränkung muß man erst einmal umgehen können.

Der schlechte Ruf der Zoomobjektive rührt von ihrem weitverbreiteten Mißbrauch: Man entdeckt ein Motiv und zoomt es heran, ohne einen Gedanken an einem eventuell besseren Standpunkt zu verschwenden. Aber nur weil z. B. schon einmal Menschen mit einem Hammer erschlagen wurden, heißt das ja noch lange nicht, daß Hämmer böse Mordinstrumente seien und verboten gehörten. Ein Zoomobjektiv bietet die Freiheit, seinen Standpunkt frei zu wählen. Diese Freiheit kann man nutzen oder mißbrauchen. Doch die Möglichkeit des Mißbrauchs ist kein tragfähiges Argument gegen das Werkzeug.

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Also ich will mich da nicht festlegen: Meine E-M5 II mit dem 12-100/4 macht mir genauso viel Spaß wie die PEN-F mit dem 17/1.8 oder 25/1.8. Letztere ist extra nett, weil sie in die Jackentasche passt und Lichtstärke und die kreative Herausforderung der Festbrennweite bietet, aber erstere hat den Vorteil des Zooms …

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vor 18 Stunden schrieb Gotti:

Zoomen ist einfach nur ein Bild, durch einfaches drehen  in einer anderen Sicht darzustellen .... Gotti

Mit einer Festbrennweite Bilder einzufangen ist fast immer sehr anstrengend und erfordert ein hohes Mass an persönlicher Beweglichkeit. der Selbige

Meiner (bescheidenen) Meinung, gibt es nichts, was einem das Bildereinfangen besser lehrt als eine manuelle Festbrennweite. Die Kamera macht (fast) nichts, der Bildereinfänger muss agieren, reagieren, arbeiten.
Dem Bildereinfänger stellen sich nun die Fragen: 

Passt es hier?
Oder doch besser hier?
...
Warum passt es nun?
Warum passt es da nicht?
Der Bildereinfänger lernt nun verschiedene Grundbegriffe des Bildereinfangens kennen....

Nun, mit der Festbrennweite kannst Du einen Gegenstand einer gegebenen Größe aus genau einer Entfernung bildfüllend darstellen. Damit ist dieser Parameter vorgegeben und alles andere muß sich dem unterordnen. Du hast  z.B. nicht bei zwei unbeweglichen Gegenständen die Möglichkeit, deren (größen-)Relation im Bild zu ändern.

So betrachtet kann man bei der Nutzung *einer* Festbrennweite auch nicht lernen, die Relation, die visuelle Beziehung zweier unterschiedlich weit entfernter Objekte (durch ändern des Betrachtungsabstandes) herzustellen - es sei denn, man cropped nachher am Computer... was aber letztlich auch wieder eine Brennweitenänderung wäre (die ja dem Prinzip der Festbrennweite widerspräche). Die Festlegung auf eine Brennweite raubt einfach nur eine Möglichkeit der Gestaltung, deswegen ist es auch schwerer, damit gute Bilder zu machen.

Man könnte sich auch in anderer Weise festlegen, z.B. nur mit einer Blende zu fotografieren, mit einem ISO-Wert, nur aus 1,2m Abstand vom Boden, eine fixe Belichtungszeit, nur rote Objekte, nur Mülltonnen, nur Autos, nur Polaroids. Alles eine Einschränkung in den Gestaltungsmöglichkeiten die letztlich einen speziellen Look erzeugen kann, aber für diesen eben sogleich auch einen fixen Rahmen vorgibt, der nicht verlassen werden kann.

bearbeitet von elwoody
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Beides hat doch seine Berechtigung. Ich fotografiere mit der EM 1.2 und dem 12-100 sehr gern. Es geht schneller und unkomplizierter. Besonders wenn ich mit meiner Frau unterwegs bin, möchte ich gerne Bilder machen, aber das sollte zeitlich im Rahmen bleiben. Über 30 Jahre habe ich mit meiner Hasselblad und mehreren Festbrennweiten fotografiert. Das war seeehr zeitraubend. Kamera auf das Stativ, ausrichten Belichtung mit dem Handbelichtungsmesser messen, die Werte auf die Kamera übertragen, die Schärfe kontrollieren, den Bildaufbau nochmals kontrollieren u.s.w. bis dann endlich der Auslöser betätigt wurde. Dann das Film-Magazin wechseln, denn ich wollte ja neben dem Dia auch noch ein SW-Negativ haben, und dann die Aufnahme wiederholen. Das kostete viel Zeit, weil man bei der Aufnahme schon exakt vorgehen musste. Heute zoomt man kurz, drückt den Auslöser und fertig. Was jetzt nicht passt, wird am Rechner gemacht. Schiefer Horizont, Belichtung - alles kein Problem.

Vielleicht macht (mir) das Fotografieren mit der Pen F und den Festbrennweiten auch deshalb so viel Spaß, weil man damit einfach langsamer und bewusster fotografiert.

Ich glaube, man kann das nicht so einfach sagen, was besser ist. Es hängt doch auch von der Tagesformab, wozu man gerade Lust hat.

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Ich kann bei Bedarf jedes Zoom mit ein paar Zentimeter Gaffer-Tape in eine Festbrennweite verwandeln.

Bisher ist mir jedoch noch kein Weg bekannt, aus einer Festbrennweite ein Zoom zu machen, wenn ich es denn in einer bestimmten Situation bräuchte. 😉 

bearbeitet von wteichler
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vor 59 Minuten schrieb wteichler:

Bisher ist mir jedoch noch kein Weg bekannt, aus einer Festbrennweite ein Zoom zu machen, wenn ich es denn in einer bestimmten Situation bräuchte. 😉 

Naja, für ein belangloses Bild in der Lokalzeitung reicht gelegentlich auch schon eine Ausschnittvergrößerung getätig mit der lichtstarken Festbrennweite im düsteren Sitzungssaal der Kommunalverwaltung.

Ich halte die ganze Diskussion eher belanglos und unsinnig, wichtig ist am Ende das Resultat/Bild.

My2Cents

bearbeitet von Weit Oerp
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vor 6 Stunden schrieb elwoody:

Nun, mit der Festbrennweite kannst Du einen Gegenstand einer gegebenen Größe aus genau einer Entfernung bildfüllend darstellen. Damit ist dieser Parameter vorgegeben und alles andere muß sich dem unterordnen. Du hast  z.B. nicht bei zwei unbeweglichen Gegenständen die Möglichkeit, deren (größen-)Relation im Bild zu ändern.

So betrachtet kann man bei der Nutzung *einer* Festbrennweite auch nicht lernen, die Relation, die visuelle Beziehung zweier unterschiedlich weit entfernter Objekte (durch ändern des Betrachtungsabstandes) herzustellen - es sei denn, man cropped nachher am Computer... was aber letztlich auch wieder eine Brennweitenänderung wäre (die ja dem Prinzip der Festbrennweite widerspräche). Die Festlegung auf eine Brennweite raubt einfach nur eine Möglichkeit der Gestaltung, deswegen ist es auch schwerer, damit gute Bilder zu machen.

Man könnte sich auch in anderer Weise festlegen, z.B. nur mit einer Blende zu fotografieren, mit einem ISO-Wert, nur aus 1,2m Abstand vom Boden, eine fixe Belichtungszeit, nur rote Objekte, nur Mülltonnen, nur Autos, nur Polaroids. Alles eine Einschränkung in den Gestaltungsmöglichkeiten die letztlich einen speziellen Look erzeugen kann, aber für diesen eben sogleich auch einen fixen Rahmen vorgibt, der nicht verlassen werden kann.

Irgendwie hast du dich mit der Aussage gerade selbst rausgeschossen.... mann/Frau kann immer irgendwas machen ... ob es sich aber als sinnvoll zeigt??????? 

Aber ja, du hast vollkommen recht. Es ist auch das gültig, was du sagst.... also was lernt der Bildereinfänger daraus????

He Bildereinfänger, mach dein Ding und lass alles andere raus - nicht an dich ran - an dir vorbeigehen - .......  Wer das nicht kann ist eben kein Bildereingfänger sondern glaubt er sei ein Photograph ...

Das sei nun kein Zaun vom Streit gebrochen, einfach nur meine Erkenntnis zum Thema Photographie und Bildereinfangen - nur die meinige und nicht die deinige......

P.S.: ich denke es ist ja schon recht gut bekannt, dass ich meine Linie und nur meine Linie durchziehe und es gerne immer wieder jedem empfehle seine Linie durchzuziehen..

bearbeitet von Gotti
P.S.
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vor 6 Stunden schrieb elwoody:

So betrachtet kann man bei der Nutzung *einer* Festbrennweite auch nicht lernen, die Relation, die visuelle Beziehung zweier unterschiedlich weit entfernter Objekte (durch ändern des Betrachtungsabstandes) herzustellen - es sei denn, man cropped nachher am Computer...

Besonders hier kann ich nicht zustimmen.  Das mach vielleicht an meiner SP-Basierenden Wahrnehmung liegen.......

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