Jump to content

Die OM System Community
Ignoriert

Für mich nicht nach vollziehbar, der Hype zurück auf Analog


sarrafan

Empfohlene Beiträge

Die Menschen haben ein Hang zur Nostalgie und Konservation, deshalb interessieren wir uns für Geschichte, deshalb bewahren wir Traditionen, deshalb sind wir nicht selten Unaufgeschlossen gegenüber neuem und haben häufig Probleme mit Veränderung. Nicht jeder einzelne, nicht der einzelne für sich, sondern die Menschheit als ganzes. Unsere Welt wird immer digitaler, virtueller, steriler, wir sind aber sinnliche Wesen, sehen hören riechen schmecken fühlen, verbinden damit Emotionen und reduzieren dafür auch die Rationalität. Irgendwo macht uns das doch aus. 

Die analoge Photographie ist greifbarer, wirkt authentischer, nicht ohne Grund häufig auch weitaus weniger technologisch, das finden eben einige attraktiv. Die Sinnsuche ist genauso überflüssig wie bei dem Großteil der letztlich doch beliebigen Photographie selbst, und dem Großteil unseres menschlichen Schaffens. 

Wenn es um Geschwindigkeit geht, um technische Qualität, auch um eine gewisse Quantität, um Vielseitigkeit, um externe Anforderungen, kommt nur noch Digital zum Einsatz. Etwas anderes wäre nicht befriedigend, für mich nicht und gegebenenfalls auch für die Kunden nicht. Aber es gibt eben nicht nur diese Anforderungen an die Photographie. Ich probiere gern neues aus, auch wenn es alt ist, ich mag Mechanik, ich mag Kuriositäten, ich mag die Verfahren (auch dann, wenn sie furchtbar aufwändig oder nervig sind), ich lasse mich gern auf die Emotionen ein, auf die Unvollkommenheit, auf die Ineffektivität. Das alles spiegelt sich auch im analogen wider, und dementsprechend war für mich die analoge Photographie nie weg, sie wurde lediglich in ihrem Umfang reduziert. Meine Olympus XA ist sehr häufig dabei, manchmal auch die größere Spiegelreflex, selten die Großformatkamera. Die Bilder hängen ausbelichtet an der Wand oder können im Photoalbum betrachtet werden. Mir gefällt das.

  • Gefällt mir 7
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Als ich die erste OM-1 letztes Jahr gekauft habe, war auch der Wunsch da, parallel die alte analoge OM-1 zu besitzen, ein Freund hatte damals eine.

Zum Glück ist da nix draus geworden, hab' mir von dem Geld lieber ein Teil eines neuen Objektivs finanziert, das benutze ich, die alte Oly hätte doch nur im Schrank gelegen (wäre dann höchstens Besitzerglück gewesen).

Genauso wie 2 analoge Canons (A1, T90), die ich dachte als langjährige Erinnerung zu behalten. Nach vielen Jahren hab' ich sie nochmal hervorgeholt, gefühlt, gehört ... und letztlich für 'nen zweistelligen Betrag weggegeben, samt allen Linsen. Waren nur noch Platzwegnehmer ohne Herzblut dran ...

Resümee für mich: Manch Altes hab' ich und benutze ich (wie meine Autos), aber wenn ich etwas nicht mehr nutze, dann kann's ruhig weg!

  • Gefällt mir 2
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 3 Stunden schrieb etted:

Genau, mein E Auto stinkt überhaupt nicht, weder vorne noch hinten, nur am 5 km entfernten Kohlekraftwerk …

Kohlekraftwerk? Unser E-Auto wird mit Sonnenstrom vom Dach geladen. Und wenn an einer öffentlichen Ladesäule: mehr als 50% des in Deutschland erzeugten Stroms werden aus erneuerbaren produziert. Dazu kommt: es verbraucht nur 1/4 der Energie pro Distanz wie ein Verbrenner.

 

Die OM-2alt steht schon seit vielen Jahren in der Vitrine und wird nicht mehr angefasst. Ist nur noch da, weil ich die als Jugendlicher von Papa geschenkt bekam. Er wollte Autofocus.

bearbeitet von OhWeh
  • Gefällt mir 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 4 Stunden schrieb sarrafan:

Ich habe fast 40 Jahre analog fotografiert, aber ich will das nicht zurück, sehe einfach keine Vorteile als den, dass man andere zum Kopfschütteln bringt und zweifelhaftes Aufsehen erregt. Die Rolle zurück ist doch sinnlos.

Es geht mir gleich wie dir. Analogfotografie schaue ich als Hipsterhype an. Die allermeisten, die früher analog fotografieren mussten, weil es nichts anderes gab, wollen nicht mehr zurück.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 2 Stunden schrieb pit-photography:

Ups, also doch 🤥

Bin nicht so auf den Laufenden. Lauf aber auch nicht jeden Trend hinterher, nicht mal Ganzarm-Tattoo oder Hipster.

Stimmt leider , mein Lieber! gib mal Batik Shirts in Gockel ein. Setze dich aber vorher stabil hin ... 🙄😁

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 11 Minuten schrieb OhWeh:

Kohlekraftwerk? Unser E-Auto wird mit Sonnenstrom vom Dach geladen. Und wenn an einer öffentlichen Ladesäule: mehr als 50% des in Deutschland erzeugten Stroms werden aus erneuerbaren produziert. Dazu kommt: es verbraucht nur 1/4 der Energie pro Distanz wie ein Verbrenner.

 

Die OM-2alt steht schon seit vielen Jahren in der Vitrine und wird nicht mehr angefasst. Ist nur noch da, weil ich die als Jugendlicher von Papa geschenkt bekam. Er wollte Autofocus.

https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/elektromobilitaet/laden/ladeverluste-elektroauto-studie/

Wirkungsgrad Verbrenner, 34%

Elektro, 64%

Hybrid, 30%

bearbeitet von blitz
  • Danke 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 2 Stunden schrieb Helios:

Die Menschen haben ein Hang zur Nostalgie und Konservation, deshalb interessieren wir uns für Geschichte, deshalb bewahren wir Traditionen, deshalb sind wir nicht selten Unaufgeschlossen gegenüber neuem und haben häufig Probleme mit Veränderung. Nicht jeder einzelne, nicht der einzelne für sich, sondern die Menschheit als ganzes. Unsere Welt wird immer digitaler, virtueller, steriler, wir sind aber sinnliche Wesen, sehen hören riechen schmecken fühlen, verbinden damit Emotionen und reduzieren dafür auch die Rationalität. Irgendwo macht uns das doch aus. 

Die analoge Photographie ist greifbarer, wirkt authentischer, nicht ohne Grund häufig auch weitaus weniger technologisch, das finden eben einige attraktiv. Die Sinnsuche ist genauso überflüssig wie bei dem Großteil der letztlich doch beliebigen Photographie selbst, und dem Großteil unseres menschlichen Schaffens. 

Wenn es um Geschwindigkeit geht, um technische Qualität, auch um eine gewisse Quantität, um Vielseitigkeit, um externe Anforderungen, kommt nur noch Digital zum Einsatz. Etwas anderes wäre nicht befriedigend, für mich nicht und gegebenenfalls auch für die Kunden nicht. Aber es gibt eben nicht nur diese Anforderungen an die Photographie. Ich probiere gern neues aus, auch wenn es alt ist, ich mag Mechanik, ich mag Kuriositäten, ich mag die Verfahren (auch dann, wenn sie furchtbar aufwändig oder nervig sind), ich lasse mich gern auf die Emotionen ein, auf die Unvollkommenheit, auf die Ineffektivität. Das alles spiegelt sich auch im analogen wider, und dementsprechend war für mich die analoge Photographie nie weg, sie wurde lediglich in ihrem Umfang reduziert. Meine Olympus XA ist sehr häufig dabei, manchmal auch die größere Spiegelreflex, selten die Großformatkamera. Die Bilder hängen ausbelichtet an der Wand oder können im Photoalbum betrachtet werden. Mir gefällt das.

in Leipzig-Markleeberg gibt es ein Fotomuseum. Da solltest du mal hinfahren, um dich sattzusehen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 1 Stunde schrieb blitz:

Schon mal was davon gehört, wie viel Energie allein schon verbraucht wird, bis der Diesel endlich im Tank ist?
Aber wenn Dich das interessiert machen wir besser einen Thread im SmallTalk auf.
 

 

 

  • Gefällt mir 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 12 Minuten schrieb OhWeh:

Schon mal was davon gehört, wie viel Energie allein schon verbraucht wird, bis der Diesel endlich im Tank ist?
Aber wenn Dich das interessiert machen wir besser einen Thread im SmallTalk auf.
 

 

 

Warum so gereizt. 

Ein Thread im Smalltalk, führt auch nur zu Glaubenskriegen. 

Frage,

Analog, ist eine Neuwertige OM 1 mit einem OM 50mm  F 1: 1,4 für 100 Euro ein Schnäppchen? 

Hatte diese Kamera kurz vor Geschäftsschluss in den Händen. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Der alten Technik, mit ihren oft nicht reproduzierbaren Ergebnissen, weine ich sicher keine Träne nach. Denn hohen Kosten für Verbrauchsmaterial, den langwierigen und komplizierten Prozessen, mit den damit verbundenen Wartezeiten, sicher auch nicht. Die teilweise wunderschönen Apparate, mit ihrer immer noch faszinierenden Technik, haben sich ihren Platz in der Vitrine redlich verdient!

Andrerseits finde ich so ein bisschen analog im Kopf dann doch ganz gut. Bewusst fotografieren, ein Bild im Kopf haben noch bevor man es auf der Speicherkarte hat. Sich Gedanken über den Bildaufbau und das Licht machen und nicht mit Dauerfeuer und AE BKT plus Artfilter auf den Zufall hoffen, nur um dann aus ein paar hundert Bildern das vermeintlich „gut“ auszusuchen.  

Es gibt diesen oft negativ gemeinten Spruch vom  „alten Weine in neuen Schläuchen“. Ich mag alten Wein, ein guter wird immer besser und wenn er schmeckt sind mir die Schläuche egal.

  • Gefällt mir 3
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 4 Minuten schrieb Nieweg:

Es ist jetzt ja nach Geschäftsschluss - hatte sich da noch was getan? 😉

Könnte die Kamera einmal ausprobieren. Filme von Anfang und Fujifilm habe ich noch im Kühlschrank. Mein örtlicher hat Verbindungen zu einem Fotolabor in Freiburg. 

Einen OM/ FT, OM-MFT Adapter habe ich auch .

 

  • Gefällt mir 2
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 2 Stunden schrieb WRDS:

Es geht mir gleich wie dir. Analogfotografie schaue ich als Hipsterhype an. Die allermeisten, die früher analog fotografieren mussten, weil es nichts anderes gab, wollen nicht mehr zurück.

Vor allem - ich habe hier hunderte von Diapositiven und noch viel mehr SW-Negative hier.  Ebenso habe verschiedene Filmscanner gehabt. Was da als Ergebnis der Digitalisierung raus kam (selbst bei 6x6Dias) reicht nicht auch nur annähernd an das heran, was unsere Kameras direkt schon als JPEG abliefern. Ich würde meine EM1markII nicht einmal gegen eine analoge Leica tauschen. Die Zeit der analogen Kameras ist m.E. abgelaufen. Das ist als ob man sich eine Dampfmaschine in sein heutiges Auto einsetzen lassen wolle.

Das ist Nostalgiezirkus. Zum Sammeln ja, zum Arbeiten nein.

  • Gefällt mir 4
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 7 Stunden schrieb sarrafan:

Hallo,

Ich habe fast 40 Jahre analog fotografiert, aber ich will das nicht zurück, sehe einfach keine Vorteile als den, dass man andere zum Kopfschütteln bringt und zweifelhaftes Aufsehen erregt. Die Rolle zurück ist doch sinnlos.

Wenn ich sowas hier lese, kommt mein Kopf aus dem Schütteln nicht raus 😂

Geht mir genauso.
Ich hatte bis Farbfilmentwickeln bei Dia/Negativ alles selbst gemacht (Cibachrom).

Klar die Einstiege waren holprig ins Digitale, aber dann gab es bald mal eine C4040 und Nachfolger. 2002 hatte ich mal das Analoge hervorgeholt und bin damit mit 2 Filmen Flugzeugspotten gefahren zum Versuchen: Was konnte man damals nicht alles lesen, dass die Auflösung von Analogfilme bei 40 PIxel liegt!

Eines hab ich sofort bemerkt:
Man fotografierte sparsamer und ich mußte mich bemühen den 36 Bilderfilm vollzubekommen...

Mit dem zweiten Film flog ich darauf mal eine kleine Vergnügungsrunde von Wien  Richtung Spanien.
Das OM300/4.5 ist natürlich ein Klopper an der OM4Ti im beengten Cockpit einer B737.

Die Bilder, auch vorne raus im Anflug kann man da vergessen sobald nur etwas an Turbulenzen ist, schräg hinunter durch die Glasscheibe sowieso.
Den Analogfilm hatte ich dann bei Kodak nach dem Ausarbeiten auch gleich scannen lassen, mir wäre kein Bild in Erinnerung, dass ich letztlich verwenden konnte.

Die kleine Olympus C4040 (4 Mpixel) machte in allen Situationen super Bilder, bei weitem besser als jedes Analogmaterial, meinem Empfinden nach.

Seit damals war Analog für mich gestorben.......

Siegfried

  • Gefällt mir 5
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 3 Stunden schrieb linuxmintuser:

in Leipzig-Markleeberg gibt es ein Fotomuseum. Da solltest du mal hinfahren, um dich sattzusehen.

Wenn ich mal in der Gegend bin, dann werde ich das wohl auch machen. Aber "sattsehen" funktioniert nicht. 😉

 

vor einer Stunde schrieb blitz:

Analog, ist eine Neuwertige OM 1 mit einem OM 50mm  F 1: 1,4 für 100 Euro ein Schnäppchen? 

Wenn sie nicht nur neu aussieht, sondern auch noch gut funktioniert auf jeden Fall. Gerade vom Händler kann man für die Kombi üblicherweise eher mit dem doppelten rechnen.

bearbeitet von Helios
  • Gefällt mir 1
  • Danke 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 4 Stunden schrieb blitz:

Analog, ist eine Neuwertige OM 1 mit einem OM 50mm  F 1: 1,4 für 100 Euro ein Schnäppchen? 

Hatte diese Kamera kurz vor Geschäftsschluss in den Händen. 

Sie ist klassisch und wenn sie funktioniert (Hochempfindlicher Film und damit belichten, um zu sehen, ob der Schaumstoff rund um das Prisma, der Fremdlichteinfall verhindert, nicht zerbröselt ist) wäre sie es mir wert. Gibt es für die Quecksilberbatterien inzwischen Ersatz? Sonst funktioniert der Belichtungsmesser nicht, und Du brauchst einen externen.

  • Gefällt mir 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 11 Stunden schrieb sarrafan:

Wenn ich sowas hier lese, kommt mein Kopf aus dem Schütteln nicht raus 😂

Ich habe schon mit 14 meinen ersten Vergrößerer bekommen und mir dann sogar ein komplettes Farblabor bis Mittelformat zugelegt. Hat schon Spaß gemacht, aber zuviel Zeit gekostet. Zum Glück inclusive der Kameras rechtzeitig abgestoßen. Jetzt im Ruhestand vermisse ich manchmal das Labor, aber nur die SW-Arbeiten und die interessanten Möglichkeiten durch Physik und Chemie die Ergebnisse zu beeinflussen. Kann mir schon vorstellen, dass junge Menschen dieses handwerkliche Entwickeln schon fasziniert, aber auch generell, dieses entschleunigte und nicht reproduzierbare Vorgehen die Künstler unter den Fotografen anspricht. In der neuen Fotohits wird da als Beispiel Martin Waldbauer vorgestellt. 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das Schöne an Digitalfotografie ist ja, dass man damit genauso entschleunigt fotografieren kann wie mit analogen Systemen. Aber mit dem Vorteil, dass das, was herauskommt aus der analogen Blackbox nicht erst nach Tagen des Wartens oder Stunden im eigenen Labor sichtbar wird, sondern gleich. So kann man bei modernen Systemen dank Display und Live View sofort oder nach der Aufnahme sehen, ob alles passt. Auch die entschleunigte Arbeit vom Stativ ist dank Schwenkdisplays viel angenehmer.

Der Minitrend zum Analogen wird schnell wieder vorbei sein. Spiele werden schnell langweilig, wenn man sie erstmal kennt und zu häufig macht. Am Ende siegt wieder die Vernunft.

bearbeitet von tgutgu
  • Gefällt mir 3
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 13 Stunden schrieb sarrafan:

Das ist als ob man sich eine Dampfmaschine in sein heutiges Auto einsetzen lassen wolle.

Mit solchen Urteilen sollten wir uns eher zurückhalten, da man als User einer dedizierten Kamera, egal ob digital oder analog, in den Augen der Allgemeinheit generell als Dampfmaschine eingeordnet wird 😉

  • Gefällt mir 1
  • Haha 4
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 10 Stunden schrieb OhWeh:

Gibt es für die Quecksilberbatterien inzwischen Ersatz? Sonst funktioniert der Belichtungsmesser nicht, und Du brauchst einen externen.

Sofern er nicht durchbrennt funktioniert der Belichtungsmesser schon, zeigt aber falsche Werte an, wenn man die richtige Empfindlichkeit des Films eingestellt hat. Das lässt sich durch eine falsche Einstellung beheben, oder durch eine Neukalibrierung des Belichtungsmessers (vom Fachmann, viele OM-1 haben das auch schon hinter sich). 1:1-Ersatz gibt es nicht und gab es nie, Weincell-Batterien wurden als solche vermarktet, das waren aber einfache Hörgerätebatterien in neuem Gehäuse. Letztere verwende ich gerne als Ersatz, PR675/PR44 beispielsweise, funktionieren hinreichend gut (bei Negativfilm sowieso), haben zwar keine lange Haltbarkeit, kosten aber auch nur Cent-Beträge, man muss sie lediglich mit einem Ring versehen, weil sie etwas zu klein sind. Die Alternative dazu sind Dioden-Adapter, wirklich besser funktionieren die aber auch nicht. 

Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. 

vor 2 Stunden schrieb tgutgu:

Am Ende siegt wieder die Vernunft.

Manche Beiträge sind wirklich amüsant, als ob es darum geht, als ob das relevant wäre, was soll denn das überhaupt sein, "Vernunft"? Wenn ein Hobby Spaß bereitet, ist es dann wichtig, wie es sich zu etwas anderem verhält? Ist Freude am Schaffen vernünftig, muss sie vernünftig sein, solange sie einem persönlich gut tut? Ist es vernünftig, damit zu argumentieren wie schlecht die Analogphotographie hinsichtlich der Abläufe oder der Ergebnisse im Vergleich zur Digitalphotographie ist? Bezweifelt doch niemand, weiß doch jeder. Vernunft?

Vielleicht ist es ja ein Dorn im Auge, dass man als Analogphotograph keine Argumente braucht? Könnte ja gerade in Photoforen, in denen es um Deutungshoheiten und Allgemeingültigkeiten geht durchaus sein. Wobei, eigentlich egal, das ist mir eh alles schon wieder viel zu verkopft. 🙂

bearbeitet von Helios
  • Gefällt mir 1
  • Danke 5
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich relativiere das ganze mal: Jede Technologie kann ihren spezifischen Zweck erfüllen, so wie mein Fotokollege Johannes Schembs aus Worms das Analoge auf seine ganz besondere Weise nutzt und einmalige Portraits damit schafft.

Wenn heut jüngere Menschen sich diese Prozesse aneignen, folgen sie sicher irgendeinem Trend, aber befassen sich gleichzeitig mit Dingen, die es eben in der digitalen Mainstreamworld nicht mehr gibt und die gerade ihre kognitiven und handwerklichen Fähigkeiten entwickeln, wovon es in der breiten Masse mangelt. 

Ich schreib fast alles (wieder, außer eben) mit Bleistift und speichere mir das soeben Niedergeschriebene im Langzeitgedächtnis tief ab. Was ich hier gerade digital tippe, ist nach einer halben Stunde weg. Probierts mal selbst mit den Faber-Castell Grip 2001 o.ä. aus, ihr werdet staunen!  

Ich selbst hab im Frühjahr 2020 das analoge SW wieder ausgekramt und auch selbst entwickelt. Ich fand es wahnsinnig spannend, mit nur 36 Bildern meinen festgesetzten Rahmen von je 3x12 Fotos pro Serie einhalten zu müssen, die Kompositionen und Momente vorher fertig im Kopf zu haben und die Belichtung analog mit dem analogen Seconik auszumessen bzw. einfach nur zu einzuschätzen, um später festzustellen, daß ich die Lichtsituation undigital doch noch recht gut bewerten kann. Ja es frißt Zeit. Aber es ist eine angenehme Zeit, die man nicht nur noch vorm PC verbraucht, sondern in der Natur und später im Dunkeln, wo man alles haptisch und koordinativ beherrschen muß, was meiner heutigen digitalen Fotografie sehr zu gute kommt.

  • Gefällt mir 4
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich will nur mal hinzufügen: Hier fällt immer wieder der Begriff *Trend* . Für mich war und ist die Digitalfotografie kein Trend, sondern eine folgerichtige technische Weiterentwicklung der Fotografie, die die analoge Ära zwangsläufig ablöste.

Aber wer es noch verrückter mag - Bitte: Auf dem Oybin steht noch das Häuschen der Kamera obscura. Ein großes Blatt Papier auf den Projektionstisch und mit einem geschichtsträchtigen Faber-Stift nachgemalt und mit Buntstiften auf Farbe gebracht oder Fotopapier aufgelegt und belichtet so hat man sein garantiert handgemachtes "Foto".

https://camera-obscura.felsmassiv-oybin.de/

Ich weiß gar nicht mehr, wie das da oben funktionierte. Ich weiß nur daß es ziemlich düster war. Ich war in den 80ern das letzte Mal da oben, danach begann mein neuer "Lebensabschnitt" mit mehreren Bandscheibenvorfällen infolge.

bearbeitet von sarrafan
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 3 Stunden schrieb Helios:

Vielleicht ist es ja ein Dorn im Auge, dass man als Analogphotograph keine Argumente braucht?

Das ist ja das Wesen der Vernunft, dass man sich mit rationalen Argumenten auseinandersetzt und nicht hauptsächlich von Gefühlen oder Nostalgie, insofern sehe ich da keinen Widerspruch, es ist aber unzutreffend dass es mir ein Dorn im Auge ist, wenn andere keine Argumente benötigen.

Aber noch mal, ich bleibe bei meiner These, die wie beschrieben auf persönlichen Erfahrungen beruht, dass am Ende wieder die Vernunft siegt, was im Übrigen auch nicht schlecht ist. Analogfotografie ist Black Box, das Ergebnis wird erst lange nach der Aufnahme sichtbar. Ich würde mich bei nicht reproduzierbaren Situationen oder Ereignissen niemals wieder auf Analogfotografie einlassen, das Risiko ist einfach zu groß. Ein wesentlicher Faktor ist auch, dass es technisch bedingt unmöglich ist, exakt gleiche Kopien zu machen (Backups), das ist für mich aufgrund schwerwiegender Erfahrungen (verbunden mit sehr negativen Emotionen, welche ggf. durch den Spaß am Analogen nicht aufgehoben werden können) ein sehr entscheidender Punkt.

Vernunft walten zu lassen und Argument abzuwägen, empfinde ich gerade heute als etwas sehr positives und befriedigendes. Das kommt heute eher zu kurz.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Gast
Dieses Thema wurde für weitere Antworten geschlossen.
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Wenn Sie diese Seite nutzen, stimmen Sie den Community-Regeln zu. Wir haben Cookies gesetzt, um die Bedienung des Forums zu verbessern. Du kannst deine Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass du damit einverstanden bist. Mehr Informationen in unserer Datenschutzerklärung